„Heuchlerisch“Weitspringerin Wester kritisiert Kündigung ihres Freundes Saibou

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Alexandra Wester

Alexandra Wester beim ISTAF 2018

Bonn – Weitspringerin Alexandra Wester hat die Telekom Baskets Bonn für die Kündigung ihres Freundes Joshiko Saibou heftig kritisiert.

Ein Verein sollte einen Athleten in seiner Diversity, seiner Entwicklung und auch seiner polarisierenden Meinung unterstützen oder zumindest sie akzeptieren“, sagte die 26 Jahre alte Leichtathletin aus Köln in einem am Mittwoch veröffentlichten Video auf Instagram und betonte: „Ihn aber so abzufertigen, ist ein Schlag ins Gesicht, und es ist unfair. Das ist krass, und ich hätte nicht gedacht, dass das im Jahr 2020 noch passieren kann.“

Dem Basketball-Nationalspieler Saibou war am Dienstag von den Telekom Baskets Bonn wegen „Verstößen gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrages als Profisportler“ fristlos gekündigt worden. Von den beiden Athleten waren in den sozialen Netzwerken Fotos von ihrer Teilnahme an der Demonstration gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie am Wochenende in Berlin zu sehen.

„Er hat die Staatsmaßnahmen auf einer Demo hinterfragt und wird danach fristlos von den Telekom Baskets gekündigt“, sagte die Olympia-Teilnehmerin von 2016. „Sie versuchen sich an irgendeiner Art Körperverletzung aufzuhängen, weil er auf einem Foto keine Maske getragen hat. Wir haben sehr bewusst darauf geachtet, niemanden bei der Demo in Gefahr zu bringen und erst recht nicht seine Teamkollegen, weil die Telekom Baskets im Moment gar nicht im Team spielen oder trainieren. Das hat absolut keine Grundlage und ist wirklich heuchlerisch.“

Saibou kritisiert Kündigung als „totalitär“

Auch ihr 30 Jahre alter Freund hatte sich tags zuvor bereits zu Wort gemeldet. „Wenn ich eine polarisierende Meinung habe, ist Gegenwind verständlicherweise vorprogrammiert. Daraufhin jedoch meinen Job zu verlieren, ist totalitär und ein Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit“, schrieb Saibou am Dienstag auf Instagram.

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Wester kritisierte, dass „Vereine ihrer Sportler einfach immer noch so wie Puppen behandeln können“. Ihren Beitrag beendete sie mit den Worten: „Ihr solltet verstehen, dass wir Athleten nicht die Sklaven der Neuzeit sind, aber ihr macht uns gerade dazu.“ Der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte zuvor bereits mitgeteilt, zurzeit keine Maßnahmen zu ergreifen. (dpa)

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