• Branchenverband erwartet elf Milliarden Euro Jahresumsatz – Trend zu luxuriöser Ausstattung

Düsseldorf – Viele Branchenzweige der Touristik kämpfen um Kunden. Die Caravan-Industrie dagegen freut sich, denn das Reisen im „Zuhause auf Rädern“ boomt. Gut 70 000 Reisemobile und Caravans werden nach Branchenschätzungen in diesem Jahr verkauft. „Bei Reisemobilen ist derzeit fast alles ein Rekord“, sagte Daniel Onggowinarso vom Caravaning Industrie Verband (CIVD) kurz vor dem Start der Messe Caravan Salon in Düsseldorf (24.8. bis 2. 9.).

Mehr als 46 000 Wohnmobile und Caravans wurden allein in der ersten Jahreshälfte neu zugelassen – mehr als je zuvor. Fast 75 000 „Besitzumschreibungen“ von Gebrauchtfahrzeugen registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt. Vor allem deutsche Käufer suchen neue Modelle, während in Europa mehr gebrauchte Caravans verkauft werden: Auf jedes Neufahrzeug kamen 2018 hierzulande nur zweieinhalb Käufe von gebrauchten Modellen. In Europa kommen auf einen Neuwagen vier Gebrauchtmodelle.

Der Branchenverband erwartet einen Gesamtjahresumsatz von elf Milliarden Euro. Der Erfolg sei unter anderem auf den demografischen Wandel zurückzuführen, so Onggowinarso. „Die Gruppe der »Best Ager« wächst stark, und damit das Potenzial, unsere Fahrzeuge anzubringen“. Branchenübergreifende „Mega-Trends“ begünstigten die Entwicklung. Entschleunigung und ein verstärktes Bedürfnis nach Natur seien genau das, was das Caravaning biete.

Zum Caravan Salon auf dem Messegelände in Düsseldorf werden in 13 Hallen mehr 600 Aussteller ihre neuen Modelle präsentieren. Die Ausstellungsfläche ist ausgebucht. Die Messe ist laut Manager Stefan Koschke „nicht nur die weltgrößte, sondern auch die internationalste“ Veranstaltung ihrer Art. Für den Fachbesucher-Tag am 24. August haben sich Gruppen aus Australien, Asien und Amerika angemeldet, so Koschke. An den regulären Messetagen kommen vor allem Kunden, die schon selbst einen Caravan oder ein Reisemobil haben oder sich überlegen, sich ein solches Fahrzeug zuzulegen. 2100 Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr präsentiert. Koschke geht auch für dieses Jahr von einer ähnlichen Zahl aus.

Wer mit seinem eigenen Campingwagen anreisen möchte, kann wie im Vorjahr auf dem Parkplatz vor der Messe campen: 3500 Stellplätze für Besucher der Messe stehen dafür zur Verfügung.

Komfort ist nicht nur auf den Camping- und Stellplätzen ein wichtiges Thema. Auch die Caravan-Hersteller setzen bereits seit einigen Jahren auf die „drei Ks“, wie Onggowinarso erläuterte. „Komfort, kompakte Bauweise und Konnektivität“. Der Trend gehe derzeit auf der einen Seite zur Leichtbauweise, auf der anderen Seite aber auch zur luxuriösen Ausstattung: Breite Türen, Panoramafenster, das Dekor und die Möbel modern mit Holzakzenten oder einfarbig.

Im Schnitt gaben Käufer im vergangenen Jahr 71 431 Euro für ein Reisemobil und 19 914 Euro für einen Caravan aus. Das waren den Angaben zufolge 3,4 bzw. 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Caravan Salon

Für Privatbesucher ist die Messe in Düsseldorf vom 24. August bis zum 2. September täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Ticket für zwei Tage kostet 15 Euro, für Kinder von sechs bis zwölf Jahren 6 Euro. Kinder unter sechs Jahren brauchen kein eigenes Ticket. Ein Stellplatz im Caravan Center auf der Messe für eine Nacht ohne Strom kostet 18 Euro. Tickets und Reservierungen können online gebucht werden.

www. caravan-salon.de