Datenanalyse offenbartTrotz teurem Sprit gibt Deutschland Gas

Lesezeit 2 Minuten
Autobahn A8 Symbol 1506

Langsam fahren um Sprit zu sparen – das wollen die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland nicht.

Autofahrer in ganz Deutschland fluchen seit Monaten über die hohen Spritpreise, den Verbrauch durch langsames Fahren selbst zu senken, kommt für die meisten allerdings nicht infrage. Zu diesem Ergebnis kommt eine große Datenanalyse des Navigationsgeräte-Herstellers TomTom, die der ARD vorliegt.

Das Ergebnis der Studie: Auf deutschen Autobahnen sind die Pkws nach der deutlichen Spritpreiserhöhung mit der gleichen Geschwindigkeit unterwegs wie zuvor. Laut ARD liegt der Unterschied der Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen Mai und Februar bei gerade einmal einem km/h. Demnach fuhren Autofahrerinnen und Autofahrer im Mai 2022 im Schnitt 104 km/h, im Februar, vor dem Preisanstieg, waren es 105 km/h.

Datenanalyst zu Autofahrern: „Geld scheint keine Rolle zu spielen“

„Die Deutschen fahren wie früher, Geld scheint keine Rolle zu spielen“, zieht Datenanalyst Ralf-Peter Schäfer von TomTom bei der ARD ein eindeutiges Fazit. Etwa ein Viertel der Autofahrer in Deutschland seien in der Regel mit 130 km/h bis 150 km/h unterwegs – und verbrennend dabei deutlich mehr Sprit als nötig.

Laut ADAC Nordrhein sei je nach Automodell und Fahrweise durch eine Reduzierung des Tempos etwa 20 Prozent Einsparung möglich. „Die Geschwindigkeit spielt eine große Rolle“, so der ADAC, der seine Mitglieder bereits im April zu sparsamer Fahrweise aufgerufen hatte.

Tankrabatt verpufft – Deutsche fahren trotzdem schnell

Mithilfe eines Tankrabatts wollte die Bundesregierung die Spritpreise deutlich senken. In der Praxis hat das bislang nicht wie gewünscht funktioniert. Benzin und Diesel sind nach wie vor teuer wie nie.

Wie teuer er noch werden muss, damit Autofahrerinnen und Autofahrer Konsequenzen für ihre Fahrweise ziehen, bleibt jedoch angesichts der aktuellen Datenanalyse ihr Geheimnis. (pst)

KStA abonnieren