Unfall beim KEC-SpielArena-Chef Löcher über das Zamboni-Missgeschick

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Haie_Zamboni

Köln – In der zweiten Drittelpause geschah es. Der Straubinger Stürmer Stefan Loibl gab auf dem Eis der Lanxess-Arena ein Interview – und wurde fast von der Eisbearbeitungs-Maschine (Zamboni) über den Haufen gefahren, er konnte gerade noch zur Seite springen. Der Aufnahmeleiter und der Tontechniker des Senders Telekom Sport fielen aufs Eis. Den Zuschauern stockte der Atem, zum Glück wurde niemand verletzt.

Haie-Sieg gegen Straubing

Natürlich befasst sich die Arena trotzdem mit dem Unfall, der sich am Dienstag vor gut 10.000 Besuchern ereignete. In den knapp 20 Jahren, in denen in der Deutzer Halle Eishockey  gespielt wird, gab nie eine vergleichbare Karambolage. Der Fahrer des Zamboni sei ein „sehr erfahrenen und gewissenhafter Eismeister.“, berichtete Stefan Löcher, Chef der Lanxess-Arena, „Er ist seit mehr als 20 Jahren im Geschäft.“ Seinem Mitarbeiter macht  er keinen Vorwurf. „Es tut ihm außerordentlich leid, so etwas ist ihm noch nie passiert. Es ist einfach diese menschliche Sekunde gewesen, in der er nicht 1000-prozentig aufgepasst hat“, erklärte Löcher weiter. Der Eismeister habe sich in  dem Moment auf eine Stelle an der Bande konzentriert – und wohl gedacht, das Interview sei bereits beendet. Dass auf dem Beifahrersitz des Zamboni ein Fan saß, sei nichts  Außergewöhnliches, er hatte die Fahrt gewonnen.  „Das ist sicherheitstechnisch alles in Ordnung“, sagte Löcher.  Und man kann  davon ausgehen, dass die Zamboni-Fahrer künftig  große Bögen um Interview-Gruppen machen werden.

Freitag gegen die Düsseldorfer EG

Den Profis der Kölner Haie konnte es recht sein, dass durch diese Randgeschichte ihre schwache Leistung beim 4:2 gegen den DEL-Tabellenletzten Straubing ein wenig in den Hintergrund rückte.  „Es ist unbestritten, dass Straubing  über weite Strecken besser war als wir. Wir haben kein gutes Spiel gezeigt“, analysierte Haie-Trainer Peter Draisaitl, der recht angegriffen aussah. Wäre er nicht schon komplett weiß, so wären ihm am Dienstag   graue Haare gewachsen.  „Es war ein Abend, an dem tatsächlich nur die drei Punkte zählten“, befand der 52-Jährige.

Die konstante Inkonstanz, die den KEC in dieser Saison charakterisiert, zeigte sich in den 60 Spielminuten gegen die Tigers. Nach einer 3:0-Führung des KEC im zweiten Drittel (Torschützen: Justin Shugg, Ben Hanowski, Felix Schütz)  wurden die KEC-Profis so nachlässig, dass die Straubinger auf 2:3 herankamen (Torschützen: Loibl, Williams). Es wurde ein Nervenspiel für die Haie, die erst in der 59. Minute aufatmen konnten, in der Kai Hospelt ins leere Gäste-Tor traf. Vor allem ihrem Torhüter Gustaf Wesslau verdankten sie es, dass Straubing nicht zum Ausgleich kam. „Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte KEC-Verteidiger Moritz Müller. „Das zweite Drittel war unkonzentriert und zerfahren von unserer Seite. Wir haben Straubing die Chance gegeben, zurückzukommen. Das war nicht unsere beste Vorstellung heute.“ 

Vor der dreieinhalbwöchigen Olympia-Pause treten die Haie am Freitag noch in Düsseldorf an. Danach  müssen sie drei Auswärtsspiele in Folge bestreiten, bevor die Playoffs starten, für die sich die Kölner direkt qualifizieren wollen. Dafür müssten sie mindestens Tabellensechster werden.

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