Der Bezirksligist verliert beide Torhüter sowie zwei wichtige Offensivkräfte. Trainer Daniel Werken gibt sich dennoch gelassen.
Kölner AmateurfußballFC Germania Zündorf verliert gleich vier Eckpfeiler

In Nick Peters (vorne) konnte Zündorf zumindest einen Leistungsträger halten.
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Mit Mohamed Mastur und Messie Kiwala sowie den Torhütern Kaan Özsoy und Niko Richter hat Fußball-Bezirksligist FC Germania Zündorf in der Sommerpause wichtige Akteure verloren. Trainer Daniel Werken bleibt dennoch gelassen: „Es gibt keinen, der nicht ersetzbar ist.“ Schmerzhaft sind die Abgänge gleichwohl. Der fast 34-jährige Mastur mit 17 Torbeteiligungen und Kiwala (27) mit weiteren sieben Treffern und zwei Torvorbereitungen belebten das Offensivspiel des Tabellenneunten maßgeblich. Mastur, den es zum Landesligisten SpVg. Flittard zog, blieb mannschaftsintern damit unerreicht, während Kiwala (TuS Marialinden) sich in der Torjägerliste hinter Senkrechtstarter Nick Peters einreihen musste. Der 20-jährige Mittelfeldspieler steuerte acht Treffer bei und bereitete drei weitere vor. Man sei zufrieden mit der Entwicklung, aber er könne noch zulegen, so Werken.
Komplett neues Torhüter-Team
„Natürlich hätten wir Mohamed und Messie, aber auch unsere beiden Keeper (Özsoy und Richter, d. Red.) gerne behalten. Das sind alles tolle Jungs. Aber jetzt müssen und werden wir ohne sie zurechtkommen.“ Özsoys Weggang tue „brutal weh“, so der 36-jährige Coach. Der 22-jährige Schlussmann hatte offenbar kurz vor dem Saisonende seine Zusage zurückgenommen und sich dem Liga-Konkurrenten Schwarz-Weiß Köln angeschlossen. Von einem gesicherten Verbleib war Werken auch bei Kiwala ausgegangen. Groll hege er keinen. „Wir sind mit allen fein“, wie er sagt.
Vor allem in der Torwartfrage riss der überraschende Doppelwechsel der Nummer eins und seines Stellvertreters, Richter zog es frühzeitig zur SpVg. Rheindörfer Nord, ein auf die Schnelle nicht gleichwertig zu schließendes personelles Vakuum. Jetzt bilden Christopher Pluchino aus der zweiten Mannschaft sowie die beiden Teenager Mikael Sungur und Melvin Rosenthal das neue Torwarttrio. Allem Anschein nach mit Pluchino als neuer Nummer eins. „Es geht darum, Spieler zu entwickeln und besser zu machen. Das wird uns auch hier gelingen. Ob sie schon so weit sind, muss sich zeigen“, so Werken. In der Saisonvorbereitung kamen alle drei ihre Einsatzzeiten.
Maksym Marushcak soll für Torgefahr sorgen
Unterdessen hat Zündorf mit der Neuverpflichtung von Maksym Marushcak womöglich einen hoffnungsvollen Angreifer mit 18 Torbeteiligungen vom Kölner B-Kreisligisten FC Hellas an Land gezogen. Der 19-jährige Ukrainer war Werken vor einigen Monaten im direkten Pokalduell aufgefallen, woraufhin er sein Interesse am Spieler hinterlegt hatte. „Ich denke, dass Maksym auch in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen kann. Er bringt sehr viel Tempo, eine saubere Technik, einen guten ersten Kontakt und eine hohe Variabilität mit. Zudem ist er beidfüßig“, sagt der Coach.
Das Führungstrio bilden gemeinsam mit Peters die Routiniers Muhammet Yildirim (31) und Pascal Carqueira-Pires (32) – sie sind die Ruhepole des Teams. Innenverteidiger Yildirim hat beinahe die gesamte zurückliegende Spielzeit mit einem Kreuzbandriss pausiert. Er ist gleichermaßen als Innenverteidiger und Mittelstürmer einsetzbar. „Mu und Pascal sind unsere Kapitäne und Leitwölfe.“
Holprige Vorbereitung in Zündorf
In der Saisonvorbereitung blieb indes vieles Stückwerk. Immer wieder habe er mit angeschlagenen und im Urlaub befindlichen Spieler zu tun. Das habe die inhaltlichen Abläufe schon erschwert und die zentrale Baustelle bislang nicht behoben. „Wir müssen viel investieren, um ein Tor zu machen. Im Gegenzug ist es viel zu leicht, um gegen uns Tore zu erzielen. Hier müssen wir klarer und zielstrebiger werden.“ Die Defizite wurden in den Testspielen deutlich. Einzug gegen Olympia Köln (6:5) gab es einen Sieg. Hoffnung mache allerdings das Auftreten gegen den Mittelrheinligisten SpVg. Porz (3:4). „Wir waren hier die bessere Mannschaft und können, nein müssen, das Spiel gewinnen. Aber am Ende zieht Porz das Spiel und macht dank seiner individuellen Qualität den Unterschied.“
Im ersten Pflichtspiel verpasste Zündorf am Sonntag eine Überraschung: Im Erstrunden-Pokalduell mit dem Landesligisten SV Eilendorf unterlag die Germania klar mit 0:4. In der Meisterschaft geht es zum Auftakt zum Heiligenhauser SV (31. August). Es folgen die Duelle mit einigen Aufstiegsaspiranten (Rheindörfer Nord, Deutz 05, DJK Südwest und Schönenbach). „Danach wissen wir ziemlich genau, wo wir stehen und was noch zu tun ist“, sagt Werken.