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Bonner KonzernDeutsche Post führt mobile Briefmarke ein

3 min
Mobile Briefmarke

So kann man seine Briefe künftig frankieren.

Bonn – Kunden der Deutschen Post können ihre Briefe und Postkarten künftig auch per App mit einer sogenannten mobilen Briefmarke frankieren. Wie der Bonner Logistikkonzern am Mittwoch mitteilte, muss dazu in der Post&DHL App des Konzerns das gewünschte Porto ausgewählt und mithilfe des Online-Dienstleisters Paypal bezahlt werden. Die Kunden erhalten dann einen Zahlencode, den sie oben rechts auf den Briefumschlag übertragen. Die mobile Briefmarke ist nur für Sendungen innerhalb Deutschlands erhältlich.

Mit dem neuen Service stellt die Deutsche Post das bislang angebotene Handyporto ein, bei dem der entsprechende Portocode via SMS bestellt und übermittelt wurde. Dabei war für Kunden eine Gebühr in Höhe von 39 Cent fällig gewesen. Beim mobilen Porto fallen dagegen keine Zusatzkosten an, es muss nur der Wert der Briefmarke gezahlt werden.„Auch im Post- und Paketbereich spielt Digitalisierung eine immer größere Rolle – nicht als Ersatz für physische Kommunikation, sondern als Ergänzung“, sagte Tobias Meyer, Konzernvorstand für Post& Paket Deutschland, am Mittwoch. „Bestes Beispiel ist die Möglichkeit, neben der Mobilen Paketmarke nun auch ganz einfach eine Mobile Briefmarke in der App zu kaufen.“

Mobile Paketmarke seit 2015

Die mobile Paketmarke gibt es schon seit 2015. Sie lässt sich über die App oder die Internetseite der Post kaufen. Kunden erhalten dabei einen QR-Code, über den sie dann in einer Postfiliale oder direkt bei einem Zusteller das benötigte Label fürs Paket ausdrucken lassen können. Auch hier wird für die Nutzung der App Paypal benötigt.

Die Deutsche Post verteidigte die Entscheidung, in der App zunächst ausschließlich eine Bezahlung über Paypal zuzulassen. „Wir haben im ersten Schritt die meistgenutzte Option mit PayPal gewählt, das eine große Verbreitung in Deutschland hat“, sagte ein Sprecher. „Wir werden aber noch weitere Online-Bezahllösungen anbieten, so zum Beispiel demnächst Apple Pay und Google Pay.“

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Man glaube nicht, dass man dadurch ältere Kundengruppen ausschließe. Es sei „ein Vorurteil, dass ältere Kunden bestimmte digitale Services nicht nutzen (können).“ Außerdem setze die Nutzung der mobilen Briefmarke über eine App ohnehin eine gewisse digitale Affinität voraus. Man sei zuversichtlich, dass das Nachfolgeprodukt des Handyportos sich „auch sehr großer Beliebtheit erfreuen wird“, da es den gleichen Nutzen erfülle, aber durch die App einfacher zu nutzen sei.

Die Deutsche Post ist der mit Abstand wichtigste Spieler im Briefgeschäft, auch wenn dieses stetig um zuletzt zwei bis drei Prozent im Jahr sinkt. Laut Bundesnetzagentur gingen die Umsätze zwischen 2017 und 2018 von 8,8 auf 8,4 Milliarden Euro zurück. Die Deutsche Post kam dabei zuletzt meist auf einen Marktanteil von um die 85 Prozent. Wettbewerber sind zum Beispiel der Ratinger Briefdienst Postcon und die PIN AG.