Playoffs in GefahrKölner Haie zeigen sich hilflos in Unterzahl

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Haie gegen Schwenningen

Tumult vor dem Kölner Tor: Patrick Sieloff (Koelner Haie) Justin Pogge (Koelner Haie) Alexander Karachun (Schwenninger Wild Wings 47)

Köln – Das Jahr 2022 ist noch jung, im Januar haben die Kölner Haie trotzdem bereits viermal gespielt – und zwar fast ohne Erfolg: 16 Gegentreffer, davon neun bei Unterzahl, kassierte Uwe Krupps Mannschaft in den DEL-Begegnungen gegen Mannheim (1:5), Bremerhaven (1:4), in Bietigheim (3:4) und in Schwenningen (2:3 n.P.). Nur einen Punkt fuhr sie ein. Wenn es so weiter geht, wird aus einem Zwischentief der Kölner ein Absturz und die erwünschte Playoff-Teilnahme ein unmöglich zu realisierender Traum.

Es kommt dem KEC in dieser schwierigen Lage entgegen, dass die für Sonntag gegen München und Dienstag gegen Iserlohn geplanten DEL-Partien in den Februar verschoben worden sind. So müssen die Haie erst wieder am Freitag im Derby in Krefeld antreten (19.30 Uhr). „Ich bin ganz froh, dass wir eine Woche haben, um die Mannschaft zu regenerieren und uns vorzubereiten“, sagt Trainer Krupp.

Im Training gibt es für ihn und seine Spieler viel zu tun. Vor allem wird der Coach mit den Profis am Unterzahlspiel arbeiten. Doch das sei es nicht allein, Krupp erklärt: „Für mich muss unser gesamtes Spiel aufpoliert werden, mit Powerplay-Elementen und Fokus auf denjenigen Details, die uns helfen werden, wieder bessere Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor zu haben.“ Die Chancenverwertung ist der nächste Schwachpunkt des KEC-Teams. In den beiden Spielen in Schwenningen und zuvor in Bremerhaven, wo die Kölner ansprechend spielten und trotzdem verloren, gaben sie insgesamt 107 Schüsse auf die gegnerischen Tore ab – und es sprang nur der eine Punkt heraus. Krupp will deshalb den Blick auch auf „die Angewohnheiten legen, „die uns helfen können, auch mal ein hässliches Tor zu schießen.“ Heißt: Der Puck soll einfach nur ins Netz, die B-Noten zählen nicht.

Krupp: „Nehmen zu oft leichtfertige Strafzeiten“

Die defensiven Defizite der Haie erklärt der Coach generell so: „Erst einmal müssen wir uns an die eigene Nase fassen und anerkennen, dass wir zu oft leichtfertige Strafzeiten nehmen“, sagt Krupp. Außerdem spiele es eine Rolle, dass Stürmer Lucas Dumont sowie die Verteidiger Alex Roach und Colin Ugbekile ausgefallen seien. „Diese kritischen Minuten in Unterzahl müssen jetzt von den gleichen Spielern kompensiert werden, die auch in Überzahl spielen, und das geht an die Substanz.“ Dumont und Ugbekile dürften noch im Januar zurückkehren, mit Roach rechnen die Haie jedoch erst nach der Olympiapause im Februar. Er musste aufgrund eines familiären Notfalls zu seiner Familie nach Kanada reisen.

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Andere DEL-Mannschaften schlagen derweil noch auf dem Transfermarkt zu, doch die Haie werden die Saison aufgrund des Zuschauerverbots wegen Corona ohne Verstärkungen zu Ende bringen müssen. Die finanzielle Situation ist angespannt, laut Geschäftsführer Philipp Walter macht der Verein pro Heimspiel ohne Publikum in der Lanxess-Arena einen sechsstelligen Verlust, die Hallenmiete beträgt pro Begegnung 50 000 Euro.

Die freien Tage nutzen die Haie auch dazu, den Kölner Profis Booster-Impfungen zu verabreichen. In der Hoffnung, dass das Team so bis zum Ende der Saison von Coronafällen verschont bleibt. Den DEL-Rivalen Iserlohn Roosters hat es dennoch hart erwischt. Trotz Boosterung meldete der Klub aus dem Sauerland in der vergangenen Woche insgesamt 25 Coronafälle im Team, weshalb Spiele abgesagt werden mussten. Unter anderem die Partie in Köln, die auf den 20. Februar (16.30 Uhr) gelegt worden ist. Das ausgefallene Spiel gegen München findet am 18. Februar (19.30 Uhr) statt.

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