Vor dritter Playoff-Partie am SonntagKEC hadert mit zwei Niederlagen und Verletzten

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Felix Schütze Haie

Haie-Spieler Felix Schütz droht nach seiner Verletzung im zweiten Spiel gegen die Adler Mannheim das Saisonaus.

Köln – Mannheims Trainer Pavel Gross war ein höflicher Gewinner. Der Playoff-Abend in Köln war perfekt für die Adler Mannheim gelaufen. Sie gewannen am Freitag das zweite Halbfinalspiel souverän und verdient 4:1 gegen die Haie, zeigten deutliche spielerische Fortschritte im Vergleich zum zähen 1:0-Auftakterfolg am Dienstag. 

Die von Verletzungen geplagten Haie waren diesmal chancenlos. Gross fand trotzdem: „Köln ist eine starke Mannschaft, sie hatten auch ihre Chancen.“

Mit Letzterem hatte Gross zwar recht, der KEC schaffte es vor 14087 Zuschauer in der Lanxess-Arena phasenweise, besonders nach Ben Hanowskis Tor in der 46. Minute, offensiven Druck zu entwickeln. Doch außer kämpferischen Einsatz hatten die Kölner, denen sechs verletzte Profis fehlten, wenig zu bieten. Ihre Chancenauswertung war schlecht, das Powerplay harmlos, ihnen schien auch Kraft zu fehlen. 

Adler Mannheim überzeugen in Überzahl

Den Adlern gelangen dagegen zwei Treffer bei Überzahl, erzielt von den überragenden Stürmern Markus Eisenschmid (9. Minute) und Andrew Desjardins (35), bei Gleichzahl trafen Chad Kolarik (23.) und David Wolf (56.). „Wir waren bei fünf gegen fünf etwas schwächer und bei den Special Teams deutlich schwächer als Mannheim“, gab Haie-Trainer Dan Lacroix zu – und: „Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir besser spielen.“

Einfacher wird es für den KEC sicher nicht. Am Sonntag um 17 Uhr findet in Mannheim Spiel drei der Serie „Best of 7“ statt, und die Haie beklagen einen weiteren Verletzten: Angreifer Felix Schütz ging am Freitag nach dem zweiten Drittel nicht mehr aufs Eis, da er angeschlagen war.

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Nach dem Spiel sagte er, er vermute, es sei etwas am Meniskus. Was genau die Untersuchung am Samstag ergab, verriet der Klub nicht. Doch es kursierten Gerüchte, Schütz habe sich so schwer am Knie verletzt, dass er in dieser Saison nicht mehr spielen könne. So wie die Sturmkollegen Sebastian Uvira und Alexander Oblinger, die am Freitag auf Krücken durch die Katakomben der Arena humpelten. Außerdem fehlen Steve Pinizzotto, Marcel Müller und die Verteidiger Corey Potter und Alexander Sulzer. Immerhin soll der schwedische Stammtorhüter Gustaf Wesslau, der die ersten beiden Begegnungen gegen Mannheim angeschlagen verpasste, am Sonntag wieder spielen können.

Verletzungsmisere der Kölner Haie zieht sich durch Saison

Da sich die Verletzungsmisere des KEC über die Hauptrunde nahtlos bis in die Playoffs gezogen hat, sind es die Haie zwar gewohnt, Ausfälle zu kompensieren. Doch im Duell mit den Adlern Mannheim, die so komplett sind, dass sogar überzählige Profis aus dem Kader gestrichen werden, brauchen sie schon ein kleines bis mittleres Wunder, um noch eine Chance zu haben. Mannheim beendete die DEL-Hauptrunde als Spitzenreiter mit dem Rekordergebnis von 115 Punkten. Die Adler-Reihen sind so gut besetzt, dass der frühere NHL-Star Marcel Goc nur in der vierten Reihe spielt.

Typisch für eine von Gross gecoachte Mannschaft ist, dass sich alle Profis streng an ein System halten, so dass das Team wie ein Uhrwerk funktioniert. „Wir haben uns vorgenommen, mehr zu laufen, mehr auch in die Zweikämpfe zu gehen, besser an der Scheibe zu sein in allen drei Zonen. Das ist uns teilweise auch gelungen“, sagte Gross.

Die Haie bauen sich damit auf, dass sie im Viertelfinale gegen Ingolstadt einem 1:3-Rückstand in der Serie noch gedreht haben. „Es ist noch alles möglich“, meinte Stürmer Lucas Dumont. Sollten die Haie jedoch auch am Sonntag verlieren, hätte Mannheim am Dienstag in Partie vier in Köln bereits einen Matchball zum Finaleinzug.

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