Kommentar zum neuen Haie-KapitänWarum Moritz Müller nicht ablehnen konnte

Lesezeit 2 Minuten
Moritz Müller

Haie-Kapitän Moritz Müller

Köln – Wie sollte Moritz Müller Nein sagen? Die Mitspieler, der Haie-Trainer, die Klubchefs – alle wollten sie, dass er in der neuen DEL-Saison wieder Kapitän des KEC wird. Schon nachdem Christian Ehrhoff aufgehört hatte, war aus Kreisen des Teams zu hören, jetzt müsse es „der Mo“ wieder machen.

Wer sonst? In der Haie-Mannschaft gibt es kaum typische Anführer. Eigentlich ist Müller auch keiner, er hat es sich aber über Jahre angeeignet, voranzugehen. Wie so vieles anderes. Müller, seit 16 Jahren in Köln aktiv, ist kein Profi, der vom Talent lebt, sondern vom Ehrgeiz und dem Willen, an sich zu arbeiten. So hat er es weit gebracht, auch in der Eishockey-Nationalmannschaft, mit der er im Februar olympisches Silber gewann.

Müller weiß, worauf er sich einlässt

Da der Verteidiger schon zwei Jahre lang das „C“ der Haie trug, weiß er, worauf er sich einlässt. Er wird ein Team anführen, von dem noch niemand zu sagen vermag, ob es um den Titel wird kämpfen kann.

Falls der Erfolg ausbleibt, geht es im Klub meist drunter und drüber – was unter anderem damit zusammenhängt, dass der Big Boss, Hauptgesellschafter Frank Gotthardt, sich nicht aus sportlichen Dingen heraushält. Ein Kapitän braucht in solchen Zeiten gute Nerven. Ehrhoff gab im April auf. Falls neue Krisen aufziehen sollten, wird auch an Müllers Nerven gezerrt werden. Seinen neuen Vertrag, gültig bis 2022, könnte er immerhin als eine Art Schmerzensgeld betrachten.

KStA abonnieren