Dominik Uher spielte sieben Jahre in Bremerhaven, bevor er nach Köln wechselte. Am Donnerstag trifft er in der Lanxess-Arena erstmals auf seinen Ex-Klub.
„Großes Spiel für mich“Haie-Stürmer Uher über Duell mit Ex-Klub Bremerhaven

Dominik Uher für die Kölner Haie gegen den Augsburger EV am Puck.
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Seit dem Sommer gehört der deutsch-tschechische Stürmer Dominik Uher zur Mannschaft von Haie-Trainer Kari Jalonen. Er ist ein Profi, der zwar Tore schießen will, aber immer auch die Defensivarbeit im Blick hat – ein Teamplayer, den jeder Coach gern im Kader hat. Im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte Uher, was er sich mit dem KEC vorgenommen hat, warum er ziemlich gut Deutsch spricht – und weshalb sein Vater Libor in Tschechien eine Berühmtheit ist.
Herr Uher, wer ist in der Tschechischen Republik bekannter: Sie oder Ihr Vater Libor, der Bergsteiger?Mein Vater. Er hat vier Berge über 8000 Meter bestiegen. Er war der zweite Tscheche, der den K2 geschafft hat, der, wie ich glaube, der schwierigste von allen Achttausendern ist. Außerdem macht mein Vater auch beim B7 mit (ein berühmtes tschechisches Ultratrail- und Bergmarathon-Rennen in den Mährisch-Schlesischen Beskiden, d. Red.). Das ist in Tschechien ebenfalls sehr groß.
Haben Sie vor dem Eishockey auch das Bergsteigen ausprobiert?Ja, aber das Höchste, was ich gemacht habe, war in den Alpen. Mehr nicht. Wenn meine Eishockey-Karriere irgendwann zu Ende ist, könnte das wieder etwas für mich sein. Aber jetzt nicht, meine Frau möchte das auch nicht.
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Als Sie 2018 als Eishockey-Profi nach Deutschland kamen, hatten Sie schon einen deutschen Pass. Und Sie sprechen auch sehr gut Deutsch. Wie kommt es?Ich habe ab der sechsten Klasse in der Schule Deutsch gelernt. Ich war zwar nicht besonders gut, aber es hat mir geholfen. Auch, als ich mit 16 Jahren nach Nordamerika ging und noch kein Englisch konnte. Dort hatte ich eine deutschstämmige Gastmutter, sie hieß Heidi. Sie hat mir sehr viel geholfen. Teile der Familie Uher leben seit ungefähr 50 Jahren in Deutschland. Ich habe einen Onkel, der in Hagen wohnt, eine Stunde von Köln. Den kann ich jetzt öfter besuchen als vorher, als wir noch in Bremerhaven wohnten.
In Nordamerika waren Sie sieben Jahre, bevor Sie 2016 zu Sparta Prag wechselten – und schon 2018 von dort in die DEL. Wie kam es dazu?Es war ein bisschen frustrierend für mich in Tschechien. Es ist nicht immer einfach, für tschechische Spieler dort zu spielen.
Aufgrund von Intrigen und Vereinspolitik – meinen Sie so etwas?Ich hatte keine schlechte Zeit in Prag, aber hier in Deutschland gefällt es mir einfach besser. Es gibt viele Spieler aus Nordamerika, der Stil des Spiels ist ähnlich wie dort. Und das liegt mir besser. In Tschechien zählen mehr die Skills und die Taktik.
Für die Fischtown Pinguins haben Sie dann sieben Jahre lang gespielt, bevor Sie in diesem Sommer nach Köln gekommen sind. Was waren die Gründe für diesen Wechsel?Sieben Jahre sind eine lange Zeit, und es war eine schwere Entscheidung. Aber das Angebot aus Köln hat mich überzeugt. Ich war oft mit Bremerhaven hier, zum Beispiel im letzten Playoff-Viertelfinale, und habe gesehen, was hier möglich ist. Hinzu kommt: Meine Frau hat eine Firma in Tschechien, und sie braucht einen Flughafen in der Nähe – wie hier in Köln. Hier haben wir jetzt auch ein Haus mit schönem Garten, sehr schön für meine zwei Mädchen, drei und fünf Jahre alt. Aber das Wichtigste war das Sportliche. Wir haben in dieser Saison eine gute Chance, mit dieser Mannschaft hier in Köln erfolgreich zu spielen. Ich bin glücklich, hier zu sein und möchte mein bestes Eishockey spielen.
Wenn Bremerhaven am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena antritt, haben Sie Gelegenheit zu zeigen, wie gut die Haie sind.Es ist schon ein großes Spiel für mich. Bremerhaven hatte einen guten Start in die Saison. Wenn wir gut spielen, sind wir aber zuversichtlich, sie zu schlagen. Wir finden immer besser zusammen und werden stärker. Ich hoffe, wir zeigen unser bestes Eishockey gegen Bremerhaven. Es wird schwer, aber wir sind gut vorbereitet.
Beim 4:2 gegen die Grizzlys Wolfsburg, die ebenfalls einen guten Start hatten, hat es am vergangenen Sonntag schon gut funktioniert – oder wie sehen Sie es?Wir haben das Spiel größtenteils kontrolliert und hatten viele Torchancen. Genauso oder möglichst noch besser müssen wir gegen Bremerhaven spielen.
War es schwer für Sie, sich an das Spielsystem des finnischen Haie-Trainers Kari Jalonen zu gewöhnen?Es war Arbeit, wir haben uns ab August vorbereitet. Jetzt ist es schon einfacher, jeder Spieler füllt das System immer besser aus. Wir kommen alle immer besser zusammen.
Können Sie Ihre Rolle im Spiel beschreiben?Ich bin ein Stürmer, der auch gut verteidigt und stark im Forecheck ist. Ich möchte gute Entscheidungen auf dem Eis treffen. Für mich ist es wichtig, meine Zweikämpfe zu gewinnen. Wenn das funktioniert, denke ich, bin ich ein wichtiger Spieler.