Im Nationalpark Eifel waren am Dienstag Tausende Quadratmeter Wald in Brand geraten. Inzwischen ist der Feuerwehreinsatz abgeschlossen.
Waldbrand in der EifelLöscharbeiten abgeschlossen – Polizei nimmt Ermittlungen auf

Die Feuerwehrleute müssen die Glut bekämpfen, die sich tief in den Waldboden gefressen hat.
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Erneut ist am Dienstag ein Waldbrand im Bereich des Nationalparks Eifel ausgebrochen. „Bis auf wenige Meter handelte es sich um die gleiche Örtlichkeit wie bei dem Einsatz am 9. August“, sagte Markus Schumacher, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Nideggen. Die Löscharbeiten wurden am heutigen Mittwoch fortgeführt, sind laut Schumacher inzwischen aber erfolgreich beendet worden.
Bei dem Brand am 9. August hatte vermutlich ein widerrechtlich angezündetes und nicht richtig gelöschtes Lagerfeuer einen Brand auf einer rund 200 Quadratmeter großen Fläche im Hetzinger Wald bei Schmidt ausgelöst.
Einsatzkräfte mussten zu Fuß zum Brand in einem Steilhang vorrücken
Wie bereits in der vergangenen Woche war die Einsatzstelle in einem Steilhang auch diesmal nur fußläufig erreichbar, was die Einsatzkräfte vor enorme Herausforderungen stellte. „Zudem war die Dynamik des Brandes weitaus größer“, so Schumacher: „Das Feuer griff auch auf die Kronen der Kiefern über.“ Der Brand habe sich zwischenzeitlich auf eine Fläche von etwa 6000 Quadratmetern ausgebreitet, was in etwa der Fläche eines Fußballfeldes entspricht. „Dies machte es notwendig, lange Schlauchleitungen im Gelände zu verlegen, um eine effektive Brandbekämpfung durchführen zu können.“

Die Polizeifliegerstaffel NRW hat die Löscharbeiten am Dienstag aus der Luft unterstützt: Per Hubschrauber mit angehängtem „Bambi Bucket“ wurde Wasser aus dem nahen Rursee zum Einsatzort geflogen.
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Das Feuer brach am Dienstag in einem mit Kiefern bewachsenen Teil des Hetzinger Waldes bei Schmidt aus. Die Fläche gehört zum Nationalpark Eifel.
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Wegen der Löscharbeiten waren am Dienstag auch Straßen rund um das Waldgebiet für den Verkehr gesperrt. Etwa 150 Einsatzkräfte waren bis in die Abendstunden in die Bekämpfung des Feuers eingebunden. Neben Feuerwehrleuten aus verschiedenen Löschgruppen der Stadt Nideggen waren auch Kräfte aus Heimbach, Hürtgenwald (Feuerwehr und THW) und die Drohneneinheit des Kreisfeuerwehrverbands Düren eingesetzt.
„Die Polizeifliegerstaffel NRW hat die Löscharbeiten ebenfalls aus der Luft unterstützt“, berichtet Schumacher. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sei ein Polizeihubschrauber mit einem angehängten „Bambi Bucket“ etwa 25-mal zum Rursee geflogen. „Bei Schwammenauel wurde der Transportkorb mit jeweils 800 Litern Wasser gefüllt, was dann zielgenau über der Brandstelle abgelassen wurde“, so Schumacher.
Brandwache blieb über Nacht im Nationalpark Eifel
Bei Einbruch der Dunkelheit mussten die Löscharbeiten allerdings abgebrochen werden, weil ein Arbeiten im Steilhang in der Dunkelheit zu gefährlich war. „Da der Brand unter Kontrolle war, aber noch Glutnester im Waldboden vorhanden waren, blieb die Feuerwehr Heimbach als Brandwache vor Ort“, sagte Schumacher. Das THW sorgte in der Nacht für die Ausleuchtung einiger Bereiche an der Einsatzstelle.

Wassergefüllte Löschrucksäcke kamen beim Brand ebenfalls zum Einsatz.
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Nach einer kurzen Nacht wurde die Brandbekämpfung am Mittwoch wieder aufgenommen. Knapp 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr Nideggen suchten unter der Führung von Wehrleiter Karl-Heinz Latz im Hetzinger Wald nach weiteren Glutnestern, um diese abzulöschen. Am frühen Nachmittag rückten die Einsatzkräfte wieder ab.
Zur Brandursache liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. „Die Brandermittler der Dürener Kripo waren vor Ort und haben ihre Arbeit begonnen“, sagte Feuerwehrsprecher Schumacher. Tobias Wiesen, der bei der Gemünder Nationalparkverwaltung das Fachgebiet Besuchermanagement und Kommunikation leitet, geht davon aus, dass die hohen Temperaturen und die trockene Witterung der vergangenen Tage die Ausbreitung des Feuers begünstigt haben könnten.
Nationalpark-Ranger klären Besucher über Waldbrandgefahr auf
„Als Reaktion auf den ersten Brand haben wir bereits die Präsenz der Ranger in den gefährdeten Gebieten des Nationalparks Eifel erhöht, um zum Beispiel das bestehende Rauchverbot zu kontrollieren und Nationalparkbesucher auf die erhöhte Waldbrandgefahr hinzuweisen“, sagte Wiesen.
Im Hetzinger Wald herrscht ein Bewuchs mit Kiefern vor. Diese und auch allen anderen Nadelhölzer seien bei Waldbränden besonders gefährdet, wie auch Förster Peter Wohlleben aus Hümmel vor wenigen Tagen in einem Online-Video betonte: Sie brennen „wie grüne, gefüllte Benzinfässer, weil sie voller ätherischer Öle sind“.
Langfristig soll auch im nördlichen Teil des Nationalparks, zu dem der Hetzinger Wald gehört, ein natürlicher Bewuchs mit heimischen Eichen und Buchen entstehen. „Nach dem Brand könnten sich in einem ersten Schritt Birken und andere Pioniergewächse auf den abgebrannten Flächen ansiedeln“, so Wiesen.