Die Feierlichkeiten im Kölner Südstadion fielen ausgelassen aus. Der SC Fortuna Köln ist Herbstmeister der Regionalliga-West-Saison 2025/26. Die Mannschaft von Trainer Matthias Mink beendete die Hinrunde mit 34 Punkten an der Tabellenspitze – Zuletzt war die Fortuna unter Uwe Koschinat 2013 Herbstmeister und stieg am Ende auf. Der klare 4:0-Sieg gegen die Sportfreunde Lotte am 17. Spieltag lieferte den passenden Rahmen, die gleichzeitige 2:3-Niederlage des bisherigen Spitzenreiters Schalke II gegen die U 21 des 1. FC Köln tat ihr Übriges. Mit 40 erzielten und nur 15 kassierten Toren stellt Fortuna die beste Offensive und Defensive der Liga.

Zwei Tore in drei Minuten

Schon früh zeichnete sich ab, wie der Nachmittag verlaufen würde. Lotte agierte verhalten, Fortuna mit Tempo und Klarheit. Nach einem missglückten Eckball der Gäste schalteten die Kölner schnell um. Tom Geerkens spielte den Ball nach vorne, Nico Thier schoss den Ball  nach einem mustergültigen Konter trocken ins untere Eck (5.). Lotte wackelte, Fortuna drückte. Die Gäste fanden kaum Halt. Unsaubere Pässe, verlorene Zweikämpfe, ein Spiel ohne Linie – die Mannschaft aus dem Tecklenburger Land wirkte von Beginn an überfordert. Fortuna nutzte die Räume und zwang Lotte zu Fehlern. Das 2:0 war folgerichtig: Adrian Stanilewicz bediente Thier, der auf Kapitän Robin Afamefuna weiterleitete. Dessen kluger Pass landete bei Bornemann, der den Ball einschob (27.). Zwei Minuten später erhöhte Wirtz nach einer Flanke des auffälligen Bornemann artistisch aus der Drehung zum 3:0 (29.). Die Partie war damit vorentschieden.

Regionalliga West

Fortuna Köln übernimmt die Tabellenführung

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„In der ersten Halbzeit waren wir sehr präsent, haben den Jungs aus Lotte kaum Luft zum Atmen gelassen und haben uns mit drei Toren belohnt. Dabei waren wir sehr effektiv in der Chancenverwertung“, sagte Bornemann. Sein eigener Treffer hatte ihn sichtlich erleichtert: „Bei mir ist ein kleiner Knoten geplatzt. Das tut gut. Ich habe nichts anders gemacht als in den Spielen zuvor, aber dieses Mal ist der Ball halt reingegangen.“

Fortuna blieb auch nach dem Seitenwechsel konzentriert. Das Tempo wurde etwas dosierter, aber die Kontrolle blieb. Lotte versuchte, die Räume enger zu halten, fand aber weiterhin keinen Zugang zur Partie. Nach einer Ecke von Stanilewicz stieg Wirtz am höchsten und köpfte zum 4:0 ein. Sein Doppelpack markierte die Treffer neun und zehn in der Saison. 

Am Freitag Auftakt der Rückrunde

„Der Mannschaft muss man für die erste Halbzeit ein sehr großes Kompliment machen“, betonte Trainer Matthias Mink. „Wir haben extrem gut gepresst. Der Gegner hat Fehler gemacht, teilweise aber auch, weil wir diese provoziert haben. Wir haben schöne Tore erzielt. Nach 17 Spieltagen haben wir eine sehr gute Punkteausbeute, das war ein willkommener Abschluss der Hinserie und das ist auch ein Anlass, auf unserer Weihnachtsfeier ein bisschen zu feiern.“ Die Stimmung im Stadion deutete an, wie sehr die Fortuna-Fans den Zwischenerfolg genießen. Der Aufstieg in die Dritte Liga bleibt das Ziel. Dass die Mannschaft zum Rückrundenstart in einer derart starken Ausgangslage steht, verleiht der Saison damit zusätzlichen Drive.

Am Freitag steht das letzte Spiel des Jahres an. Der Wuppertaler SV kommt ins Südstadion. Mit einem weiteren Erfolg könnte Fortuna Köln als Tabellenführer überwintern.

Fortuna Köln: Winkler – Brechmann, Fünger, Fischer, Afamefuna – Geerkens (75. Hekmat), Strauch, Stanilewicz (75. Michelbrink) – Bornemann (61. Al-Azzawe), Wirtz (80. Al Ghaddioui), Thier (61. Garcia). – Zuschauer: 2311. – Tore: 1:0 Thier (5.), 2:0 Bornemann (27.), 3:0 Wirtz (29.)., 4:0 Wirtz (67.).