„Bullshit Artist“Trump beschimpft Musk – Tesla-Chef schlägt zurück

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Trump Anchorage

Donald Trump in Anchorage 

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat Tesla-Chef Elon Musk bei einer Wahlkampfveranstaltung am Wochenende in Alaska beschimpft. Am Dienstag schließlich schlug Musk bei Twitter zurück.

Trump hatte Musk am Samstag als „Bullshit Artist“ bezeichnet, also sinngemäß als einen Schwachkopf. Der Republikaner bezog sich auf den geplatzten Übernahmedeal Musks mit Twitter. Einen Tag zuvor hatte Musk bekannt gegeben, den Kurznachrichtendienst doch nicht kaufen zu wollen und von der Vereinbarung im Wert von rund 44 Milliarden Dollar zurückzutreten.

Zur Begründung verwies er auf seine bisher nicht belegten Behauptungen, dass Twitter deutlich mehr Fake-Accounts habe als die vom Unternehmen stets genannte Schätzung von weniger als fünf Prozent. Twitter kündigte inzwischen juristische Schritte an.

Trump behauptet, Musks Vertrag mit Twitter zu kennen 

Obwohl Musk in der Vergangenheit verkündet hatte, Trump wieder bei Twitter zulassen zu wollen, äußerte sich Trump nun in Anchorage extrem negativ und behauptete, er habe immer vorhergesagt, dass der Deal nicht zustande kommen werde. Er selber habe den Vertrag gesehen und er sei „rotten“, also mies.

Er warf Musk allgemein Unzuverlässigkeit und lügnerische Aussagen vor. Trump warb zugleich für seine eigene Social-Media-Plattform Truth Social.

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Elon Musk kommentierte schließlich am Dienstag einen Artikel von „Breitbart News“, in dem es um Trumps verbalen Ausfall geht: „I don’t hate the man, but it’s time for Trump to hang up his hat & sail into the sunset“.  Er hasse Trump also nicht, aber es sei an der Zeit, seinen Hut zu nehmen und gen Sonnenuntergang zu segeln – eine Anspielung auf Trumps Alter. 

Zudem teilte Musk auch gegen die Demokraten aus: Sie sollten sich nicht länger an Trump abarbeiten, dadurch könnte dieser sich noch mehr herausgefordert fühlen.

Trump steht wegen Kapitol-Sturm unter Druck 

Donald Trump hat seine öffentlichen Auftritte in den vergangenen Wochen intensiviert und wirbt derzeit für „seine“ republikanischen Kandidaten bei den Kongresswahlen im November. Zudem wird spekuliert, dass der 76-Jährige bereits in Kürze seine eigene Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2024 verkünden könnte. So könnte er versuchen, innerparteiliche Rivalen frühzeitig in die Schranken zu weisen.

Allerdings steht der Ex-Präsident derzeit auch stark unter Druck. Im Ausschuss, der den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 untersuchen soll, kommen immer mehr Details ans Licht. Enge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Trumps hatten ausgesagt, dass der abgewählte Präsident den Gewaltausbruch seiner Anhänger nicht nur wissentlich in Kauf genommen, sondern aktiv verbal unterstützt habe. (cme)

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