Dormagen, Opladen und Overath schließenCommerzbank Köln setzt Filialabbau fort

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Coba

Commerzbank-Zentrale in Unter Sachsenhausen

Köln – Die Commerzbank setzt ihre Filialschließungen in der Region Köln fort. Wie das Kreditinstitut am Rande der jährlichen Bilanzpressekonferenz mitteilte, werden bis Mitte des Jahres noch drei Niederlassungen geschlossen. Betroffen sind die Standorte Dormagen Opladen und Overath. Zur Region Köln gehören in der Commerzbank-Struktur neben dem Stadtgebiet auch der Rhein-Erft-Kreis, Leverkusen sowie Teile des Bergischen Landes inklusive Bergisch Gladbach.

15 Filialen wurden geschlossen

Am Ende des Restrukturierungsprozesses werden in diesem Gebiet noch 13 Filialen der Commerzbank existieren. Damit wurden seit der Ankündigung im vorigen Jahr 15 Niederlassungen geschlossen. Der Hauptsitz in Köln Unter Sachsenhausen bleibt erhalten.

Das Geldhaus, das lange an seinem vergleichsweise engmaschigen Filialnetz festgehalten hatte, steuert unter dem seit vorigem Januar amtierenden Konzernchef Manfred Knof radikal um. Bis Ende 2024 soll konzernweit die Zahl der Vollzeitstellen von etwa 39500 auf 32000 gedrückt werden, wie man 2021 bereits verkündete. Das Filialnetz in Deutschland wird von 790 auf 450 Standorte fast halbiert. 2022 soll der Filialabbau im Inland abgeschlossen werden.

Weiter kostenlose Girokonten

Als eine der wenigen Universalbanken in Deutschland bietet die Commerzbank auch weiterhin ein kostenloses Girokonto an. Voraussetzung ist laut einem Sprecher die private Nutzung, ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 Euro und eine beleglose Kontoführung. Alternativ gibt es das Klassikkonto für 6,90 Euro und das Premiumkonto für 12,90 Euro im Monat.

Wachsen konnte die zweitgrößte deutsche Privatbank im abgeschlossenen Jahr dem allgemeinen Trend folgend im Geschäft mit Immobilienkrediten. „Insgesamt wurden in Köln im vergangenen Jahr neue Baufinanzierungen in Höhe von 474 Millionen Euro abgeschlossen, das sind nochmal 5,3 Prozent mehr Neugeschäft als im Vorjahr“, sagte Sven Bährens, zuständig für das Geschäft mit den Privatkunden in Köln. Auch die hohe Nachfrage nach Wertpapieren hat das Geschäftsjahr 2021 der Commerzbank in der Region Köln geprägt und für starkes Wachstum gesorgt. So stieg das Depotvolumen 2021 hier um 12,9 Prozent auf 4,97 Milliarden Euro. Besonders Wertpapiersparpläne waren beliebt: Ihre Zahl wuchs um 21 Prozent. „Unsere Kunden trauen sich zunehmend an das Thema Geldanlage heran“, berichtet Sven Bährens. „Das ist durch die hohe Inflation auch dringend notwendig: Wer sein Geld unverzinst auf dem Girokonto liegen lässt, verliert noch mehr Vermögen als in den vergangenen Jahren.“ Bei der Geldanlage zeigt sich ein klarer Trend: Mehr als die Hälfte des bankweiten Fondsvolumens sei laut Bährens bereits in nachhaltigen Produkten investiert.

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Infolge der Pandemie prägten 2021 vor allem Engpässe bei Lieferketten das Geschäft des Mittelstands. „Die meisten Unternehmen sind jedoch gut durch die Krise gekommen und investieren auch wieder, insbesondere in Betriebsmittel“, so Thomas Fabiunke, als Leiter zuständig für die Unternehmerkunden in der Region. Bei Unternehmerkunden bis 15 Millionen Euro Jahresumsatz lag das Kreditvolumen in Köln bei 1,22 Milliarden Euro, ein Plus von 3,5 Prozent. Im Geschäft mit Firmenkunden in Köln, also den größeren mittelständischen Unternehmen, ist das Kreditvolumen auf einem gleichbleibenden Hoch von 1,38 Milliarden Euro. Insgesamt betreut die Commerzbank in Köln gut 250 000 Privat- und Unternehmerkunden sowie rund 800 Firmenkunden ab 15 Millionen Euro Umsatz im Jahr.

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