In ihrem ersten Heimspiel der Pro-A-Saison überzeugen die Profis von Stephan Baeck drei Viertel lang, bevor schwache fünf Minuten zu einem 72:84 führen.
Niederlage gegen QuakenbrückRheinstars Köln gleitet die Partie in der Schlussphase aus den Händen

Adam Paige (am Ball) war gegen die Artland Dragons Kölns erfolgreichster Werfer.
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Das Geklapper der roten Plastikhände, die ein Sponsor großzügig auf den Sitzen der Motorworld in Ossendorf verteilt hat, ist am späten Montagabend nur noch vereinzelt zu hören. Stattdessen halten sporadische Trommelschläge des Fanklubs die Lautstärke auf einem konstant hohen Level, während die Basketball-Profis der Rheinstars ihre Blicke von der Anzeigetafel schon abgewendet haben. Die Zahlen lieferten in den letzten Sekunden der Zweitligapartie gegen die Artland Dragons Quakenbrück für das Team von Trainer Stephan Baeck keinen Anlass zur Hoffnung mehr, die Kölner mussten sich in ihrem ersten Heimspiel der Saison mit 72:84 (41:38) geschlagen geben.
Wir haben es gut gemacht, aber in der entscheidenden Phase haben wir ein paar Fehler begangen, die Quakenbrück zurück ins Spiel gebracht haben. Kleinigkeiten haben den Ausschlag gegeben
„Wir haben viele Probleme im Kader“, erklärte Baeck nach der Partie mit Blick auf die verletzt fehlenden Zac Watson, Hall Elisias und Haris Hujic. „Wir haben es gut gemacht, aber in der entscheidenden Phase haben wir ein paar Fehler begangen, die Quakenbrück zurück ins Spiel gebracht haben. Kleinigkeiten haben den Ausschlag gegeben.“
Als die Kölner zu Beginn des letzten Viertels mit acht Punkten führten (62:54) und sich das Klatschen der Zuschauer mit ihren Anfeuerungsrufen zu einem stimmigen Rhythmus verband, deutete vieles auf einen Erfolg des per Wildcard in die Pro A beförderten Aufsteigers hin. Von Verunsicherung, die aus der deutlichen 74:101-Auftaktniederlage in Hagen hätte resultieren können, war wenig zu sehen.
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Die Gastgeber erarbeiteten sich in der Offensive Vorteile über den starken Adam Paige, der mit 21 Punkten bester Kölner Werfer war, sowie den mit 2,13 Meter physisch überlegenen Björn Rohwer (15 Punkte). Zudem fand Rupert Hennen (acht Punkte, fünf Assists) immer wieder Wege, seine Mitspieler in Szene zu setzen. „Wir haben über drei Viertel gesehen, dass wir mithalten können, vielleicht sogar die bessere Mannschaft waren“, bemerkte der 27-jährige Kapitän nach der Partie.
Das Bedauern, das in seiner Aussage anklang, war nicht zu überhören. Es bezog sich auf eine ernüchternde Schlussphase, in der den Rheinstars das Match vollständig aus den Händen glitt. Einige unglückliche Aktionen wie die von Maxi Begue und Michael Jordan Miller vergebenen Korbleger sowie ein unsportliches Foul von Björn Rohwer beim Spielstand von 70:70 standen sinnbildlich für die letzten fünfeinhalb Minuten, in denen den Rheinstars nur noch zwei Punkte gelangen. Die physisch robusteren Niedersachsen hatten die größeren Reserven und in Connor Van Anthony (14 Punkte) und Benjamin Forrest Burnham (21) zwei Spieler, die wichtige Würfe aus der Distanz abgeklärt verwandelten, als es darauf ankam.
Rheinstars Köln fehlen noch wichtige Spieler
„Wir müssen das Positive aus dem Spiel mitnehmen“, resümierte Rupert Hennen tapfer. „Wir sind viel gelaufen und haben schnell gespielt. Allerdings haben wir beim Rebound ein Thema, an dem wir arbeiten müssen – auch, weil uns noch große Leute fehlen.“
Die mit 24:38 deutliche Unterlegenheit seiner Mannschaft in dieser wichtigen statistischen Kategorie war zweifellos ein Faktor, der zur Kölner Niederlage führte. An den roten Plastikhänden, die zur Stimmung in der nahezu ausverkauften neuen Heimspielstätte am Butzweilerhof beitragen sollten, lag es weniger. Dem Quakenbrücker Center Linus Ruf haben sie jedenfalls so gut gefallen, dass er einige mit nach Hause nahm.
Rheinstars Köln: Trefzger (2), Hennen (8), Günther (4), Rieck, Begue (2), Davis (3), Paige (21), Rohwer (15), Beyer, Onyejiaka (10), Miller (7).