DGB-ChefReiche müssen sich mehr an Lasten des Ukraine-Kriegs beteiligen

Lesezeit 2 Minuten
DGB 300422

Der  DGB fordert eine stärkere Belastung der Reichen. 

Berlin – Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, hat eine stärkere Beteiligung von Reichen bei der Bewältigung der Lasten des Ukraine-Krieges gefordert. „Reiche müssen bei der Finanzierung des Gemeinwesens mehr schultern“, sagte Hoffmann den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Samstagsausgabe).

Die Gesellschaft insgesamt werde durch den Krieg mit erheblichen Veränderungen konfrontiert. Die Frage sei aber, wie man den Lasten umgehe. Die Beschäftigen könnten diese aus Sicht der Gewerkschaften nicht alleine tragen. Hoffman konkretisierte jedoch nicht, welche Vorschläge der DGB für eine Mehrbelastung der Vermögenden machen wolle.

Gewerkschaften wollen Ausgleich für Inflation

Der DGB-Chef kündigte zugleich an, dass die Gewerkschaften trotz der schwierigeren Lage in den bevorstehenden Tarifverhandlungen einen Ausgleich für die hohe Inflation durchsetzen wollen. „Alle Gewerkschaften haben den Anspruch, Realeinkommen zu sichern und an den Produktivitätsgewinnen der Firmen teilzuhaben“, sagte Hoffmann. Das werde unter den jetzigen Bedingungen deutlich anspruchsvoller.

„Aber ich verstehe nicht, wie Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf sagen kann, jetzt sei keine Zeit für Tariferhöhungen, wenn auf den Hauptversammlungen der Konzerne steigende Dividenden beschlossen werden“, fügte Hoffmann hinzu.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am 9. Mai soll der DGB-Bundeskongress die SPD-Bundestagsabgeordnete Yasmin Fahimi zu seiner Nachfolgerin wählen; der 66-jährige Hoffmann geht in Ruhestand. Er sieht große Herausforderungen auf alle Gewerkschaften zukommen. „Die Menschen haben Zukunftssorgen und wollen soziale Gerechtigkeit“, sagte der Gewerkschaftschef. (afp,red)

KStA abonnieren