Nach drei Niederlagen im November soll es für das Team von Roberto Pätzold gegen Leipzig aufwärtsgehen.
FrauenfußballBayer 04 Leverkusen kämpft gegen sein Herbst-Tief

Vanessa Fudalla (r.) ist die erfolgreichste Torschützin von Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison.
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Die Länderspielpause kam nicht ungelegen. Mit drei Niederlagen aus vier Begegnungen verlief der November überhaupt nicht nach dem Geschmack der so stark in die Saison gestarteten Leverkusener Erstliga-Fußballerinnen. Das Pokal-Aus mit einem 3:5 im Elfmeterschießen beim Hamburger Sportverein ließ den Traum vom einem erfolgreichen Cup-Wettbewerb bereits im Achtelfinale platzen.
Ganz so bittere Konsequenzen hatte das daran anknüpfende 0:1 gegen das zuvor sieglose Schlusslicht SGS Essen zwar nicht, doch die Pleite verpasste der Hoffnung, sich als Tabellendritter für das internationale Geschäft zu qualifizieren, einen herben Dämpfer.
Bayer 04 Leverkusen braucht eine Steigerung in der Offensive
Nun soll es aufwärtsgehen. Dazu braucht die Mannschaft um Bayer-Trainer Roberto Pätzold insbesondere eine Steigerung in der Offensive. Dort klemmte es zuletzt allzu oft. Das weiß auch Pätzold. „Wir haben im Moment Schwierigkeiten, offensiv unsere Wirkung zu entfalten“, hat der 46-Jährige beobachtet.
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Der jüngste 3:2-Testspielsieg gegen den niederländischen Kontrahenten Twente Enschede tat da gut. „Enschede war ein anspruchsvoller Gegner, der uns gegen den Ball alles abverlangt hat. Wir haben viel von dem, was wir uns vorgenommen haben, auf den Platz gebracht, darunter ein Standardtor und ein Treffer von außen aus dem Spiel heraus“, so Pätzold, der auf eine ganze Reihe verletzter oder bei Nationalteams eingespannter Spielerinnen hatte verzichten müssen. „Es ist wichtig, dass wir nach den jüngsten Ergebnissen in der Liga ein positives Erlebnis gegen einen starken Testspiel-Gegner erzielt haben“, betonte der Coach des Liga-Sechsten, der zudem darauf hoffen darf, personell wieder größere Möglichkeiten zu erhalten.
So könnten die beiden zuletzt angeschlagenen Carlotta Wamser und Ida Daedelow wieder fit sein, wenn es am Samstag, (6. Dezember/14 Uhr) mit der Partie gegen RB Leipzig in der Meisterschaft weitergeht.
Vor einer Partie mit besonderem Charakter steht Vanessa Fudalla. Die mit sieben Saisontoren bislang beste Leverkusener Torjägerin trifft auf ihr altes Team. In der vergangenen Saison spielte die 24-Jährige noch in Sachsen. Im Sommer war ihr Name dann der erste, den Achim Feifel, Sportlicher Leiter bei Bayer 04, als Zugang verkündete. Weil Fudallas Vertrag in Leipzig auslief, konnte Leverkusen zuschlagen, ohne eine Ablöse zahlen zu müssen.
Vanessa hat über mehrere Jahre hinweg mit einer beeindruckenden Quote ihre Qualität und Effizienz im Torabschluss unter Beweis gestellt
Von ihren Qualitäten war man direkt überzeugt. „Sie hat über mehrere Jahre hinweg mit einer beeindruckenden Quote ihre Qualität und Effizienz im Torabschluss unter Beweis gestellt. Zudem hat sie in den vergangenen beiden Saisons alle Ligaspiele bestritten“, so Feifel damals. Er lobte ihr großes Entwicklungspotenzial und ihre Flexibilität, in der Offensive auf allen Positionen spielen zu können.
Und Fudalla gab ihm schnell recht. Sie traf in der Vorbereitung und dann sammelte sie – mit Ausnahme der Vergleiche gegen die Topteams aus München und Wolfsburg – in jedem Ligaspiel Scorerpunkte. Im November lief es allerdings auch für sie nicht rund. Nur beim 1:2 beim SC Freiburg kam die 1,55 Meter große Stürmerin zu einem Treffer und damit ihrem zehnten Scorerpunkt. Auch im Test gegen Enschede blieb die gebürtige Fränkin ohne Erfolg.
Vanessa Fudalla trifft mit Bayer 04 Leverkusen auf ihren Ex-Klub
Längere Phasen ohne Treffer kennt Fudalla kaum. 2023 wurde sie im RB-Dress mit 20 Toren nicht nur Torschützenkönigin, sondern hatte auch erheblichen Anteil am Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft und Aufstieg des Teams. Auch in der Erstklassigkeit stellte sie ihre Treffsicherheit unter Beweis. So erzielte sie in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils zehn Tore. Insgesamt erzielte sie für den Verein aus Sachsen zwischen 2020 und 2025 in 107 Pflichtspielen 69 Treffer.
Nun hofft man bei Bayer 04, dass Fudalla gegen ihren einstigen Klub wieder trifft. Dabei könnte es hilfreich sein, dass Leipzig auch nicht mit großem Selbstvertrauen in die Länderspielpause ging. Genau wie Bayer 04 erlebte der Tabellenneunte einen tristen November mit einem Sieg und drei Niederlagen.

