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1:2-Pleite in SaarbrückenViktoria Kölns Sturmlauf kommt zu spät

3 min
09.08.2025, Fussball, Herren, 3. Liga, Saison 2025/2026, 1. FC Saarbrücken - FC Viktoria Köln, Rodney Elongo-Yombo 1. FC Saarbruecken Jonah Sticker FC Viktoria Köln Saarbrücken Ludwigsparkstadion Saarland Deutschland DE *** 09 08 2025, Football, Men, 3 League, Season 2025 2026, 1 FC Saarbrücken FC Viktoria Köln, Rodney Elongo Yombo 1 FC Saarbruecken Jonah Sticker FC Viktoria Köln Saarbrücken Ludwigsparkstadion Saarland Germany EN Copyright: xFabianxKleerx

Viktorias Jonah Sticker (r.) setzt sich gegen Rodney Elongo-Yombo durch.

Über weite Phasen kontrollieren die Höhenberger das Spiel, kommen aber kaum zu Chancen. Auch, weil Tyger Lobinger fehlt.

Die Nachspielzeit im Saarbrücker Ludwigsparkstadion hatte es in sich. Der FC Viktoria Köln, der seine optische Überlegenheit über 90 Minuten in nichts Zählbares verwandeln konnte, stemmte sich plötzlich doch noch einmal mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Zunächst jagte David Otto einen Freistoß per wuchtigem Rechtsschuss zum 1:2 unter die Latte (90.+3). Wenige Sekunden später hatte der Neuzugang aus Sandhausen sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einer Haken-Ablage von Benjamin Zank schoss Otto den Ball jedoch nur ans Aluminium. Somit blieb es am Samstagnachmittag vor über 13.000 Zuschauern beim knappen Saarbrücker Heimsieg. Und für die Viktoria bei zwei wichtigen Erkenntnissen: Die Einstellung beim jungen und in Teilen neu formierten Team stimmt. Aber: Ohne Tyger Lobinger fällt dem Team das Toreschießen noch schwerer als sonst.

Zwei Standards überrumpeln Viktoria Köln

Der 26 Jahre alte Zielspieler der Viktoria-Offensive war in der Nacht zu Samstag Vater geworden und fehlte deshalb im Aufgebot. Lobingers womöglich schönster Moment hatte für Köln nicht zu kompensierende Konsequenzen. Die Mannschaft von Trainer Marian Wilhelm zeigte sich im Vergleich zum 2:0-Auftaktsieg gegen limitierte Schweinfurter fußballerisch klar verbessert, doch fehlte im Sturmzentrum der Verwerter aller Angriffsbemühungen. Wie wichtig ein solcher Anker ist, machte Saarbrücken der Viktoria in zwei Szenen eiskalt klar. Nach sieben Minuten trat Tim Civeja einen Freistoß scharf in den Strafraum, Kai Brünker vollendete wuchtig per Kopf. Eine zweite Standardsituation führte zum 2:0 – nach einem schnell ausgeführten Freistoß an der Mittellinie hatte die gesamte Viktoria-Defensive gepennt. Nur Brünker war hellwach und traf (39.). „In den zwei Situationen waren wir leider schläfrig“, kritisierte Trainer Wilhelm, das dürfe nicht passieren.

Mit dem restlichen Auftritt seiner Mannschaft war Kölns neuer Coach jedoch einverstanden. „Wir haben Haltung gezeigt, auch in allen Situationen, die gegen uns gelaufen sind. In solchen Szenen ist es immer leicht, nach Ausflüchten zu suchen. Das haben wir nicht gemacht“, lobte Wilhelm. „Für so eine junge Mannschaft ist es nicht selbstverständlich, dass wir bei solch heißen Bedingungen über die ganze Zeit am Drücker bleiben.“ Und seine Mannschaft habe den „Glauben, dass noch etwas geht“ bis in die Nachspielzeit behalten. Etwas ging auch noch, allerdings nicht genug für einen Punktgewinn. „Aber die Art des Auftritts der Mannschaft macht mich als Trainer stolz“, so Wilhelm.

Viktoria Köln mit viel Spielkontrolle

Sein Team hatte über 60 Prozent Ballbesitz und fand immer wieder fußballerische Lösung bei der Spieleröffnung vom eigenen Sechzehner. Die Rückkehr von Florian Engelhardt und Tobias Eisenhuth ins zentrale Mittelfeld sorgte für mehr Struktur. Immer wieder wurde die Seite verlagert, um das Spielgeschehen zu entzerren. Doch egal wie schön ein Angriff vorgetragen wurde – im letzten Drittel versandeten die Versuche regelmäßig. Im Vergleich zur Vorsaison fehlen der Viktoria Profis wie Said El Mala oder Sidny Cabral, die dem Spiel über Einzelaktionen entscheidende Wendungen geben konnten. Kandidaten sind Leander Popp, Yannik Tonye und Robin Velasco, die jedoch allesamt noch nicht über das entsprechende Selbstvertrauen verfügen.

Für die kommende Trainingswoche kündigte Coach Wilhelm weitere Arbeit an den offensiven Abläufen an. Denn es wartet ein Highlight auf die Viktoria: Am Sonntag (13 Uhr) ist der Zweitligist SC Paderborn zum DFB-Pokal-Erstrundenduell zu Gast im Höhenberger Sportpark.

Viktoria Köln: Dudu – Dietz, Greger, Sticker – Pledl, Eisenhuth (60. Kloss), Engelhardt (74. L. Wolf), Handle (60. Tonye) – Velasco (74. Popp), Münst (80. Zank) – Otto. – Zuschauer: 13.152. – Tore: 1:0 Brünker (7.), 2:0 Brünker (39.), 2:1 Otto (90.+3).