Wird eine Frau die erste Wahl?

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CDU und FDP entscheiden mit ihrer Mehrheit im Kreistag über die Nachfolge des zur Stadt Brühl gewechselten früheren Kreis-Sozialdezernenten Dr. Volker Kregel.

Erftkreis - Sechs Kandidaten werden sich heute Abend in nicht öffentlicher Sitzung im Personalausschuss vorstellen. Das bestätigte CDU-Fraktionschef Willi Zylajew auf Anfrage. Von ursprünglich 30 Bewerbern sind übrig geblieben: Karl Ludger Wirth (46), der zurzeit im Bonner Bundesamt für Bauwesen arbeitet; die Regierungsrätin im Bundes-Familienministerium, Julia Tief (31) aus Köln; der Kölner Stadtverordnete Michael Paul (38); Oberregierungsrat Anton-Josef Cremer aus Niederkassel, Mitarbeiter der CDU / CSU-Bundestagsfraktion; Martin Böckel (38), Dezernent beim Kreis Trier-Saarburg und die Juristin Anja Hasebrink (35) aus dem bayerischen Weingarten, Personalchefin einer Klinik in Ravensburg.

Ob die beiden Frauen erste Wahl sein könnten - bislang gibt es ausschließlich männliche Dezernenten beim Kreis -, darüber wollte Zylajew nicht spekulieren: „Es gibt keinen Favoriten. Der Eindruck in der Vorstellungsrunde wird entscheidend sein.“ CDU und FDP haben im Kreistag die klare Mehrheit.

Zylajew sagte, die Bewerber stellten sich zunächst im Personalausschuss vor und dann erst in der CDU-Fraktion. Er werde zudem den Kandidaten empfehlen, sich auch in den anderen Fraktionen zu präsentieren. Die Wahl soll am kommenden Donnerstag, 21. März, im Kreisausschuss über die Bühne gehen.

Derweil hält SPD-Fraktionsvorsitzender Hardy Fuß die Wahl eines neuen Dezernenten - es wäre der vierte beim Kreis - für unangebracht. Die Stelle solle „vorerst unbesetzt“ bleiben. „Der Erftkreis ist mit Dezernenten üppig besetzt.“ Die Kosten für die Stelle bezifferte Fuß „inklusive Sekretärin und anderer Umgebungskosten“ auf rund 150 000 Euro im Jahr. Gleichzeitig kritisierte er das Verfahren: Angesichts der Tatsache, dass es sich bei den von Landrat Werner Stump nun eingeladenen Bewerbern um ein „who is who“ der CDU handele, betrachte er die Aufforderung von Stump an die Fraktionen, auch andere Bewerber zu benennen, als „schlechten Scherz“. Stump habe zudem die Stellenausschreibung für die Stelle nicht nur in Tageszeitungen, „sondern auch in den Kommunalpolitischen Blättern, einer CDU-Zeitung, veröffentlicht“.

Stump wies diese Darstellung zurück: „Die Stelle ist nicht in den Kommunalpolitischen Blättern ausgeschrieben worden. Diese Nachricht von Herrn Fuß ist falsch.“ Im Übrigen zeichne sich Fuß seit Monaten dadurch aus, dass ihm zur Politik im Erftkreis überhaupt „nichts Gutes einfällt“.

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