Vorteile von Instant Messaging

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Ein Programm für viele Zwecke: Instant-Messaging-Software wie diese von Microsoft ermöglichen auch Videotelefonie.

Ein Programm für viele Zwecke: Instant-Messaging-Software wie diese von Microsoft ermöglichen auch Videotelefonie.

Instant Messaging, der private Chat,ist keine Spielerei, sondern ein Mittel zur schnellen und direktenKommunikation über das Internet. Außerdem bieten Chat-Clients, wiedie Software für das Instant Messaging genannt wird, mehr als dasVersenden von Textnachrichten.

Ein Vorteil des Instant Messaging (IM) liege darin, dass derAnwender sieht, ob der Adressat online ist, erklärt Urs Mansmann vonder in Hannover erscheinenden Computerzeitschrift "c't". In einemkleinen Fenster wird dem Anwender angezeigt, welche der Personen, dieer bereits als Kontakt angelegt hat, gerade im Netz sind.

Ein weiteres Plus für Instant Messaging gegenüber der E-Mail: Eslässt sich mit mehreren Leuten gleichzeitig kommunizieren. Wer sichseinem Gesprächspartner zeigen möchte, kann dies mit modernenChat-Clients tun, wenn er eine Webcam einstöpselt. Sind Lautsprecherund Mikrofon beziehungsweise ein Headset vorhanden, lassen sichInstant Messenger oft auch für die Video-Telefonie nutzen.

Für Instant Messaging genügen ein handelsüblicher PC und einbreitbandiger Internetanschluss. Die Programme gibt es in der Regelkostenlos. Die größte Verbreitung hat weltweit wohl das von Mirabilisentwickelte ICQ, das Kürzel steht für den englischen Satz "I seekyou", zu deutsch "Ich suche dich". Mirabilis wurde vor zehn Jahrenvon AOL aufgekauft, ICQ ist aber weiterhin erhältlich. AOL bietet alsweiteren Chat-Client noch den AOL Instant Messenger (AIM) an.

AIM habe in Deutschland eine Million Nutzer, sagt Johannes Winter,Sprecher von AOL Deutschland in Hamburg. "Instant Messaging isteinfach spontaner und schneller als E-Mail", so Winter. Microsoftbietet ebenfalls Instant Messaging an - Windows Live Messenger heißtder Dienst. Und nach Angaben von Produktmanager Dirk Schulze-Bahr hatdas Programm allein in Deutschland sieben Millionen Nutzer. In ersterLinie ist Windows Live Messenger für die Kommunikation unter Freundenund Verwandten gedacht.

Bei der Gestaltung achte Microsoft darauf, dass der Messengerreibungslos mit anderen Windows-Live-Produkten zusammenarbeitet, soSchulze-Bahr. Zu diesen anderen Diensten zählen etwa derWeb-Mail-Account Hotmail, Windows Live Space oder Live Favorites. DerWindows Live Messenger zum Beispiel ist teilweise kompatibel zumMessenger von Yahoo! Dabei lässt sich jedoch nur die Text-Funktiongemeinsam nutzen. Auf den Video-Chat müssen die Anwender bei derPlattform übergreifenden Kommunikation verzichten.

Von den ehemaligen Web.de-Machern stammt Combots. Dabei handelt essich laut Urs Mansmann grundsätzlich um ein IM-System. Es weise abereinige Unterschiede zu den gängigen Programmen auf: Zum Beispiel gibtes im Combots-Client kein Anwender-Verzeichnis. "Der Betreiber verzichtet bewusst darauf, um Spam zu verhindern."

Falls Eltern keine Lust haben, wie ihre Kinder Instant Messagingzu nutzen, so sollten sie ihren Nachwuchs dennoch über gewisseRisiken aufklären. Urs Mansmann rät ihnen, sich am Anfang dazu zusetzen und nach einer gewissen "Einarbeitungszeit" zumindest in derNähe zu bleiben. Es sei sinnvoll zu vereinbaren, dass die Kinder dieEltern dazu holen, sobald ihnen etwas merkwürdig vorkommt. Fürjüngere Kinder empfiehlt der Experte moderierte Chats auf speziellenKinder-Webseiten.

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