Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Touristen-Hotspot in FlammenGroßbrände in der Türkei: 250 Feuer landesweit – Izmir besonders betroffen

Lesezeit 3 Minuten
29.06.2025, Türkei, Izmir: Autos sind infolge eines Waldbrand zerstört worden. In der türkischen Provinz Izmir kämpfen Einsatzkräfte gegen sich mit starken Winden ausbreitende Brände.

Autos in Izmir sind infolge eines Waldbrandes zerstört worden.

Großbrände bei Izmir: Flammen bedrohen Wohnhäuser und Industriegebiet in türkischer Urlaubsregion.

In der türkischen Provinz Izmir wüten mehrere Wald- und Vegetationsbrände. Besonders betroffen ist ein Gebiet zwischen den Ortschaften Seferihisar und Menderes, wie der Gouverneur der Provinz, Süleyman Elban, am Sonntag (29. Juni) mitteilte.

Windgeschwindigkeiten von bis zu 117 Stundenkilometern erschwerten die Löscharbeiten massiv. Löschflugzeuge und mehr als 1.000 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Hubschrauber konnten wegen des starken Winds nicht abheben.

Wohngebiete in Izmir evakuiert – Dorfbewohner packen mit an

Fünf Wohngebiete rund um Seferihisar mussten evakuiert werden. In dem Dorf Ürkmez fällten Anwohner laut Augenzeugen selbst Bäume, um ihre Häuser vor dem Feuer zu schützen. Auch in weiteren betroffenen Vierteln wurde vorsorglich geräumt. Laut TRT rückten die Brände stellenweise bis an bewohnte Gebiete heran. Demnach wurden in Izmir knapp 130 Gebäude und Wohnungen sowie in Bilecik mehr als 60 Wohneinheiten und 20 Scheunen durch die Feuer beschädigt.

In Izmir waren Rettungsteams die ganze Nacht im Einsatz, um die Feuer unter Kontrolle zu bekommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 21 Menschen seien im Krankenhaus behandelt und mittlerweile wieder entlassen worden, sagte Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli.

Ein Mann versucht Flammen bei einem Brand zu löschen. In vielen Teilen von Izmir sind Waldbrände ausgebrochen, die die Stadt in Rauch hüllen.

Ein Mann versucht, Flammen bei einem Brand zu löschen.

Ein weiteres Feuer brach auf einer Mülldeponie in Gaziemir aus, rund 13 Kilometer vom Zentrum Izmirs entfernt. Die Flammen griffen auf ein angrenzendes Waldgebiet über und bedrohten das Industriegebiet Otokent, in dem mehrere Autohäuser ansässig sind. Wie im türkischen Sender NTV zu sehen war, stand ein Autohaus bereits in Flammen.

Über 250 Brände im ganzen Land – 50.000 Menschen in Sicherheit gebracht

Die Brände in Izmir sind Teil einer landesweiten Serie von Feuern. Laut dem türkischen Kommunikationsdirektorat wurden zwischen Freitag und Sonntag insgesamt 263 Brände registriert, von denen 259 inzwischen unter Kontrolle seien. Besonders betroffen sind die Provinzen Hatay, Manisa, Bilecik und eben Izmir. Innenminister Ali Yerlikaya teilte mit, dass über 50.000 Menschen vorsorglich evakuiert wurden.

Löscharbeiten in Izmir: Feuerwehrkräfte kämpfen am Boden und aus der Luft gegen massive Waldbrände im Bezirk Menderes – dichter Rauch erschwert den Einsatz.

Rauchschwaden steigen über einem bewaldeten Gebiet im Bezirk Menderes in der türkischen Provinz Izmir auf, während Löschmaßnahmen aus der Luft und am Boden gegen die anhaltenden Waldbrände laufen.

In Izmir wurden bislang rund 130 Gebäude beschädigt, in Bilecik mehr als 60 Wohnhäuser und 20 Scheunen. Allein in der Region um Izmir kämpfen derzeit über 1.000 Rettungskräfte gegen die Flammen. 21 Personen wurden laut Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli behandelt, konnten das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen.

Die Löscharbeiten dauern auch am Montagmorgen an – der starke Wind und die anhaltende Hitze halten die Region weiter in Alarmbereitschaft.

Wegen Großbrand: Flughafen in Izmir zeitweise geschlossen

Auch der Flughafen der Millionenstadt war zwischenzeitlich vom Brandgeschehen betroffen. Die Sicht war aufgrund der Brände schwer beeinträchtigt. Wie Gouverneur der Provinz Izmir, Süleyman Elban auf der Plattform X am Sonntag (29. Juni) berichtete, wurde der Flugbetrieb kurzzeitig komplett eingestellt. Laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu läuft der Betrieb inzwischen aber wieder regulär.

Die Brände dauerten auch am Montagmorgen weiter an. Laut dpa versuchten Rettungsteams bereits die ganze Nacht, die Feuer einzudämmen – bisher mit begrenztem Erfolg. Die Kombination aus Hitze und starkem Wind hält die Region und die Einsatzkräfte weiter in Alarmbereitschaft. (afp, dpa, lkr)