Kölner Behörde besonders langsamWie schnell ist mein Finanzamt beim Steuerbescheid?
Das Kölner Finanzamt, hier das Finanzamt Mitte (Archivbild)
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Köln – Gleich drei Finanzämter aus Köln und der Region haben es bei der Auswertung der schnellsten Finanzämter Nordrhein-Westfalens 2020 in die Top-10 geschafft, eines landet aber auch ganz am Ende.
Mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer eines Einkommensteuerbescheides von 35,6 Tagen belegen die Finanzämter Wipperfürth und Köln-West den geteilten dritten Rang im NRW-Vergleich. Leverkusen (39,1) landet auf Platz zehn.
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Das schnellste Amt Nordrhein-Westfalens ist das in Solingen. Hier mussten Anwohner im Durchschnitt 32,7 Tage warten, ehe sie ihren Bescheid bekommen haben. Deutschlandweit war nur ein Finanzamt schneller: Homburg Außenstelle St. Ingbert im Saarland. Mit durchschnittlich 28,7 Tagen führt dieses Finanzamt das bundesweite Ranking klar an.
Finanzämter der Region im NRW-Vergleich 2020
- Wipperfürth: Platz 3* / 35,6 Tage (2019: 76 / 50,9) - Köln-West: 3* / 35,6 (72 / 49,8) - Leverkusen: 10 / 39,1 (78 / 50,9) - Düren: 23 / 42,0 (59 / 47,3) - Gummersbach: 25* / 42,3 (79 / 51,1) - Euskirchen: 34 / 43,9 (56 / 47,0) - Köln-Süd: 41 / 45,0 (85 / 52,1) - Siegburg: 42 / 45,6 (93 /55,1) - Bergheim: 43 / 45,8 (64 / 47,6) - Köln-Porz: 50 / 46,7 (100 / 59,9) - Schleiden: 52 / 47,3 (40 / 44,6) - Bergisch Gladbach: 56 / 47,6 (39 / 44,5) - Köln-Altstadt: 65 / 48,9 (58 / 47,3) - Köln-Nord: 69 / 50,2 (35 / 43,4) - Bonn-Innenstadt: 73* / 51,0 (54 / 46,9) - Brühl: 78 / 52,1 (82 / 51,6) - Sankt Augustin: 87* / 54,5 (42 / 44,7) - Köln-Ost: 93 / 56,9 (15 / 38,5) - Bonn-Außenstadt: 94 / 57,3 (92 / 54,8) - Köln-Mitte: 104 / 66,7 (98 / 57,6)
(Mit Stern makierte: geteilte Platzierung in 2020)
Die Daten stammen aus einer Auswertung des Online-Steuererklärungs-Portals Lohnsteuerkompakt und wurden anhand von beinahe einer halben Million über das Portal erstellten Steuererklärungen anonym erhoben.
Wie sehr die durchschnittliche Wartezeit auch innerhalb einer Stadt schwanken kann, zeigt das Beispiel des Finanzamts Köln-Mitte. Mit 66,7 Tagen landet diese Behörde auf dem 104. und damit letzten Platz der Rangliste der nordrhein-westfälischen Finanzämter. Auch Köln-Ost (Platz 93/56,9 Tage), Bonn-Außenstadt (94/57,3) und Sankt Augustin (87/54,5) sind sehr weit hinten zu finden.
Nordrhein-Westfalen auf Platz 4
Im Vergleich der Bundesländer landet Nordrhein-Westfalen mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 48,2 Tagen auf Platz vier. 2019 hatte NRW das Ranking mit 47,0 Tagen noch angeführt.
Die Spitzenposition hat für 2020 Rheinland-Pfalz inne. Hier dauerte es im Durchschnitt 46,2 Tage, bis Steuerpflichtige ihren Einkommensteuerbescheid bekommen haben. Platz 16 belegt in der aktuellen Auswertung Thüringen (71,4 Tage), das schon 2019 am schlechtesten abgeschnitten hatte (61,5 Tage).
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Ob sich die Corona-Pandemie auf die Bearbeitungsdauer ausgewirkt hat, lässt sich schwer sagen. Lohnsteuerkompakt-Geschäftsführer Felix Bodeewes sagt: „Bei sehr großen Abweichungen im Vergleich zum Vorjahr lässt sich vermuten, dass Corona zumindest in einzelnen Regionen oder bei einzelnen Ämtern durchaus Auswirkungen hatte. Quarantäne-Maßnahmen und Krankschreibungen können schnell zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Bearbeitungsdauer führen.“
Die trotz der Pandemie im Durchschnitt gesunkene Bearbeitungsdauer zeige, „dass sich die Digitalisierungsstrategie der Finanzbehörden positiv auswirkt". Allerdings: „Ob angesichts der Pandemie in irgendeiner Form anders geprüft wird, lässt sich aus den Daten nicht ablesen."
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Der Bund der Steuerzahler NRW teilte auf Anfrage mit: „Wir haben keine Erkenntnisse, dass die Finanzverwaltung aufgrund der Corona-Pandemie nur eingeschränkt gearbeitet hat. Von unseren Mitgliedern, insbesondere von Senioren, haben wir das Feedback bekommen, dass ihre Steuererklärungen recht zügig bearbeitet worden sind.“