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1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen demonstrieren den Wert der Nachwuchsarbeit

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Finale Deutsche Meisterschaft U 19-DFB-Nachwuchsliga: Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Köln 18.05.2025 1. FC Köln wird Meister in der U19-DFB-Nachwuchsliga. Finale Deutsche Meisterschaft der U 19-DFB-Nachwuchsliga: Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Köln Leverkusen, BayArena am 18.05.2025 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/Freisenx

Die A-Junioren des 1. FC Köln feiern den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. xBEAUTIFULxSPORTS/Freisenx

Beim 5:4 zwischen den beiden A-Jugend-Teams beweisen einige Talente, dass sie für den Profifußball geeignet sind. 

Ein besseres Finale hätte es nicht geben können. Die U-19-Teams des 1. FC Köln und von Bayer 04 Leverkusen demonstrierten am Sonntagmittag in einem spektakulären Duell, dass sie zurecht zu den besten deutschen Fußball-Mannschaften ihres Jahrgangs gehören.

Der 1. FC Köln ist nach seinem 5:4-Erfolg ein in jeder Hinsicht würdiger Meister, weil die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck in den vergangenen Wochen neben taktischer Reife, herausragender Athletik und spielerischer Klasse in erster Linie unwiderstehliche Moral unter Beweis gestellt hat.

1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen beweisen großartige Moral

Im Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart gewannen die A-Junioren nach einem 0:3-Rückstand mit 4:3, im Halbfinale setzten sie sich nach zweimaligem Rückstand gegen Werder Bremen im Elfmeterschießen durch und auch im Endspiel ließen sie sich von einem 0:2-Rückstand nicht aus der Fassung bringen. Allein der Kampfgeist verdient Respekt.

Weil der Nachwuchs von Bayer 04 mit seinen Erfolgen gegen den FSV Mainz 05 und den FC Bayern München nach Verlängerung sowie gegen Schalke 04 im Elfmeterschießen die gleichen Qualitäten zeigte, war es wenig verwunderlich, dass im Endspiel zwischen zwei ebenbürtigen Kontrahenten Nuancen den Ausschlag gaben, auch wenn das für die niedergeschlagenen Verlierer kein Trost sein mag.

Mit ihren starken Leistungen haben die Youngster nicht nur ihre regelmäßigen Begleiter begeistert, sondern viele neue Fans gewonnen. Die 24.250 Besucher in der Bay-Arena sorgten für eine würdige Kulisse, nur 2017 sahen beim 8:7-Sieg von Borussia Dortmund nach Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München mehr Menschen ein Endspiel der A-Jugend (33.450). Es ist keine verwegene Vermutung, dass das Stadion ausverkauft gewesen wäre, wenn der 1. FC Köln am Sonntagnachmittag nicht in Müngersdorf gegen den 1. FC Kaiserslautern um den Bundesliga-Aufstieg gespielt hätte. 

Ein Endspiel der ältesten Nachwuchsjahrgänge zu sehen, bedeutet auch immer, einen Blick in die Zukunft des Profifußballs zu werfen. Längst nicht jedem talentierten Spieler wird der Sprung auf das höchste Niveau gelingen. Andere wiederum haben sich ihre Verträge schon gesichert. 

Leverkusens bester Torschütze Artem Stepanov wird in der nächsten Saison ebenso beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg auflaufen wie Kölns im Finale überragender Justin von der Hitz. Weitere Hochbegabte wie FC-Angreifer Youssoupha Niang oder Bayer-Mittelfeldspieler Kerim Alajbegovic dürften einen ähnlichen Weg gehen. 

Einen Titel zu gewinnen, wie es dem FC mit der A-Jugend erstmals seit 1971 wieder gelungen ist, bringt neben Ruhm und Ehre die beruhigende Gewissheit, in seiner Ausbildung vieles richtig gemacht zu haben. Wenn es Bayer 04 oder den Kölnern demnächst häufiger gelingen würde, ihre besten Talente langfristig in die eigenen Kader zu integrieren, statt sie teilweise ablösefrei zu verlieren, wie es bei von der Hitz der Fall ist, wäre das mehr wert als jeder Pokal.