Tod von FanHaie-Coach Stewart: „Für alle eine verstörende Situation"

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Mike Steward, Trainer der Kölner Haie

Köln – Die Kölner Haie und ihr Coach Mike Stewart haben Trainingstage hinter sich, an denen vieles anders war als sonst. Zu tun hatte es vor allem mit den Ereignissen vom Sonntag, an dem die DEL-Partie des KEC gegen Nürnberg in der dritten Minute abgebrochen wurde, da ein Zuschauer auf dem Unterrang der Lanxess-Arena einen Herzinfarkt erlitt und später im Krankenhaus starb. Am Sonntag im Heimspiel gegen Ingolstadt wird es deshalb eine Schweigeminute geben.

Den traurigen Vorfall gilt es zu verarbeiten

Stewart versammelte seine Profis am normalerweise freien Montag zum Training. Nicht nur, damit sie nach dem ausgefallenen Spiel nicht einrosteten, sondern auch, um ihnen Gelegenheit zu geben, den traurigen Vorfall final zu verarbeiten. „Die Jungs waren tief getroffen, sie haben viel darüber gesprochen. Es war für alle eine verstörende Situation“, berichtete der Trainer, der seinen Profis am Dienstag frei gab.

Am Montagabend fand eine Weihnachtsfeier für die Spieler und ihre Familien statt, die die Mannschaft organisiert hatte. Der Trainer war nicht dabei, aber das störte ihn nicht. „Das war nur für das Team“, sagte Stewart. „Es ist wichtig, für das Teambuilding, dass auch mal Frauen und Kinder sich treffen. Ganz selten sind sie alle zusammen.“

Coach am Freitag zu Gast bei Ex-Klub Augsburg

Das nächste DEL-Spiel, das die KEC-Profis zu absolvieren haben, ist für Stewart ein besonderes. Die Kölner treten am Freitag (19.30 Uhr) bei den Augsburger Panthern an, die der 47-Jährige vier Jahre lang coachte, bevor er im Sommer nach Köln wechselte. Es ist das Mal, dass er an die alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Zum letzten Mal war er im Curt-Frenzel-Stadion im April in der Playoff-Halbfinale-Serie gegen den EHC Red Bull München im Einsatz, die Augsburg in sieben dramatischen Partien verlor. Auf der Saisonabschlussfeier bekam Stewart viel Applaus von den Panther-Fans, obwohl sein Wechsel zu den in Augsburg nicht sonderlich beliebten Haien schon bekannt war. „Ich hatte eine schöne Zeit in Augsburg“, meinte Stewart. „Ich hoffe, wir werden gut drauf sein, denn dort ist es nicht leicht zu spielen. Alle Zuschauer sind laut und involviert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mit dem neuen Panther-Coach Tray Tuomie ist er nach wie vor gut befreundet. Der US-Coach war drei Jahre lang sein Assistent in Augsburg, er nennt ihn einen „Best Buddy“, besten Kumpel. „Wir haben Dienstagabend telefoniert, aber am Spieltag spielt das keine Rolle mehr“, meinte Stewart. Er müsse nur aufpassen, scherzte Stewart, dass er nicht versehentlich zur Bank der Heimmannschaft gehe. „Aber das wird nicht passieren, ich bin jetzt zu 100 Prozent Kölner Hai.“

Nach dem holprigen Saisonstart mit Anpassungsproblemen und vielen Verletzten spielen Stewarts Haie inzwischen so, wie es sich der Coach vorstellt: schnell, geradlinig, hart – und erfolgreich. Fünf Partien hintereinander gewannen sie zuletzt, seit Anfang November punkteten sie in jeder Begegnung. Stewarts Botschaft an sein Team: „Wir müssen am Boden bleiben und verstehen, dass wir härter als unser Gegner arbeiten müssen. Wenn uns das gelingt, haben wir immer eine Chance. Wir dürfen nicht glauben, dass es von allein läuft.“

Haie bei den Panthern in Bestbesetzung

In Augsburg kann er die komplette Mannschaft aufbieten. Verteidiger Colin Ugbekile, der am Sonntag krank war, ist einsatzbereit. Welchen seiner beiden Torhüter, Gustaf Wesslau oder Hannibal Weitzmann, er aufs Eis schicken wird, hatte Stewart noch nicht entschieden. Nach dem Training am Donnerstag wollte er seine Goalies über seinen Entschluss informieren „Wir werden sowieso alle beide brauchen“, sagte er in Anspielung auf das harte Winterprogramm. Für den KEC stehen in den Monaten Dezember und Januar  20 Spiele auf dem Plan.

KStA abonnieren