Kölner scheuen wirtschaftliches RisikoCrocodiles verzichten auf Football-Saison

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Patrick Köpper

Crocodiles-Headcoach Patrick Köpper

Köln – Die Cologne Crocodiles nehmen nicht an der verschobenen Saison der German Football League teil. „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns gegen eine Teilnahme für 2020 entschieden. Es gibt vielschichtige Gründe für unsere Absage. Aktuell sind einfach zu viele Punkte ungeklärt und das wirtschaftliche Risiko ist nicht abschätzbar und könnte für den Verein desaströse Folgen haben“, begründete der Vorsitzende Markus Ley die Entscheidung der Kölner.

„Es wäre wie Roulette"

Zum heutigen Stichtag, 24. Juli, mussten die Vereine dem Verband erklären, ob sie in der wegen Corona auf September verschobenen und verkürzten Saison an den Start gehen. Kurz vor dem Stichtag zeichnete sich ab, dass aus der Nordgruppe nur drei der sieben Teams spielen werden. „Es herrscht noch zu viel Unklarheit, wie mit eventuell eintretenden Szenarien verfahren werden soll. Eine Zusage am Spielbetrieb wäre wie Roulette spielen“, so Ley.

Lange Zeit haben die Kölner darum gekämpft, in diesem Jahr noch zu spielen, doch am Ende siegte die Vernunft. Lockdown für Importspieler aus den USA, mangelnde Trainingsvorbereitung in voller Mannschaftsstärke, fehlende Einnahmen durch Ausschluss der Zuschauer, verfrühtes Saison-Aus im Fall einer Infektion eines Spielers, kein Trainingsplatz ab Oktober: Zu viele Mängel und Gefahren nährten bei den Verantwortlichen die Zweifel, dass sich das hohe Risiko lohnt. „Im schlimmsten Fall hätten wir die Zukunft des Gesamtvereins aufs Spiel gesetzt“, erklärt Ley.

Dass die Absage den Crocodiles im Jahr ihres 40-jährigen Bestehens besonders schwer gefallen ist, darf man glauben. 20 Jahre nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft schickte sich der Traditionsverein an, eine Top-Mannschaft aufs Feld zu schicken und womöglich bei der Vergabe des Titels mitzureden. „Vor allem für unsere Spieler tut es mir leid, denn wir hatten für die neue Saison wirklich eine sehr schlagfertige Mannschaft zusammen“, hadert Cheftrainer Patrick Köpper. 

Nun muss sich der Headcoach damit trösten, dass man in der Saison 2021 einen neuen Anlauf unternimmt, um die Top-Teams zu ärgern. Auswirkungen für die nächste Spielzeit müssen die Kölner nicht befürchten: In der Saison 2021 können alle Vereine für die Liga, für die sie 2020 qualifiziert waren, eine Lizenz beantragen.Da es keine Absteiger gibt, könnte der Meister der Zweiten Liga ohne Umweg durch die Relegation aufsteigen.

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