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Playoffs in der NFLDas sind die Favoriten auf den Super Bowl

4 min
Aaron Rodgers

Quarterback Aaron Rodgers von den Green Bay Packers

Köln – Es ist Playoff-Zeit in der amerikanischen Profi-Football-Liga NFL. Nach 17 Wochen regulärer Saison geht es ab diesem Samstag im K.o.-Modus weiter. Gesucht werden die zwei Mannschaften, die am 7. Februar in Tampa/Florida im Super Bowl 55 aufeinandertreffen.

Der Ablauf

In dieser Spielzeit gibt es eine Neuerung: Vor dem Saisonstart hatten sich die Teambesitzer auf eine Reform der Playoffs geeinigt. Statt wie bisher zwölf dürfen fortan 14 der insgesamt 32 Mannschaften an der K.o.-Runde teilnehmen. Los geht es mit dem Wildcard-Wochenende, an dem sechs Spiele stattfinden. Das jeweils beste Team der beiden Konferenzen AFC und NFC hat hier noch frei, greift dann aber in der Divisional Round (16./17. Januar) ein, in der es insgesamt vier Spiele gibt. Die jeweiligen Sieger spielen am 24. Januar die beiden Conference Championships, aus denen die beiden Super-Bowl-Teilnehmer hervorgehen.

Das Coronavirus

Die komplette Saison über hatte die NFL mit der Pandemie zu kämpfen. Besondere Abläufe vor den Trainingseinheiten der Mannschaften, Neuansetzungen von Begegnungen und für die ganze Spielzeit aussetzende oder kurzfristig ausfallende Spieler. Auch leere Stadien waren ein gängiges Bild. Umso verwunderlicher war es in den vergangenen Wochen, wenn trotz der hohen Infektionszahlen in den USA in manchen Stadien eben doch tausende Menschen auf den Tribünen saßen und ihren Teams zujubelten.

Wie viele Fans beim Super Bowl 55 in Tampa dabei sein dürfen, ist noch offen. Liga-Boss Roger Goodell hatte im Dezember erklärt, die NFL werde versuchen, „unter Berücksichtigung der Sicherheit so viele Fans wie möglich in das Raymond James Stadium zu holen“. ESPN-Reporter Adam Schefter hatte Ende Oktober berichtet, die Liga plane mit einer Auslastung von 20 Prozent des Stadions. Dies würde bedeuten, dass zwischen 13 000 und 15 000 Zuschauer zugelassen wären.

Die Favoriten

Titelverteidiger Kansas City ist auch in diesem Jahr wieder der Top-Favorit – sowohl in der AFC als auch in der gesamten Liga. 14 Siegen stehen nur zwei Niederlagen gegenüber, wobei die zweite in der letzte Woche der regulären Saison zustande kam, als die Chiefs gegen die LA Chargers ihre Schlüsselspieler schonten. Die Offensive um Quarterback Patrick Mahomes, Wide Receiver Tyreek Hill und Tight End Travis Kelce ist schlichtweg überragend gut. Kansas’ Verteidigung spielt da schon kaum eine Rolle. Doch auch sie gehört zum oberen Mittelfeld der Liga.

In der NFC gehen die Green Bay Packers als bestes Team in die Playoffs. Die „Cheeseheads“ brachten es auf 13 Siege und drei Niederlagen. Quarterback-Veteran Aaron Rodgers hat eine außergewöhnlich gute Saison gespielt und wird wahrscheinlich zum wertvollsten Spieler der regulären Saison gewählt werden. Seine liebste Anspielstation, Wide Receiver Davante Adams, brachte es bei 14 Einsätzen auf 1374 Yards und 18 gefangene Touchdowns. Diese Kombination ist kaum zu stoppen. Green Bays Verteidigung ist statistisch etwa auf dem Niveau der Chiefs-Defensive.

Die Herausforderer

Auch weitere Teams dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme am Super Bowl 55 machen. Da wären zunächst die Buffalo Bills (13-3). Quarterback Josh Allen hat einen immensen Sprung gemacht und mit Wide Receiver Stefon Diggs, der vor der Saison per Tausch von den Minnesota Vikings kam, endlich den Passempfänger bekommen, den er gebraucht hat.

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Die Tampa Bay Buccaneers um Superstar-Quarterback Tom Brady zählen allein schon deshalb zu den gefährlichen Teams, weil Brady immer dann am besten ist, wenn es besonders wichtig wird. Dass er mit Mike Evans, Chris Godwin, Rob Gronkowski und Antonio Brown auch noch die wahrscheinlich beste Passempfänger-Kombination der gesamten Liga hat, hilft ebenfalls.

Die New Orleans Saints haben ihren Quarterback Drew Brees zurück, der mehrere Wochen verletzt war. Kaum ein anderer wirft die Bälle so exakt wie Brees. Und die Verteidigung der Saints zählt zu den besten fünf der NFL.

Generell gilt: Die AFC wirkt in dieser Saison deutlich offener und stärker als die NFC. Es gibt kein Team, von dem man sagen kann, dass es realistisch betrachtet gar keine Chance auf einen erfolgreichen und tiefen Playoff-Run hat. Wenngleich die Cleveland Browns am schwächsten einzuschätzen sind. In der NFC sieht das anders aus. Das Washington Football Team sowie die Chicago Bears werden aller Voraussicht nach früh ausscheiden. Und auch die LA Rams werden Schwierigkeiten bekommen. Zwar ist deren Verteidigung die beste der Liga, die Offensive aber hat zu oft Probleme, Punkte zu erzielen.