Börsengang von PorscheVW-Finanzchef will trotz Wirtschaftslage schnell an die Börse

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Bis Ende September, Anfang Oktober soll VW-Konzerntochter Porsche an die Börse gehen.

Wolfsburg/Stuttgart – Die Unsicherheiten am Finanzmarkt infolge des Energiepreisschocks und des Ukraine-Krieges halten VW nicht vom lange geplanten Börsengang der Konzerntochter Porsche ab - jedenfalls vorerst. „Wir konzentrieren uns jetzt auf die Platzierung und streben diese für Ende September/Anfang Oktober an. Dabei bleibt es“, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz am Dienstagmorgen auf die Frage, ob eine Verschiebung denkbar sei. „Wir sind hochmotiviert, das jetzt ins Ziel zu fahren.“ Gleichwohl werde man die weltwirtschaftliche Gesamtlage und deren weitere Entwicklung im Blick behalten, so der VW-Manager.

Zum angepeilten Erlös wollte Antlitz noch keine konkrete Vorstellung nennen. „Porsche ist ein Unternehmen mit robustem, hochprofitablem Geschäftsmodell. Aber wir können uns zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zu spezifischen Bewertungsfragen äußern.“ Dies hänge auch von den weiteren Marktgegebenheiten ab. Für Volkswagens neue Batterietochter PowerCo und die dortige Investorensuche bekräftigte er: „Einen künftigen Börsengang schließen wir hier ebenfalls nicht aus.“

VW behält trotz Börsengang eine Dreiviertelmehrheit an Porsche

VW-Großeigner Katar soll Interesse haben, ein Ankeraktionär mit knapp fünf Prozent der Vorzugspapiere zu werden. Zu Plänen anderer Investoren äußerte sich Antlitz nicht - grundsätzlich sollen die betreffenden Porsche-Vorzüge aber frei handelbar sein. Insgesamt behält Volkswagen eine Dreiviertelmehrheit an Porsche.

Zur Doppelfunktion von Oliver Blume als VW-Konzernchef und Porsche-AG-Vorsitzendem sagte Antlitz: „Das ist so als Dauerlösung geplant. Aber seine Rolle ist nachhaltig und gut abgesichert. Einerseits gibt es hohe Synergien zwischen einem Konzernvorstand und der Führung einer Konzernmarke. Oliver Blume würde alle Sitzungen auch als Porsche-Chef begleiten, die zeitliche Aufteilung ist insofern kein kritisches Thema.“ In seiner neuen Co-Funktion als „Chief Operating Officer“ werde Antlitz Blume zudem unterstützen.

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„Andererseits sind wir für die sehr seltenen Fälle, in denen man einen Interessenkonflikt sehen könnte, gut vorbereitet“, meinte Antlitz. „Solche Situationen werden vorab angezeigt und professionell gehandhabt – zum Beispiel in der Form, dass eine Person bei Entscheidungen nur für eine Seite stimmen darf. Auch für alle anderen Mandatsträger wird das Abstimmungsverhalten dokumentiert.“ (dpa)

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