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Über 40 GradWaldbrände wüten in Südfrankreich – landesweiter Hitze-Alarm ausgerufen

Lesezeit 2 Minuten
29.06.2025, Frankreich, Bizanet: Dieses Foto zeigt zwei Löschflugzeuge, die westlich der Stadt Narbonne im Südwesten Frankreichs, in der Nähe einer Rauchfahne, verursacht durch einen Waldbrand, an einem Berghang fliegen. Ein Teil des Corbières-Gebirges steht in Flammen, so dass die Abtei Fontfroide und ein Campingplatz vorsorglich evakuiert werden mussten, wie die Präfektur und die Feuerwehr des Departements mitteilten. Foto: Idriss Bigou-Gilles/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Dieses Foto zeigt zwei Löschflugzeuge, die westlich der Stadt Narbonne im Südwesten Frankreichs, in der Nähe einer Rauchfahne, verursacht durch einen Waldbrand, an einem Berghang fliegen.

Mitten in der südfranzösischen Hitze: Sieben Brände, gesperrte Autobahn, evakuierter Campingplatz. Was ein Grill damit zu tun hat.

Im Süden Frankreichs sind am Sonntag mehrere Waldbrände ausgebrochen. Besonders betroffen war das Département Aude, wo nach Behördenangaben eine wichtige Autobahn gesperrt werden mussten. Die Flammen bedrohten unter anderem die berühmte Abtei Fontfroide südwestlich von Narbonne – sie wurde vorsorglich geräumt.

In der kleinen Gemeinde Bizanet waren über 150 Feuerwehrleute im Einsatz, um die Brände unter Kontrolle zu bringen. Auch Löschhubschrauber unterstützten die Löscharbeiten. Insgesamt wurden rund 400 Hektar Land von den Flammen erfasst. Sieben einzelne Brandherde wurden gezählt. Der örtliche Campingplatz musste ebenfalls evakuiert werden – ähnlich wie in der Türkei, wo bei Izmir ebenfalls große Waldbrände Wohngebiete und Industrieanlagen bedrohen.

Unterschiedliche Angaben zu Auslöser für die Waldbrände

Die Ursache der Brände ist noch nicht abschließend geklärt. Präfekt Christian Pouget erklärte im Sender BFMTV, möglicherweise sei ein Grill mit noch glühender Kohle in einem Anhänger transportiert worden – Funken könnten entlang der Straße ins trockene Gras geflogen sein. Andere Behörden vermuteten, dass die Bremse eines Anhängers Funken verursacht haben könnte.

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Die Autobahn A61 zwischen Toulouse und Narbonne wurde in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer saßen bei Temperaturen nahe der 40-Grad-Marke im Stau – für sie wurde eine Notversorgung mit Wasser eingerichtet.

Extreme Hitze in Südfrankreich: Regierung beruft Krisensitzung ein

Die extreme Hitze setzte ganz Südfrankreich zu: In Grospierres wurden am Sonntag 40,9 Grad gemessen, in Vinsobres 40,1 und in Cadenet 39,9 Grad. Der Wetterdienst Météo-France verzeichnete in der gesamten Region Spitzenwerte zwischen 35 und 38 Grad. Für Montag wurde in 84 Départements die zweithöchste Hitzewarnstufe ausgerufen. Entspannung ist vor Mitte der Woche nicht in Sicht.

Die Regierung reagierte mit einer Krisensitzung, wie Innenminister Bruno Retailleau am Montagabend bekannt gab. Dabei sollen unter anderem gesundheitliche Schutzmaßnahmen überprüft werden. Einige Städte haben bereits Schulschließungen angekündigt.

Auch wenn ein direkter Zusammenhang zwischen einzelnen Waldbränden und dem Klimawandel schwer nachzuweisen ist, warnen Experten: Die Zahl heißer Tage steigt, und damit auch das Risiko für Brände – begünstigt durch Trockenheit, niedrige Luftfeuchtigkeit und Wind. Besonders in Südeuropa, Nordeurasien, den USA und Australien zeigen sich die Folgen bereits deutlich. (dpa/afp)