Hochwasser auf dem RheinSo beeinträchtigt die Situation die Unternehmen der Region

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Binnenschiffe bei Hochwasser auf dem Rhein

Köln – Seit Donnerstag ist in Köln die Schifffahrt auf dem Rhein eingestellt. Das beeinträchtig auch die Unternehmen in der Region, die ihre Güter nun nicht mehr flussauf und -abwärts transportieren können.

Die Covestro AG, börsennotierter Kunststoffspezialist mit Sitz in Leverkusen, verschifft sowohl Schüttgüter wie Salz als auch flüssige Güter zwischen den Werken Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. „Der Transport über den Rhein ist das wesentliche Element in unserer nachhaltigen Logistik“, sagt Sprecher Wolfgang Muehlen.

Das Erreichen der Hochwassermarke II am Kölner Pegel habe nun dazu geführt, dass der Schiffsverkehr zum Standort Leverkusen eingestellt werden musste. „Somit können wir in Leverkusen weder Salzanlieferungen noch Abtransporte von flüssigen Gütern abwickeln“, sagt Mühlen.

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Abfertigung in Dormagen

Da am Pegel in Düsseldorf die Hochwassermarke II noch nicht erreicht wurde, fertigt Covestro weiterhin Tankschiffe in Dormagen ab. Die Salzanlandung in Dormagen wurde freiwillig aus Sicherheitsgründen bei Erreichung der Hochwassermarke II in Köln eingestellt.

Da in Krefeld-Uerdingen, wofür der Duisburger Pegel relevant sei, die Hochwassermarke voraussichtlich nicht erreicht werde, erwarte der Konzern hier keine wesentlichen Einschränkungen des Schiffs- und Hafenbetriebs.

Covestro hat Notfallpläne parat

Wie bei vielen anderen Unternehmen hat auch Covestro Notfallpläne für Hoch- und auch für Niedrigwasser. Alternativ kann auch per Bahnkesselwagen und Lkw transportiert werden.

Auf diesem Weg werden derzeit die Werke in Leverkusen und Dormagen mit Salz beliefert, das im Hafen von Duisburg anlandet und per Lkw an die beiden Standorte transportiert wird. Bislang gebe es keinerlei Einschränkungen in der Produktion, auch weil die Vorratshaltung im Vorfeld angepasst wurde, so Covestro-Sprecher Muehlen.

Ford hat Vorkehrungen getroffen

Auch beim Autobauer Ford liegen die Schiffe derzeit vor Anker. Von Köln aus werden die Fiesta-Modelle auf dem Wasserweg nach Antwerpen transportiert, um von dort aus die Märkte im Mittelmeerraum zu beliefern. Über das niederländische Vlissingen wird der wichtige britische Markt versorgt.

Man habe Vorkehrungen getroffen, sagt Ford-Sprecher Marko Belser. Derzeit dienten die Schiffe als temporäre Lager. Da man davon ausgeht, dass der Rhein in der kommenden Woche wieder befahrbar sei, sei kein Umstieg auf einen Transport per Lkw nötig.

Keine gravierenden Auswirkungen bei Lanxess

Auch beim Chemiekonzern Lanxess hat der aktuelle Pegel des Rheins bisher keine gravierenden Auswirkungen. „Wir haben als Reaktion auf das Hochwasser rechtzeitig die Lagerbestände erhöht“, sagt Sprecher Mark Mätschke.

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Damit konnten bisher in Leverkusen und Uerdingen die Betriebe so mit Rohstoffen bedient werden, dass die Produktion nicht beeinträchtigt wurde. Da die Sperrung des Rheins noch einige Tage dauern könne, würden für die Rohstoffversorgung zusätzlich Straßentransporte genutzt, so Mätschke.

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