Während die Damen beim 1:2 in Harvestehude enttäuschen, gelingt den Kölner Herren ein 3:2 in Mannheim.
HockeyRot-Weiss Köln stolpert zum Playoff-Auftakt

Antonia Lonnes und der KTHC Rot-Weiss Köln haben beim Harvestehuder THC eine Niederlage kassiert.
Copyright: imago/Tischler
TSV Mannheim – RW Köln 2:3 (2:1). Torschütze Michel Struthoff riss beide Arme empor, Timur Oruz ballte seine rechte Hand demonstrativ zur Faust und Christopher Rühr drosch den Ball ein zweites Mal über die Torlinie: Nicht nur dem besagten Trio des Hockey-Bundesligisten KTHC Rot-Weiss Köln war die Erleichterung nach dem Siegtreffer (59.) zum Viertelfinal-Auftakt anzumerken. „Es war ein erlösendes, aber auch verdientes Tor“, sagte Co-Trainer Paul Koch nach dem Erfolg an alter Wirkungsstätte. Spieler wie TSV-Abwehrchef Jakob Brilla hatte er von der U 12 an gecoacht, doch bei der Mannheimer Playoff-Premiere rückte die alte Verbundenheit für 60 Minuten in den Hintergrund: „Wir wollten uns auch für die 0:4-Pleite im Oktober revanchieren – und das haben wir getan.“
Cheftrainer Darren Cheesman sprach von einem „leidenschaftlichen Auftritt. Wir sind auf den erwartet starken Gegner getroffen, haben den Kampf aber angenommen. Es war ein Sieg des Kollektivs.“
RW Köln verbucht zwei Matchbälle gegen den TSV Mannheim
Das 0:1 durch Alvaro Tello (12., KE) hatte Toptorjäger Rühr prompt beantwortet (14.). Dann war es Jacek Kurowski, der mitten in eine Kölner Drangphase hinein für die erneute Mannheimer Führung sorgte (27.). In der zweiten Halbzeit sollte Rot-Weiss die Partie dominieren: Nach dem Ausgleich durch Paul Babic (38.) traf Struthoff zunächst den Innenpfosten (47.), ehe er 90 Sekunden vor dem Ende mit einem wuchtigen Schuss vom Kreisrand aus das erlösende 3:2 erzielte.
Alles zum Thema Rot-Weiss Köln
- Hockey Rot-Weiss Köln trifft im Viertelfinale auf den Favoritenschreck
- Hockey Rot-Weiss Köln siegt beim Comeback von Rebecca Grote
- Hockey „Das ist eine glatte Sechs“ – Kölns Trainer poltert nach knappem Sieg
- Hockey Rot-Weiss Köln bangt um Meistertitel und EHL-Teilnahme
- Hockey Zwei Talente rücken bei Rot-Weiss Köln ins Rampenlicht
- Hockey Ausnahmespielerin Nike Rühr ist zurück bei Rot-Weiss Köln
- Hockey Aus im DM-Viertelfinale – bei Rot-Weiss Köln fließen Tränen
Damit verbucht Köln im Kampf um ein Ticket für das Final Four in Krefeld nun zwei Matchbälle. Sowohl das Rückspiel am Samstag (14.15 Uhr) als auch ein eventuelles Entscheidungsmatch am Sonntag (14.15 Uhr) findet im Rewe-Sportpark statt.
Harvestehuder THC – RW Köln 2:1 (1:1). Die Spielerinnen von Rot-Weiss müssen indes noch zwei Partien gewinnen, um das Viertelfinal-Aus abzuwenden. Nach der 1:2-Pleite beim HTHC sprach Trainer Markus Lonnes von einem „schwachen Auftritt. Der Gegner war nicht unbedingt besser, aber deutlich heißer und abgezockter.“ Die frühe Führung durch Nike Rühr (2., KE) habe seinem Team „im Nachhinein nicht gutgetan. Danach haben wir in den Verwaltungsmodus geschaltet.“ Die Strafe waren die beiden Gegentore von Laura Saenger (8., KE) und Romy Riede (33.).
Es geht jetzt nicht darum, mir ein besonderes Abschiedsgeschenk zu bereiten. Die Aussicht auf eine DM-Endrunde sollte Ansporn genug sein
So stehen die Kölnerinnen vor dem Wiedersehen am Samstag (12 Uhr) und einem möglichen Entscheidungsspiel (So., 12 Uhr) unter Zugzwang. Lonnes wird im heimischen Rewe-Sportpark zum letzten Mal auf der Kölner Trainerbank sitzen, denn er hört nach der Saison auf. Nach 16 Jahren als Chefcoach der Damen-Mannschaft, wohlgemerkt: „Der Gedanke ist schon länger in mir gereift. Eine Veränderung wird beiden Seiten guttun. Ich bin ein kreativer Mensch, aber selbst mir gehen nach 16 Jahren irgendwann die Ideen aus.“
Spielerinnen wie Antonia Lonnes, Lea Thomas oder Maja Weber begleite er schon von Kindesbeinen an: „Das schweißt natürlich zusammen. Egal, wie die Saison endet: Es war eine verdammt coole Zeit mit vielen unvergesslichen Momenten.“ Momente wie der (bis heute letzte) Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2014. „Es geht aber jetzt nicht darum, mir ein besonderes Abschiedsgeschenk zu bereiten“, betont der 48-Jährige. „Die Aussicht auf eine DM-Endrunde sollte Ansporn genug sein.“