Dramatische LieferengpässeUS-Regierung richtet Luftbrücke für Babymilch ein

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Babynahrung USA dpa 190522

Eine Mutter hält ihren Sohn, nachdem sie ihn mit Säuglingsnahrung gefüttert hat (Archivbild)

Washington – Die US-Regierung richtet eine Luftbrücke ein, um Babymilch aus dem Ausland zu importieren. Das Verteidigungsministerium „wird seine Verträge mit kommerziellen Frachtfluggesellschaften nutzen, wie es dies in den ersten Monaten der Covid-Pandemie getan hat, um Produkte aus Fabriken im Ausland zu transportieren“, erklärte das Weiße Haus am Mittwoch.

Die Regierung will damit gegen den Mangel an Babymilch in weiten Teilen des Landes vorgehen. Die Regierung berief sich auch auf ein aus dem Kalten Krieg stammendes Gesetz, um die Hersteller von Zutaten für die Babymilchproduktion zu verpflichten, die Milchpulver-Fabriken vorrangig zu beliefern. Dies werde „die Steigerung der Produktion erleichtern und die Lieferketten beschleunigen“, betonte das Weiße Haus.

Nestlé kündigt außerordentliche Luftfrachtlieferungen an

Angesichts des akuten Mangels an Babymilch hat der Lebensmittelkonzern Nestlé zudem außerordentliche Luftfrachtlieferungen aus der Schweiz und den Niederlanden angekündigt. „Wir haben diesen Produkten Priorität eingeräumt, weil sie einem wichtigen medizinischen Zweck dienen“, sagte eine Konzernsprecherin am Dienstag. Es gehe speziell um zwei Marken hypoallergener Milch, da der Mangel in den USA besonders Eltern von Kindern mit Kuhmilcheiweiß-Unverträglichkeit belaste. 

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Die US-Regierung hat unterdessen die Versorgung von Flüchtlingskindern mit Säuglingsnahrung verteidigt. Dies sei „moralisch richtig“, auch wenn derzeit im ganzen Land Mangel an Babynahrung herrsche, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Dienstag (Ortszeit). Auslöser der Stellungnahme ist die Kritik mehrerer republikanischer Abgeordneter, die der Regierung vorwerfen, Migrantinnen an der Südgrenze zu helfen, ihre Babys zu ernähren.

Lieferschwierigkeiten wegen Corona-Pandemie

In den vergangenen Monaten hatte es in einigen Regionen der USA Lieferschwierigkeiten bei Babymilch gegeben, was die Eltern von Kleinkindern vor große Probleme stellt. Die Lieferketten waren zunächst wegen eines Mangels an Arbeitskräften wegen der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Im Februar musste zudem eine wichtige US-Fabrik für Babymilch nach der Entdeckung von Unregelmäßigkeiten vorübergehend schließen. (das/kna/afp)

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