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Nach der FlutIn Swisttal-Odendorf wird der Dorfsaal zur Turnhalle

Lesezeit 3 Minuten
Sportanlage Odendorf Matthias Kehrein

Der Fußballplatz in der Orbachaue wird geräumt und gereinigt. 

Swisttal – In Odendorf liegt der Sportbetrieb weiterhin brach. Fußball- und Tennisplätze sowie die Turnhalle sind seit der Flutnacht im vergangenen Juli nicht nutzbar. Die Anlagen, die der Turn- und Sportvereins sowie der Tennisclubs in der Orbachaue nutzten, wurden zerstört. Doch langsam keimt Hoffnung auf. Die vorübergehende Nutzung soll bald wieder möglich sein. Klaus Jansen, Vorsitzender des Gemeindesportverbands GSV, setzt sich zudem für ein zusätzliches Provisorium im Dorfsaal ein.

Damit er zumindest in Teilen wieder bespielbar ist, muss der Sportplatz am südlichen Ortsrand nicht nur geräumt, sondern auch gereinigt werden. Auf der Kunstrasenfläche lagerten sich in Folge der Flut größere Mengen Sand und andere Sedimente ab.

Kunstrasen kann zum Teil wieder hergestellt werden

Dadurch wurden das Fußballtraining oder anderer Sport unmöglich. Laut Gemeinde stellte sich die Frage, wie ein weiterer Sportbetrieb – wenn auch unter eingeschränkten Möglichkeiten – gewährleistet werden kann. Eine Fachfirma hat sich den Platz genau angesehen und bestätigt, dass der Kunstrasen teilweise wiederhergestellt werden kann.

Im nächsten Schritt folgte eine Bodenanalyse, auf dessen Grundlage der Gemeinderat vor wenigen Tagen die Vergabe der aufwendigen Sanierung beschloss. Der Platz soll laut Verwaltung nun voraussichtlich im Mai geräumt werden. Im Anschluss sei es erforderlich, dass der Kunstrasen von einer Spezialfirma gereinigt wird. Ein solches Verfahren war im Dezember   bereits auf der Gemeinschaftssportanlage zwischen Buschhoven und Morenhoven angewendet worden.

Klaus_Jansen_Dorfsaal_Odendorf_hoch

Sportboden und Stepbretter im Dorfsaal präsentierte Klaus Jansen, Vorsitzender des Gemeindesportverbands.

Nach Abschluss der Arbeiten könnten einige Fußballteams des TuS Odendorf zu ihrer Heimstätte zurückkehren. Aktuell trainieren sie unter anderem bei der TuRa Oberdress und dem SV Merzbach. „Die beiden Rheinbacher Vereine helfen aus und das problemlos. Das ist einfach klasse“, lobt Jansen.

Auch andere Odendorfer Clubs sind auf andere Orte ausgewichen. Viele der Pänz aus des Tennisclubs spielen laut Jansen in Rheinbach, die Sportschützen des SSV haben sich auf die umliegenden Vereine verteilt. So mancher kann jedoch auch wieder in Odendorf seinem aktiven Hobby nachgehen. Der Dorfsaal kann zur provisorischen Turnhalle umgerüstet werden.

Sportboden durch Spenden finanziert

Dafür hat der Gemeindesportverband durch Spenden finanzierten ausrollbaren Filzturnboden bestellt. Die Matten sind zwölf Meter lang und zwei Meter breit und sie lassen sich durch eine flexible Struktur einfach mit einer bis zwei Personen in Windeseile ausrollen. „Wir haben neun Stück. Damit können wir fast den ganzen Saal auslegen“, erklärt Jansen. Bisher bleibt ein Streifen frei, denn auch das Tambourcorps, der in der Flutnacht seine Räumlichkeiten am Orbach verlor, probt im Dorfsaal.

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Die Holzstühle und Tische stapeln sich aktuell noch auf der großen Bühne, sie sollen laut Jansen bald in einem Container zwischengelagert werden, denn die provisorische Sportstätte wird wohl längerfristig benötigt: „Drei bis fünf Jahre müssen wir wohl damit auskommen“, schätzt Jansen. So lang könne der Wiederaufbau der Anlagen dauern. TuS-Turner, Aikibudo und auch die Bogenschützen des SSV Odendorf nutzen den Dorfsaal. Lediglich für Tischtennis reicht er wegen der Lichtverhältnisse nicht aus, die Pingpong-Spieler des TuS trainieren beim TTC Buschhoven.

Dorfsaal laut  Jansen auch Option für die Grundschule

Jansen liegt das Provisorium am Herzen. Er wünscht sich, dass auch die Grundschule hier bald ihren Sportunterricht ausüben kann. Am wichtigsten seien die Vereine, die er gefährdet sieht. Er betont: „Wenn das Vereinsleben nicht stattfindet, hat das für die Jugend und Gemeinschaft im Ort katastrophale Folgen.“