St. Franziskus schreibt wieder schwarze Zahlen

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Dr. Christof Rader (l.) folgt Prof. Gerd Biehl, der 23 Jahre lang Chefarzt der Orthopädie im St. Franziskus-Krankenhaus war.

Dr. Christof Rader (l.) folgt Prof. Gerd Biehl, der 23 Jahre lang Chefarzt der Orthopädie im St. Franziskus-Krankenhaus war.

Das St. Franziskus-Hospital in Ehrenfeld steht in einem totalen Umbruch.

„Für mich endet ein Lebensabschnitt. Und das steckt man nicht einfach so weg.“ Professor Gerd Biehl, der 23 Jahre als Chefarzt der Orthopädie im St. Franziskus-Krankenhaus in der Schönsteinstraße fungierte, wird Anfang des neuen Jahres das Skalpell aus der Hand legen. Als Nachfolger stellte sich dem Ärzte-Team jetzt der Würzburger Orthopäde Privat-Dozent Dr. Christof P. Rader vor.

Biehl wird vorübergehend als Ärztlicher Direktor die Geschicke des Hospital weiter mit lenken. Dies halten die Verantwortlichen angesichts der kompletten Neu-Formierung des Hauses, das vom Orden der Franziskanerinnen getragen wird, für sinnvoll und hilfreich. „Ich sehe darin eine ganz wichtige Aufgabe“, sagt Biehl. Im vergangenen Jahr hätten er und andere Mitarbeiter sehr um die weitere Existenz des St. Franziskus-Hospitals gebangt, das seit mehr als einem Jahr mit dem Heilig-Geist-, dem St. Vinzenz-Krankenhaus sowie dem Marien-Hospital kooperiert. „In diesem Jahr jedoch schreiben wir schwarze Zahlen. Also kein Anlass mehr, die Schließung zu befürchten“, versichert Biehl.

Einige Spitzenpositionen im St. Franziskus-Krankenhaus sind schon neu besetzt worden. Bereits seit einiger Zeit ist Dr. Elmar Kleimann Chef der Chirurgie. Dr. Andreas Schick leitet die Unfallchirurgie. Seit mehr als zwei Jahren arbeitet der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Dr. Christian Möckel in Ehrenfeld. Einen Nachfolger gibt es nun auch für Professor Peter Sawitzki, Chef der Abteilung für innere Medizin, den Gesundheitsministerin Ulla Schmidt im September mit der Leitung des Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beauftragt hatte. Zum 1. April 2005 wird Professor vom Dahl von der Düsseldorfer Uni-Klinik als Chef-Internist seine Arbeit aufnehmen.

Einen Wechsel gibt es ebenfalls in der Geschäftsführung der Klinik: An Stelle des aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Franz Gheno, der nach Angaben Gerd Biehls in kürzester Zeit ungeheuer viel für das Hospital getan hat, ist am 1. Dezember als neuer Geschäftsführer Martin Stein getreten. Und wenn Ende Januar Biehl seinen Platz als langjähriger Orthopädiechef räumen wird, dann geht im „St. Franziskus“ eine Ära zu Ende.

Gerd Biehl sieht angesichts der neue Garde optimistisch in die Zukunft: „Eine optimale Versorgung des Patienten ist gesichert.“ Er selbst habe seine Arbeit stets mit großer Begeisterung getan. Seine Ehefrau Birgit war viele Jahre ebenfalls als Ärztin tätig.

Begeisterung für dieses Amt bringt offensichtlich auch Christof Rader von der Würzburger Uni-Klinik „König-Ludwig-Haus“ mit. Dort war er zwölf Jahre als leitender Oberarzt tätig. Der 41-jährige Arzt - er wurde in Bonn geboren, hat dort studiert und in der Chirurgie der Kölner Uni seine Assistenzarztjahre absolviert - freut sich auf die Rückkehr in die Heimat: „Ich bin glücklich, wieder an den Rhein zu kommen.“ Zumindest ein Termin im Jahr stand für ihn und Ehefrau Stefanie sowieso fest: Rosenmontag in Köln.

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