Newsblog zu Olympia 2024TikTok wird Partner von Team Deutschland

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Auf einem Smartphone wird das Logo der Kurzvideo-Plattform Tiktok angezeigt.

Die Fans werden auf Tiktok unter anderem Livestreams der Medaillenfeiern und den olympischen Alltag verfolgen können.

Im Sommer 2024 treten über 150 Länder in den olympischen Wettstreit. Infos und Entwicklungen zum Turnier im Newsblog.

Die Olympischen Sommerspiele 2024 werden vom 26. Juli bis zum 11. August in der französischen Hauptstadt Paris ausgetragen. Die Stadt wird damit zum dritten Mal nach 1900 und 1924 die Veranstaltung ausrichten.

Bei den Spielen sollen erstmals die gleiche Anzahl an Männern und Frauen teilnehmen. Die Quotenplätze sind auf 10.500 Teilnehmer beschränkt. Bisher sind Athleten aus 152 Nationen qualifiziert.

News, Infos und wichtige Entwicklungen vor dem olympischen Turnier gibt es in unserem Newsblog.


Tiktok wird Partner von Team Deutschland

Die Online-Plattform TikTok und das deutsche Team für die Olympischen Spiele in Paris in diesem Jahr gehen eine Partnerschaft ein. Ziel ist es, junge Menschen für diese Großereignisse zu begeistern, wie TikTok am Mittwoch mitteilte. Die Fans werden den Angaben zufolge unter anderem Livestreams der Medaillenfeiern und persönliche Einblicke hinter die Kulissen und in den olympischen Alltag verfolgen können. Die Kooperation umfasst auch die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo sowie die Paralympics.

Aktuell folgen mehr als 142.000 Nutzerinnen und Nutzer dem TikTok-Kanal von Team Deutschland. „Das Interesse an exklusivem Content ist da und gemeinsam mit der Expertise von TikTok werden wir den Kanal sicher aufs nächste Level heben“, sagte Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sport Marketing GmbH. „Gerade bei der jungen Zielgruppe stehen Inhalte auf TikTok hoch im Kurs – das gilt auch für den Team-Deutschland-Account“, fügte sie hinzu. Das Unternehmen arbeitet mit TikTok im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) zusammen.

Das Olympia-Team folgt damit der Männer-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Zusammenarbeit zwischen dem DFB und der Online-Plattform wurde im März bekannt und umfasst unter anderem die Heim-EM im Sommer.

Sorge um Sicherheit: Paris testet KI-basierte Videoüberwachung

In Paris wird an diesem Wochenende der Einsatz von KI-basierter Videoüberwachung getestet, die in begrenztem Umfang während der Olympischen Spiele in diesem Sommer eingesetzt werden soll. Für die von Freitag bis Montag laufende Erprobung hat die Pariser Polizeipräfektur der Eisenbahngesellschaft SNCF und den Verkehrsbetrieben RATP die Auswertung von Kamerabildern mit intelligenter, algorithmusbasierter Technik erlaubt. Anlässlich eines Konzerts der Gruppe Black Eyed Peas in der Défence Arena und des Fußballspiels von Paris Saint-Germain gegen Olympique Lyon dürfen die SNCF und die RATP in vier Bahnhöfen die Bilder von über 100 Überwachungskameras entsprechend auswerten.

Die Software, die zur Analyse der Bilder dieser Kameras eingesetzt wird, soll versuchen, das Eindringen von Personen in nicht-öffentliche oder sensible Bereiche zu erkennen, ebenso Bewegungen von Menschenmengen in Risikobereichen, eine ungewöhnlich hohe Ansammlung von Menschen und auch herrenlose Gepäckstücke. Die Verwertung und Analyse der Bilder wird aufgezeichnet und zwölf Monate lang gespeichert, heißt es in der Polizeiverfügung. Eine erste Erprobung der neuen und bei ihrer Genehmigung für die Olympischen Spiele umstrittenen Überwachungstechnik hatte es in Paris bereits Anfang März bei zwei Konzerten der Gruppe Depeche Mode gegeben.

Die Sicherheit während der Olympischen Spiele in Paris ist zu einem großen Diskussionspunkt geworden, seitdem in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe verhängt wurde. Die Sicherheitsbehörden verweisen zwar auf eine jahrelange Vorbereitung auf das Großereignis und den Einsatz Zehntausender Beamter und privater Sicherheitskräfte.

Team Deutschland stellt Bekleidung für Spiele in Paris vor

Rund 100 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele 2024 haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Deutsche Behindertensportverband (DBS) gemeinsam mit Sportartikelhersteller „adidas“ die Ausstattung der deutschen Athleten für die Spiele in Paris vorgestellt.

Bei einem internationalen Event in Paris stellten präsentierten zwölf olympische und paralympische Athleten des deutschen Teams die verschiedenen Designs. Neben „Team D“ stellten in der französischen Hauptstadt noch zahlreiche weitere teilnehmende Nationen ihre Outfits vor.

Sporthilfe plant 2,1 Millionen Euro an Prämien für Medaillengewinne

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe plant für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in Paris insgesamt rund 2,1 Millionen Euro an Prämien. Das teilte die Sporthilfe genau 100 Tage vor dem Olympiastart in Frankreichs Metropole am 26. Juli mit. Dabei handele es sich um Leistungen, die von der Stiftung ausschließlich privat und ohne öffentliche Mittel finanziert werden.

Die Medaillen-Prämien für Paris teilen sich wie folgt auf: Für Gold gibt es 20.000 Euro, für Silber 15.000 Euro und für Bronze 10.000 Euro. Darüber hinaus werden traditionell auch die Plätze vier bis acht mit etwas kleineren Beträgen prämiert. Die Staffelung gilt sowohl für olympische als auch paralympische Athleten. Honoriert wird jeweils der größte Erfolg der von der Sporthilfe geförderten Starter. Die Prämien für Mannschafts- und Staffel-Erfolge orientieren sich an der Aufteilung und werden gesondert durch den Gutachterausschuss der Sporthilfe festgelegt.

„Der Fokus der Sporthilfe-Förderung liegt auf der kontinuierlichen und ganzheitlichen Unterstützung von Deutschlands besten Nachwuchs- und Spitzenathlet:innen“, wurde Karin Orgeldinger, im Vorstand der Sporthilfe zuständig für die Athletenförderung, in einer Mitteilung zitiert: „Es ist uns dennoch ein Anliegen, mit den geplanten Olympia-Prämien auch die erbrachten Spitzenleistungen in Verbindung mit dem langen und intensiven Training sowie den vielen Herausforderungen zu honorieren und vor allem wertzuschätzen.“

In 2024 wird die Sporthilfe nach eigener Auskunft mit voraussichtlich rund 23 Millionen Euro den in ihrer Geschichte bislang höchsten Förderbetrag an die Athleten auszahlen. Die aktuell rund 360 Athleten in den Olympia- und Paralympics-Kadern werden in diesem Zeitraum mit rund 3,5 Millionen Euro unterstützt.

Knifflige Aufgaben für Handball-Teams bei Olympia

Knifflige Aufgaben für die Männer, Hammerlos für die Frauen: Die deutschen Handball-Teams stehen in der Vorrunde bei den Olympischen Spielen vor unterschiedlichen Herausforderungen. Das Männer-Team von Bundestrainer Alfred Gislason trifft in der Vorrundengruppe A auf den EM-Dritten Schweden, Spanien, Kroatien, Slowenien und Japan. Das ergab die Auslosung am Dienstag in Paris.

Das Frauen-Team von Bundestrainer Markus Gaugisch, das erstmals seit 16 Jahren wieder bei Sommerspielen dabei ist, bekommt es in der Gruppe A mit Rekord-Europameister Norwegen, dem WM-Dritten Dänemark, dem WM-Vierten Schweden, Slowenien und Asienmeister Südkorea zu tun.

In beiden Turnieren qualifizieren sich jeweils die besten vier Mannschaften aus beiden Gruppen für das Viertelfinale, das wie die Medaillenspiele in Lille ausgetragen wird. Die Vorrundenspiele der Männer finden am 27., 29. und 31. Juli sowie 2. und 4. August statt. Der Auftakt bei den Frauen steigt bereits am 25. Juli und damit einen Tag vor der Olympia-Eröffnung. Die weiteren Vorrunden-Termine sind der 28. und 30. Juli sowie der 1. und 3. August.

Olympisches Feuer für Paris entfacht

Das olympische Feuer für die Sommerspiele in Paris ist in der antiken Stätte von Olympia in Griechenland entzündet worden. Weil die Sonne am Dienstag nicht schien, musste die Fackel mit einem Feuer entzündet werden, das am Vortag während er Generalprobe entfacht worden war. Traditionell wird das olympische Feuer mithilfe eines Parabolspiegels entfacht. „Apollon, Gott der Sonne und des Lichtes, du hast deine Strahlen geschickt und die Fackel für die gastfreundliche Stadt von Paris angezündet“, sagte die „Hohe Priesterin“, die griechische Schauspielerin Mary Mina, bei der Zeremonie.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, hob hervor, dass die Olympischen Spiele ein Symbol des Friedens seien. „In diesen schwierigen Zeiten, in denen wir leben, in denen Kriege und Konflikte zunehmen, haben die Menschen genug von all dem Hass, der Aggression und den negativen Nachrichten, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert werden“, sagte Bach.

In ihren Herzen sehnten sich die Menschen nach etwas, das sie zusammenbringe und vereine, meinte Bach weiter. „Das olympische Feuer, das wir heute entzünden, ist das Symbol dieser Hoffnung“, sagte der Chef des Dachverbands.

In den kommenden Tagen wird das Feuer per Staffellauf durch zahlreiche Regionen Griechenlands getragen. Am 26. April wird die Flamme dann an die Organisatoren der Spiele von Paris übergeben - im alten Olympiastadion von Athen. Im Panathinaikon-Stadion fanden 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt.

Das Feuer soll danach aus dem Hafen von Piräus an Bord des französischen Dreimasters „Belem“ nach Marseille in See stechen. Diese Hafenstadt ist mit Griechenland verbunden. Sie wurde in der Antike von Griechen gegründet, die sich dort niederließen. Die Ankunft des Feuers in Frankreich ist für den 8. Mai geplant. Die Olympischen Spiele von Paris finden vom 26. Juli bis 11. August statt.

James, Curry, Durant und Embiid wohl im Olympia-Kader

Die USA werden Weltmeister Deutschland bei den Olympischen Spielen in Paris laut übereinstimmenden Medienberichten mit einer äußerst prominent besetzten Star-Auswahl herausfordern. „ESPN“ und „The Athletic“ schrieben am Montag, Trainer Steve Kerr und Manager Grant Hill vom US-Basketballverband hätten sich auf elf von zwölf Spielern festgelegt. Zum US-Kader für die Sommerspiele zählen demnach allen voran die NBA-Superstars LeBron James (Los Angeles Lakers), Stephen Curry (Golden State Warriors), Kevin Durant (Phoenix Suns) und Joel Embiid (Philadelphia 76ers).

Durant hat bereits drei Mal Olympia-Gold gewonnen, James war 2008 und 2012 Teil des Siegerteams. Curry war noch nie bei Olympischen Spielen dabei. Der zwölfte Kaderplatz soll den Angaben zufolge offen bleiben bis zu einem Trainingslager im Juli in Las Vegas. Tyrese Haliburton von den Indiana Pacers ist der einzige Spieler, der auch bei der WM im vergangenen Jahr im Kader stand, als die USA im Halbfinale gegen die deutsche Auswahl mit den NBA-Profis Dennis Schröder, Daniel Theis, Franz Wagner und Moritz Wagner verloren.

Folgende Spieler gehören dem US-Kader laut Medienberichten an: LeBron James, Antony Davis (beide Los Angeles Lakers), Stephen Curry (Golden State Warriors), Kevin Durant, Devin Booker (beide Phoenix Suns), Joel Embiid (Philadelphia 76ers), Anthony Edwards (Minnesota Timberwolves), Jayson Tatum, Jrue Holiday (beide Boston Celtics) Bam Adebayo (Miami Heat) und Tyrese Haliburton (Indiana Pacers).

Macron: Olympia-Eröffnungsfeier vielleicht doch nicht auf der Seine

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris könnte bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage doch nicht auf der Seine stattfinden. Eine Eröffnungszeremonie auf einem Fluss sei eine Weltpremiere, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag im Interview des Senders BFMTV. „Wir können das machen und werden das machen.“ Allerdings würden ein Plan B und C vorbereitet.

Erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele soll die Eröffnungszeremonie am 26. Juli nicht in einem Stadion, sondern im Herzen der Austragungsstadt organisiert werden. Rund 160 Boote sollen die Mannschaften mit mehreren Tausend Athletinnen und Athleten auf einer sechs Kilometer langen Strecke über die Seine entlang der schönsten Sehenswürdigkeiten von der Pont d’Austerlitz bis zum Trocadéro bringen. Etwa 300.000 Menschen könnten die Zeremonie verfolgen, hieß es - das sind weniger als ursprünglich geplant.

Im Fall einer terroristischen Bedrohung könnte die Feier zum Beispiel nur am Trocadéro-Platz oder gleich ganz im Stadion stattfinden, erklärte Macron. Frankreich hatte im März nach dem Anschlag in Moskau die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

Olympia in Paris: Diese deutschen Mannschaften sind dabei

Erstmals seit 2008 sind die deutschen Handballerinnen wieder bei Olympischen Spielen dabei. Schon vor dem letzten Spiel beim Qualifikationsturnier in Neu-Ulm hatte die DHB-Auswahl das Ticket für die Sommerspiele sicher. Zuvor war auch den Männern die Qualifikation für Paris gelungen. Die Basketballer sind als Weltmeister automatisch bei den Sommerspielen dabei, die Basketballerinnen auch. Die Volleyballer und beide Hockey-Teams haben sich ebenfalls schon qualifiziert. Andere deutsche Auswahlen können es noch nach Paris schaffen. So ist der Stand der Qualifikation in den Team-Sportarten.

Fußball: Die Männer haben sich erstmals seit London 2012 nicht qualifiziert. Die Frauen lösten mit einem 2:0 gegen die Niederlande das Ticket. In Tokio fehlten die deutschen Frauen, 2016 in Rio gewannen sie Gold.

Handball: Die Männer haben vorgelegt, die Frauen nachgezogen. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch stand schon nach den Erfolgen über Slowenien und Montenegro als eines der beiden Teams im Quali-Turnier fest.

Basketball: Das Team um Dennis Schröder hat sich mit dem WM-Titel die Olympia-Teilnahme gesichert. Auch die Frauen um die Sabally-Schwestern haben es geschafft. Zum ersten Mal überhaupt.

Basketball 3x3: Die Startplätze werden zum Teil über die Rangliste, zum Teil über Quali-Turniere im Mai vergeben. Bei der Premiere 2021 in Tokio waren deutsche Teams nicht vertreten.

Hockey: Beide Teams haben sich durch ihre Siege bei den Qualifikationsturnieren im Januar das Olympia-Ticket gesichert.

Volleyball: Die Männer-Auswahl hat sich beim Quali-Turnier in Brasilien erstmals seit 2012 wieder einen Platz bei Olympia gesichert. Die Frauen haben das Direkt-Ticket verpasst und müssen nun in der Weltrangliste Plätze gutmachen, um doch noch in Paris dabei zu sein.

Beach-Volleyball: Die Qualifikationsphase läuft noch bis Juni 2024. In Paris gibt es je zwei Startplätze pro Nation bei Männern und Frauen. Die Teilnahme von Nils Ehlers/Clemens Wickler gilt als sicher. Ein zweites Männer-Duo gibt es nicht. Bei den Frauen haben Svenja Müller/Cinja Tillmann und Laura Ludwig/Louisa Lippmann die besten Chancen.

Wasserball: Olympia findet erneut ohne die deutschen Mannschaften statt. Sowohl Frauen als auch Männer scheiterten bei der EM im Januar frühzeitig und verpassten damit die Chance, über ein Qualifikationsturnier doch noch den Sprung nach Paris zu schaffen.

Rugby: Olympia in Paris findet erneut ohne deutsche Teams statt.

Olympia-Boykott für Bundesinnenministerium weiter keine Option

Wegen der Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris ist ein Boykott für das Bundesinnenministerium (BMI) weiter keine Option. Das bekräftigte der für Sport zuständige Parlamentarische Staatssekretär Mahmut Özdemir vor dem Sportausschuss. Die Leidtragenden eines solchen Schritts wären laut einem vom SPD-Politiker vorgelegten BMI-Sachstandsbericht in erster Linie die deutschen Athletinnen und Athleten, „die sich lange und intensiv auf diesen Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere vorbereiten und die die politischen Rahmenbedingungen nicht beeinflussen können“.

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine dürfen russische und belarussische Sportler bei den diesjährigen Sommerspielen und den Paralympics in Frankreich als „Neutrale Athleten“ antreten. Zuletzt hatte das IOC entschieden, dass die Teilnehmer bei der Olympia-Eröffnungsfeier am 26. Juli auf der Seine aber nur eine Zuschauerrolle einnehmen dürfen. Özdemir bewertete positiv, dass die Eröffnungsfeier „frei von russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten gehalten wird“.

Das BMI will weder staatsnahe russische oder belarussische Athleten noch Flaggen, Hoheitszeichen und Propaganda bei den Spielen, so Özdemir. Allerdings sei ohnehin nur mit einer geringen Anzahl an Athleten aus den beiden Ländern zu rechnen.

Leichtathletik-Weltverband zahlt Preisgeld für Olympia-Gold

Der Leichtathletik-Weltverband wird Olympia-Gold bei den Sommerspielen in Paris mit jeweils 50.000 US-Dollar (46.000 Euro) belohnen. Die Leichtathletik sei damit im August die erste Sportart, in der Preisgeld für Goldmedaillen gezahlt werde, unterstrich World Athletics nach einem entsprechenden Beschluss am Mittwoch. Wie der Verband weiter mitteilte, wird er bei insgesamt 48 Entscheidungen damit 2,4 Millionen US-Dollar (2,2 Millionen Euro) ausschütten. Bei Staffel-Entscheidungen teilen sich die Mitglieder die 50.000 Dollar. 2028 in Los Angeles soll es dann auch Preisgeld für Silber und Bronze geben.

Weltverbandspräsident Sebastian Coe sprach von einem Schlüsselmoment für den Verband und die Leichtathletik. „Damit unterstreichen wir unser Engagement für die Stärkung der Athleten und die entscheidende Rolle, die sie beim Erfolg aller Olympischen Spiele spielen“, erklärte der 67-jährige Brite, der 1980 und 1984 Olympiasieger über 1500 Meter war.

Es werde die 2015 begonnene Reise fortgesetzt, auf deren Weg das Geld, das der Verband vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erhalte, direkt in den Sport zurückfließe. Coe steht dem Leichtathletik-Weltverband seit 2015 vor. „Wir müssen irgendwo anfangen und sicherstellen, dass einige der Erlöse, die unsere Athleten bei Olympischen Spielen generieren, direkt an die zurückfließen, die aus den Spielen das weltweite Spektakel machen, das sie sind“, sagte er.

Comeback gekrönt: Boll vor siebter Olympia-Teilnahme

Der deutsche Tischtennis-Star Timo Boll steht kurz vor der siebten Olympia-Teilnahme seiner langen Karriere. Bundestrainer Jörg Roßkopf nominierte den 43 Jahre alten Rekord-Europameister für den Mannschafts-Wettbewerb der Olympischen Spiele vom 26. Juli bis 11. August in Paris. Im Einzel sollen der frühere Weltranglisten-Erste Dimitrij Ovtcharov sowie Europameister Dang Qiu für Deutschland spielen. Das gab der Deutsche Tischtennis-Bund am Dienstag bekannt.

Diese Entscheidungen müssen noch vom Nominierungsgremium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bestätigt werden. Aber ein Einsatz in Paris wäre für Boll die Krönung eines kaum mehr für möglich gehaltenen Comebacks.

Im vergangenen Jahr musste er wegen einer komplizierten Schulterverletzung für mehrere Monate pausieren. In der Weltrangliste fiel er zeitweise aus den besten 150 Plätzen. Obwohl er im Februar auch die Team-WM in Südkorea wegen einer Augenentzündung verpasste, meldete Boll sich in diesem Jahr eindrucksvoll in der Weltspitze zurück. Unter anderem gewann er im Januar das internationale Turnier in Doha.

Bei Olympischen Spielen gewann der frühere Weltranglisten-Erste mit dem deutschen Team je zweimal Silber und Bronze. 2016 in Rio de Janeiro war Boll bei der Eröffnungsfeier der Fahnenträger der gesamten deutschen Mannschaft.

Olympische Ringe zieren während der Spiele den Eiffelturm

Die Olympischen Ringe werden während der Sommerspiele in Paris den Eiffelturm zieren: Die fünf Ringe, welche die fünf Kontinente und den universellen Charakter des Sports repräsentieren, werden nach Angaben der Verwaltung des Bauwerks in den kommenden Wochen an der der Seine zugewandten Seite des Wahrzeichens der französischen Hauptstadt angebracht. Die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, die Ringe würden zwischen der ersten und zweiten Plattform des 300 Meter hohen Turms angebracht.

Die Olympischen Spiele beginnen am 26. Juli mit einer Eröffnungszeremonie auf der Seine. Statt der üblichen Parade durchs Stadion zu Beginn der Spiele werden die Mannschaften in einer kleinen Flotte vor 500.000 Zuschauern auf dem Fluss fahren.

Das Olympische Feuer wird während der Spiele im Tuileriengarten nahe dem Louvre brennen.

Russischer Top-Ringer darf nicht bei Olympia-Quali starten

Der russische Top-Ringer und zweimalige Olympiasieger Abdulraschid Sadulajew darf nicht am europäischen Qualifikationsturnier für die kommenden Sommerspiele in Paris teilnehmen. Das teilte der Ringer-Weltverband UWW am Donnerstag mit. Ein externes Gremium habe diese Entscheidung auf Grundlage der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) festgelegten Kriterien für die Startberechtigung von neutralen Athleten und Athletinnen getroffen, hieß es.

Es seien neue Informationen zu einer Unterstützung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gefunden worden, so die Mitteilung. Sadulajew sei zudem immer noch Mitglied von Dynamo Moskau. Der Verein gilt traditionell als dem russischen Geheimdienst nahestehend. Ringer und Ringerinnen aus Russland und Belarus dürfen aktuell nur unter neutraler Flagge an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Das europäische Olympia-Qualifikationsturnier in Baku findet von Freitag bis Sonntag statt.

Sadulajew, Olympiasieger von 2016 und 2021, wäre in der Gewichtsklasse bis 97 Kilogramm Freistil als Favorit auf die Matte gegangen. Auch ein 17-köpfiges deutsches Team ist für das Turnier in Aserbaidschans Hauptstadt gemeldet. Die letzte Chance, noch ein Ticket für Olympia in Paris zu erkämpfen, bietet sich beim weltweiten Ausscheidungsturnier in Istanbul Mitte Mai. Aus Deutschland hat sich bislang nur Luisa Niemesch in der Klasse bis 62 Kilogramm qualifiziert.

Macron glaubt an Eröffnungsfeier auf der Seine und Störfeuer aus Russland

Die Eröffnungsfeier auf der Seine bleibt für Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron trotz Sicherheitsbedenken das „bevorzugte Szenario“ für die Olympischen Spiele. Das erklärte Macron am Donnerstag am Rande der Einweihung des neuen Wassersportzentrums in Saint-Denis.

Der Startschuss für die Sommerspiele in Paris soll am 26. Juli vor Hunderttausenden Menschen im Herzen der französischen Hauptstadt stattfinden. Allerdings, so Macron, seien „Alternativszenarien“ vorgesehen, sollten die Umstände es erfordern.

Man sei vorbereitet. „Das bevorzugte Szenario, das, das wir vorbereiten, das, das wir annehmen, das, das wir wollen, ist natürlich das, das mit allen Organisatoren geplant wurde und dessen Einzelheiten zu gegebener Zeit bekannt gegeben werden“, sagte Macron.

Die französischen Sicherheitsbehörden sehen derzeit keine konkrete Terrorgefahr für die Olympischen Spiele in Paris. Das hatte Sportministerin Amelie Oudea-Castera am Mittwoch dem Fernsehsender France 2 erklärt. „Derzeit gibt es keine Bedrohungen durch Terror, welche die Olympischen und Paralympischen Spiele betreffen“, sagte Oudea-Castera.

Der Terror-Anschlag auf eine Moskauer Konzerthalle, bei dem 140 Menschen getötet wurden, hatte jedoch zuletzt Sicherheitsbedenken rund um die weltweit größte Sportveranstaltung ausgelöst. Frankreich rief die höchste Terrorwarnstufe aus.

Fest steht durch einen Beschluss des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dass die als „neutral“ antretenden Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen dürfen.

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