Mike StewartEin neuer Mann für die Kölner Haie

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Mike Stewart bei seiner Vorstellung in Köln.

Köln – Mike Stewart trug ein schwarzes T-Shirt, das ein Haie-Emblem schmückte. Und die Augen des kanadischen Coaches glänzten, als er in ziemlich gutem Deutsch sagte: „Die Haie sind eine große Eishockey-Adresse in der DEL und in Europa. Für mich als Trainer ist es der nächste Schritt in meiner Karriere. Ich bin sehr froh, hier zu sein.“ Seit Anfang des Jahres gab es das Gerücht, dass Stewart nach vier Jahren in Augsburg zum KEC wechseln würde. Am letzten Tag im April präsentierten die Haie den 46-Jährigen aus Calgary nun in ihrem Trainingszentrum.

Und zwar mit einigem Stolz, denn Stewart war der begehrteste Trainer der DEL. Nach seinen Erfolgen mit den Augsburger Panthern, mit denen er zuletzt ins Playoff-Halbfinale kam, erhielt er viele Angebote, auch aus der Schweiz – und entschied sich trotzdem für die Haie. „Ich hatte große Lust, hier her zu kommen“, sagte Stewart. Das Konzept des Vereins, die Arena, die Trainingsmöglichkeiten, die Kommunikation mit den Klubchefs, all dies habe ihn überzeugt.

Mike Stewart unterschreibt für zwei Jahre

Geschäftsführer Philip Walter stellte seinerseits klar, dass der Klub den Coach nach sorgfältiger Überlegung für zwei Jahre engagiert habe. „Es ist seit 2011 die erste Trainerverpflichtung bei den Kölner Haien, die nicht aus einer Reaktion heraus geschehen ist, sondern langfristig geplant wurde.“

Walter meinte damit: 2011 kam Uwe Krupp nach Köln und blieb drei Jahre, in denen er ein Team aufbauen konnte. Nach Krupp gab es nur noch Stückwerk. Es waren vier Trainer beim KEC im Einsatz, die jeweils nach Entlassungen geholt wurden. Stewart soll nun, wie Krupp es einst konnte, das Konzept weiterentwickeln, das der Verein seine „Kultur“ nennt.

„Der Kölner Nachwuchs hat immer gute Spieler produziert“

„Wir brauchen Spieler mit gutem Charakter, die mit Leidenschaft spielen und sich mit dem Klub und der Stadt identifizieren“, sagte Sportdirektor Mark Mahon. Dazu gehört auch, immer wieder Spieler aus dem eigenen Nachwuchs ins Team zu integrieren, damit sie möglichst in der DEL den Durchbruch schaffen, wie in der vergangenen Saison Stürmer Lucas Dumont.

„Der Kölner Nachwuchs hat immer gute Spieler produziert, wir können Erfolg haben und uns entwickeln“, meinte Stewart, der „schnelles und aggressives Eishockey“ spielen lassen und gleichzeitig Talente hervor bringen will. Profis, die ihn überzeugen, brauchten „Speed, Talent, Charakter, auch Robustheit“, sagte Stewart.

Kölner Haie suchen noch drei Stürmer und drei Verteidiger

Gesucht werden für die kommende DEL-Saison noch drei Stürmer und drei Verteidiger, wobei die Verpflichtungen der Angreifer Jon Matsumoto (aus Iserlohn) und Jason Bast (aus Nürnberg) als sicher gelten. Ob Stewart einen Co-Trainer aus Augsburg mitbringen wird, ist noch nicht entschieden. Fest steht nur, dass Mentalcoach Ulf Wallisch künftig für den KEC arbeiten wird.

Viel Wert legt Stewart, der als Spieler selbst Verteidiger war, auf eine gute Defensive. Zwei der neuen Verteidiger sollten Offensivqualitäten mitbringen. Zudem werde einer gesucht, „der Eishockey spielen, aber auch austeilen kann.“ Beeindruckt ist er vom Torhüter-Duo des KEC, das Gustaf Wesslau (34) und Hannibal Weitzmann (23) bilden. Er deutete aber an, dass Weitzmann künftig mehr Spiele bestreiten werde als die insgesamt fünf der vergangenen Hauptrunde. „Ich gehe davon aus, dass Hannibal mehr Eiszeit bekommen wird, es ist mir wichtig, dass sich die jüngeren Spieler entwickeln“, sagte Stewart. Und das gehe nur über Spielpraxis.

Ende Juli, kurz vor dem Start der Saisonvorbereitung, wird Mike Stewart mit seiner Frau und den drei Kindern nach Köln ziehen. Vorher macht die Familie Urlaub in Kanada. Aber natürlich wird der Trainer die ganze zeit über Kontakt zu den Haien halten – und mit Mahon an der neuen Mannschaft feilen. 

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