Tiffels lebt sein TräumchenDer Nordamerika-Rückkehrer ist glücklich beim KEC

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Frederik Tiffels fühlt sich wohl in Köln.

Köln – Die Zeit vergeht im Eishockey, wo meist  im Zweitagestakt gespielt wird, sehr  schnell. Seit Frederik Tiffels, genannt Freddy, am Nikolaustag im Team der Haie-Profis in der DEL debütierte, beim 3:1 gegen Schwenningen, hat er schon 18 Partien für den KEC absolviert. Die Ausbeute des 23-jährigen Stürmers: vier Tore und elf Vorlagen. „Damit bin ich zufrieden, aber natürlich  noch nicht satt. Ich will immer besser werden und erwarte noch einiges mehr von mir“, sagt Tiffels, der zuletzt mit den Kanadiern Colby Genoway und Jason Akeson in einer Sturmreihe spielte.

Eigentlich hatte Tiffels, einer der schnellsten Stürmer der Liga,  früher bei den Haien anfangen sollen, auf Torejagd zu gehen. Ende September kam der gebürtige Kölner aus Nordamerika, wo er sechs Jahre gespielt hatte, zu seinem Heimatverein. Er erlitt jedoch im Training eine Muskelverletzung im Oberschenkel, in der Reha kam ein Muskelfaserriss hinzu, so dass der Angreifer gut zwei Monate nicht spielen konnte.

War der Einstieg danach schwierig? „Es war meine erste schwere Verletzung, deshalb war es eine neue und ungewohnte Situation für mich“, sagt er. „Meine Teamkollegen haben mich aber so gut unterstützt, dass ich leicht hineingerutscht bin.“ Einer seiner Mitspieler ist sein anderthalb Jahre älterer Bruder, Verteidiger Dominik Tiffels. Beide begannen einst als kleine Kinder bei den Jung-Haien mit dem Eishockey – und sind nun wieder vereint.

Seite an Seite mit Bruder Dominik Tiffels

In Nordamerika hatte Frederik Tiffels  2017 einen Einsteiger-Vertrag mit dem NHL-Klub Pittsburgh Penguins unterschrieben, wo er sich aber nicht durchsetzen konnte. So  entschied er im vergangenen Herbst, das Abenteuer Nordamerika vorerst ad acta zu legen. „Ich habe es nicht bereut zurückzukehren“, erklärt Tiffels. „Ich genieße jeden Tag in Köln  und bin froh, dass ich dabei sein darf.“ Als Kölner mit dem Bruder für den Lieblingsverein zu spielen – das sei „ein Träumchen“.

Seit vor zehn Tagen der kanadische Trainer Dan Lacroix als Nachfolger von Peter Draisaitl das Kommando übernahm, praktizieren  die Haie-Profis ein neues Spielsystem, das laufintensiver ist und in dem es andere Zuordnungen und Wege gibt als vorher.  Eine große Umstellung? „Einzelne Aspekte davon kannte ich, aber es bringt auch einiges mit, was neu und aufregend ist“, meint Tiffels.

Da es bei der Umsetzung in den ersten beiden Spielen mit Lacroix noch haperte, ging es auf dem Eis wild zu beim 5:4 n.V. gegen Bremerhaven und dem 4:3 n.P. in Iserlohn, wo Tiffels im Shoot-out der entscheidende Schuss zum Extrapunkt glückte – seine Bilanz: „Es braucht ein bisschen Zeit, man kann nicht erwarten, dass mit dem neuen System alles von Anfang an funktioniert. Wir arbeiten daran, es wird besser, jeden Tag kommen ein paar Details dazu.“

Freitag in Wolfsburg, Sonntag in Krefeld

Am Freitag in Wolfsburg  haben die KEC-Profis  Gelegenheit, ihre Fortschritte zu präsentieren. Am Sonntag (16.30 Uhr) folgt ein kleines Derby in Krefeld. Insgesamt muss die Haie-Mannschaft, die Platz vier in der DEL-Tabelle belegt, noch neun Begegnungen bestreiten, bevor im März die Playoffs um die Meisterschaft beginnen – Tiffels meint: „Wir wollen uns so weit wie möglich nach vorne orientieren. Und danach so weit wie möglich kommen.“

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