„Überraschender“ RückzugLieferdienst Deliveroo verlässt Köln in vier Tagen
Deliveroo-Fahrer liefern Essen vom Restaurant nach Hause. Das Unternehmen zieht sich in wenigen Tagen vom deutschen Markt zurück.
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Köln – Der Essenslieferdienst Deliveroo verlässt den deutschen Markt. Freitag, 16. August, soll der letzte Tag sein, an dem sich Kunden noch Essen aus umliegenden Restaurants per Fahrrad liefern lassen können. Dann ist auch in Köln Schluss – einer der letzten fünf Städte, in denen das britische Unternehmen hierzulande noch aktiv war.
Für Keno Böhme von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kommt das schnelle Ende des Unternehmens „sehr überraschend“. Nach seinen Schätzungen sind in Köln etwa 100 bis 150 Fahrer vom Rückzug betroffen.
„Auf das Geld warten die Fahrer bis heute“
Zwar hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens, dass Fahrer, Restaurants und Mitarbeiter „angemessene“ Vergütungs- und Kulanzpakete erhielten, Böhme rechnet aber nicht mit einer Entschädigung für die so genannten „Rider“.
„Die gleichen Versprechungen gab es, als sich Deliveroo vor etwa einem Jahr aus zehn von 15 deutschen Städten zurückzog“, sagt der Gewerkschafter. „Auf das Geld warten die Fahrer bis heute.“ Deliveroo-Fahrer sind überwiegend selbstständig und haben somit kein Anrecht auf eine Abfindung.
Andere Märkte im Fokus
Das Unternehmen begründete seinen Rückzug aus Deutschland damit, dass Deliveroo nun verstärkt andere Märkte in den Fokus nehmen wolle, nachdem sich der Umsatz dort verdoppelt habe. Dabei gehe es um andere europäische Länder sowie die Asien-Pazifik-Region.
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Im deutschen Markt der Essenlieferdienste ist der Konkurrent Takeaway.com aus den Niederlanden besonders stark. Takeaway fügte im Frühjahr zu seiner Marke Lieferando das Deutschland-Geschäft von Delivery Hero hinzu. Nach der Übernahme gehören zu der Gruppe neben Lieferheld auch Pizza.de und Foodora. Deliveroo mit Hauptsitz in London wurde 2013 gegründet und ist nach dem Ausstieg in Deutschland noch in 13 Ländern aktiv. (mit dpa)