3. LigaViktoria Köln kämpft nach spätem Jena-Schock gegen den Trend

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Mike Wunderlich gegen Jena

Viktoria Kölns Kapitän Mike Wunderlich am Freitagabend gegen Jena

Köln – Mike Wunderlich war untröstlich. Der Kapitän des Drittliga-Aufsteigers FC Viktoria Köln rang sichtlich um Fassung und konnte das 2:2 (0:1)-Unentschieden am späten Freitagabend gegen Carl Zeiss Jena schwer ertragen: „Mich kotzt es an, dass wir uns Woche für Woche durch Standards gegen uns die Punkte selber wegnehmen“, sagte der 33-Jährige. „Gefühlt war das heute das 15. Gegentor nach einer solchen Situation.“

 Dabei hätte Kölns Ausnahmekönner im offensiven Mittelfeld an diesem kalten Abend zum gefeierten Helden avancieren können. Beim Stand von 1:1 hatte sich der Regisseur die Kugel zum Freistoß zurecht gelegt, trat aus 18 Metern an, um den Ball Augenblicke später zur vielumjubelten Führung unter der Mauer hindurch im rechten Toreck unterzubringen (83.). Es war ein wunderbarer Treffer des gebürtigen Kölners, der nach dem späten Ausgleich von Jenas Anton Donkor in der Schlussminute jedoch einen bitteren Beigeschmack erhalten sollte.

Pavel Dotchev: „Bei uns ist der Wurm drin“

Viktoria wartet inzwischen seit sieben Spielen auf einen Sieg. Kölns Trainer Pavel Dotchev wirkte zwar weniger emotionalisiert als sein Spielführer, zufrieden war der Bulgare  aber auch nicht: „Bei uns ist im Moment ein wenig der Wurm drin, und der Trend zeigt schon ein wenig nach unten“, bemerkte der Coach kritisch. Gerade in der ersten Halbzeit hatten die Höhenberger gegen einen Gegner von überschaubarem Format arg enttäuscht. Nach dem Rückstand durch Daniele Gabriele (37.) senkten die Spieler die Köpfe und wirkten  von sich selbst genervt. Das im Vorfeld eindringlich geforderte Erfolgserlebnis schien abermals gefährdet, die Gastgeber wirkten mutlos in ihren Aktionen und wenig kreativ in den Umschaltmomenten.

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Offenbar hatte Dotchev in der Halbzeitpause die passenden Worte gefunden. Denn nach dem Wechsel präsentierte sich der FC Viktoria endlich engagiert und zielstrebig. Nach einer Hereingabe Wunderlichs nickte Albert Bunjaku den Ball flankiert von zwei Thüringer Abwehrspielern aus fünf Metern zum 1:1 ins Netz (50.), der elfte Saisontreffer des Routiniers schien sich als der erhoffte Schub für den Aufsteiger zu erweisen. Weil es trotz des perfekt verwandelten Freistoßes von Mike Wunderlich nicht zum sechsten Saisonsieg langte, schlichen Kölns Aktive schließlich mit hängenden Köpfen vom Feld. 

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