Ärger für Nestlé und Co.Edeka will Mogelpackungen in Supermarkt-Regalen kennzeichnen

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Das Logo von Lebensmittelhändler Edeka ist an einem Supermarkt zu sehen.

Lebensmittelhändler Edeka will in seinen Supermärkten künftig Mogelpackungen von Konzernen wie Nestlé, Unilever oder Mars besonders kennzeichnen.

Kleinere Packungen, höhere Preise: Die „Shrinkflation“ verärgert Kundinnen und Kunden. Edeka will nach französischem Vorbild ein Zeichen setzen.

Edeka will in seinen Supermärkten künftig mit einer besonderen Maßnahme gegen höhere Preise für kleiner werdende Packungen vorgehen. Der Lebensmittelhändler will Mogelpackungen, die immer teurer werden und zugleich weniger Inhalt haben, in Zukunft besonders kennzeichnen. Kundinnen und Kunden sollen so davor gewarnt werden.

Die sogenannte „Shrinkflation“ steht seit Jahren in der Kritik, vor allem Produkte großer Lebensmittelkonzerne wie Nestlé oder Unilever betroffen. Die Produkte sind vor allem durch die Inflation nochmal deutlich im Preis gestiegen, die Packungen werden trotzdem kleiner. Edeka streitet sich bereits seit Monaten um höhere Preise mit mehreren Lebensmittelkonzernen.

Edeka: Mogelpackungen von Nestlé, Unilever und Co. sollen besonderes Kennzeichen in Supermärkten bekommen

„Sogenannte Mogel­packungen am Regal werden für jeden sichtbar gekennzeichnet“, erklärte ein Edeka-Sprecher gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Vor allem die internationale Markenindustrie versuche alles, um ihre Margen bei Lebensmitteln zu maximieren. Edeka hatte deswegen unter anderem Produkte des Konzerns Mars aus seinen Regalen verbannt.

„Wir als Lebens­mittel­händler tun alles dafür, um die privaten Haushalte in dieser schwierigen Zeit zu entlasten“, erklärte ein Edeka-Sprecher weiter. Ein ähnliches Konzept verfolgt bereits der französische Einzelhändler Carrefour. Die Verbraucherzentrale Hamburg spricht gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ von einer Imagekampagne Edekas.

Edeka: Niederlage gegen Coca-Cola – Streit mit Mars-Konzern verursacht Lieferengpass

Der Lebensmittelhändler hatte bereits im Frühjahr angekündigt, aufgrund hoher Einkaufspreise von 17 Konzernen nicht mehr beliefert zu werden. Darunter neben Mars, Procter & Gamble, Pepsi oder der Konzern Mondelez, der unter anderem Milka-Schokolade herstellt. Auch die deutsche Konfitürenmarke Bad Schwartau hatte sich mit Edeka um Einkaufspreise gestritten.

Laut Edeka-Angaben waren die Preise für Markenprodukte alleine von 2022 auf 2023 um drei Milliarden Euro gestiegen. Die besonderen Kennzeichnungen von Mogelpackungen dürfte auch als Stichelei gegen die Konzerne verstanden werden, mit denen Edeka weiter im Streit liegt.

Erst im August hatte der Lebensmittelhändler gegen Coca-Cola vor Gericht verloren. Edeka hatte gegen eine Preiserhöhung des Getränkekonzerns geklagt. Dieser bekam vor Gericht Recht – und hat für Ende September eine weitere Preiserhöhung angekündigt. (shh)

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