Saisonbeginn am 17. DezemberSo bereiten sich die Kölner Haie auf den DEL-Start vor

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Haie-Trainer Uwe Krupp

Köln – In knapp einem Monat beginnt die Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), deren Start vorher zweimal verschoben worden war. Seit feststeht, dass es am 17. Dezember losgehen soll, gibt allerlei Meldungen über Spielerverpflichtungen: Luke Adams geht nach Nürnberg, Daniel Pietta und Marc-Louis Aubry wechseln nach Ingolstadt.

Die beiden letzteren Stürmer waren auch den Kölner Haien angeboten worden. Am früheren Berliner Aubry soll Trainer Uwe Krupp interessiert gewesen sein. Genauso wie an einigen weiteren Profis. Doch daraus ist nichts geworden. „Es gibt keine weiteren Verpflichtungen“, sagt Krupp. „Wir werden eng mit den Junghaien zusammenarbeiten.“

Knappes Krisenetat bei den Kölner Haien

Nur mit Mühe haben die Haie einen Etat für die Spielzeit 2020/21 aufstellen können, die wegen der Corona-Verordnungen wahrscheinlich ohne Zuschauer stattfinden muss. Es gelang ihnen, weil Fans dem Verein in einer Unterstützer-Aktion mehr als eine Million Euro geschenkt haben – und durch massiven Gehaltsverzicht der Profis, deren Einkünfte teilweise um 60 Prozent reduziert worden sind. In dieser Situation können die Haie ihren Kader nun nicht mehr einfach so erweitern. Das würde Unfrieden unter den Profis stiften, wenn der Verein plötzlich Geld für neue Spieler hätte.

Verteidiger Maury Edwards, Stürmer James Sheppard und Torhüter Justin Pogge waren im langen Sommer die einzigen Kölner Verpflichtungen. Eigentlich wollte Krupp einen weiteren Defensivmann und drei weitere Angreifer nach Köln holen. Doch das gab der Krisenetat nicht  her – und so gehen  die Haie mit nur drei erprobten Sturmreihen (Marcel Müller, Jon Matsumoto, Jason Akeson, Freddy Tiffels, Sheppard, Sebastian Uvira, Lucas Dumont, Zach Sill, Alexander Oblinger) in die Saison.

Uwe Krupp fürchtet Verletztenserie

In der vierten Formation, vermutlich angeführt vom 22-jährigen Mick Köhler, der immerhin schon 45 DEL-Partien absolviert hat, werden Debütanten von den Junghaien auflaufen. Kandidaten sind Marvin Ratmann (18), Julian Chrobot (19), Robin van Calster 17) oder Luis Üffing (20).

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 „Unser Kader ist nicht so tief besetzt, wie er es normalerweise wäre. Ich rechne damit, dass es hart wird, wenn wir eine Verletztenserie haben“, sagt Krupp – und: „Man kann davon ausgehen, dass wir drei- oder viermal pro Woche spielen. Wir werden die Teilnahme an der Liga dazu nutzen, die jungen Spieler zu testen und ihre Entwicklung im höchsten Spielbetrieb zu fördern. So kann der Grundstein für eine Mannschaft gelegt werden, die dann wieder oben angreifen kann. Es wird eine besondere Saison, in jeder Hinsicht.“

Endrunden-Qualifikation wäre ein mittleres Wunder

Immerhin sind die Haie in der Defensive mit sechs routinierten Profis ganz ordentlich aufgestellt (Moritz Müller, Edwards, Collin Ugbekile, Dominik Tiffels, Pascal Zerressen, Kevin Gagné). Hier werden Junioren wie Simon Gnyp (19) und Maximilian Glötzl (18) vor allem bei verletzungsbedingten Ausfällen einspringen müssen. Auf der Torwartposition sieht es mit Pogge und Hannibal Weitzmann dagegen wirklich gut aus.

Die DEL ist in der Corona-Not-Saison in eine Nord- und eine Süddivision unterteilt. Im Norden spielen die Haie je viermal gegen Wolfsburg, Bremerhaven, Berlin, Iserlohn, Krefeld und Düsseldorf. Gegen die Teams des Südens (Mannheim, München, Nürnberg, Ingolstadt, Augsburg, Straubing, Schwenningen) treten die Mannschaften des Nordens nur je zweimal an. Und das dürfte die Haie freuen, denn Mannheim und München sind, zumindest auf dem Papier, so stark wie in anderen Jahren. Qualifiziert für die Playoffs sind die jeweils vier besten Teams beider Gruppen. Sollten die Haie mit ihrem gestutzten Kader die Endrunde erreichen, so wäre es ein mittleres Wunder.

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