AbsatzfinanziererFord beantragt eigene Bank-Lizenz für Köln

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  • Institut ist bisher in Großbritannien ansässig - Brexit erfordert Neuregelung

Köln – Der Autobauer Ford will seine Bankgeschäfte am Standort Köln erweitern. Hintergrund ist der Austritt der Briten aus der Europäischen Union und die sich dadurch voraussichtlich ändernde Rechtslage für Banken in der EU. Bisher hat das Kreditinstitut des Autobauers mit Namen "Ford Credit Europe" ihren Hauptsitz im britischen Warley (Essex). Von dort aus betreibt sie das Kredit- und Leasinggeschäft sowie die Vermittlung von Versicherungen für ihre Kunden und für Ford-Händler in ganz Europa.

In Köln-Müngersdorf sitzt die deutsche Niederlassung der Autobank mit knapp 360 Mitarbeitern. Sollten die Briten tatsächlich im Frühjahr 2019 aus der EU austreten, dürfte sich auch die Rechtslage für Bankgeschäfte ändern. "Bislang reichte es, wenn ein Kreditinstitut in einem EU-Land, etwa Großbritannien, eine Banklizenz besaß. Mit einem sogenannten EU-Pass konnte sie dann auch in anderen Ländern arbeiten", sagt Oliver Struck, Sprecher der deutschen Bankenaufsicht Bafin. Da das künftig wohl nicht mehr funktionieren wird, hat Ford 2017 eine Banklizenz für die deutsche Niederlassung beantragt, wie Christopher Makin, Sprecher von Ford Credit Europe bestätigte. Der Hauptsitz der Bank bleibe aber Großbritannien - eine Verlagerung nach Köln sei deshalb nicht geplant. Er gehe aber davon aus, dass künftig einige zusätzliche Mitarbeiter in Köln eingestellt werden.

Die Ford Bank in England kommt derzeit auf ein Bilanzvolumen von umgerechnet 17 Milliarden Euro. Zu Berichten, wonach Teile des englischen Bankensitzes in privaten Wohnraum umgewandelt werden könnten, sagte Makin, das Unternehmen prüfe regelmäßig seine Immobilienbestände, um sicherzustellen, dass sie optimal genutzt würden.

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