KommentarDie Kölner Haie sind geübt im Abstürzen

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Haie_Krefeld

Ratlos und erfolglos: Die Kölner Haie finden derzeit als Team nicht zueinander.  

  • Der KEC kann froh sein, dass der DEL-Abstieg erst 2020/21 eingeführt wird.
  • Trainer Peter Draisaitl kann der Mannschaft offenbar kein System vermitteln.
  • Die Neuzugänge erfüllen die Erwartungen nicht.

Köln – Die Kölner Haie haben Glück, dass der Auf- und Abstieg in der DEL erst in der Saison 2020/21 wieder eingeführt wird. Wäre es schon in dieser Spielzeit so weit,  würde Abstiegsangst umgehen beim KEC. Berechtigterweise, denn in ihrer aktuellen Verfassung ist die Mannschaft von Trainer Peter Draisaitl ein Kandidat für den letzten Tabellenplatz. Das ist nicht schwarzgemalt, sondern realistisch. Die Haie haben alles, was eine Mannschaft braucht, um ganz tief zu stürzen.

Sie ist schon nach 15 Saisonspielen völlig verunsichert und hat keine taktische Linie. Außerdem  fehlt spielerische Klasse. Die Einkäufe, die Manager Mark Mahon  im Sommer tätigte, erfüllen nicht die Erwartungen. Gedachte Leistungsträger sind außer Form. Man kann die Akteure,   die zurzeit helfen können, an einer Hand abzählen. 

Mängel bei den Kölner Haien auf vielen Ebenen

Draisaitl macht nicht den Eindruck, als könnte er den Spielern Sicherheit vermitteln und ein System verordnen, das sie weiterbringen  könnte. Überhaupt wirkt das Trainerteam Draisaitl, Thomas Brandl und Greg Thomson mit der Aufgabe überfordert, eine DEL-Mannschaft auf gehobenem taktischen Niveau zu coachen. Die Haie haben einen Tiefpunkt erreicht, darin haben sie Übung, seit Hauptgesellschafter Frank Gotthardt  im Herbst 2014 Erfolgstrainer Uwe Krupp sinnloserweise feuerte.

Draisaitl ist der dritte  Haie-Trainer nach Krupp, und vermutlich wird auch er bald entlassen werden. Die Chancen, dass es dann nachhaltig bergauf gehen könnte beim KEC,  stehen allerdings nicht gut, da der Verein keine souveräne sportliche Führung hat, die einen wirklichen Neuanfang und Umbruch in Angriff nehmen könnte. Es fehlt ein Manager von Format, Mahon hat in seinen zweieinhalb Jahren bei den Kölner Haien weder als Spielereinkäufer noch als Stratege Zeichen setzen können.

Es sind  trübe Aussichten. Und da  die Haie vorerst nicht absteigen  können, werden sie  wohl weiter vor sich hin wurschteln.

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