Kölner HändlerAppelrath Cüpper ist gerettet – Arbeitsplätze überwiegend erhalten

Das Kölner Traditionsunternehmen Appelrath Cüpper hat sein Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen.
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Köln – Die Kölner Damenmode-Kette Appelrath Cüpper ist gerettet. Wie das Unternehmen gemeinsam mit der Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp am Montag mitteilte, hat der Filialist zum Jahresende sein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen. Das Kölner Amtsgericht hob das entsprechende Verfahren auf.
Alle 16 Filialen blieben, ebenso „der weit überwiegende Teil der aktuell 900 Arbeitsplätze“, hieß es, was in den schwierigen Zeiten ein „erfreuliches Signal für die MitarbeiterInnen und KundInnen sei“. Das Kölner Traditionsunternehmen, das es schon seit 1882 gibt, war in der Corona-Krise ins Straucheln geraten und hatte im April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.
Neuer Eigentümer
Mit Abschluss des Verfahrens bekommt es nun einen neuen Eigentümer: Von nun an führt der Österreichische Textilhändler Peter Graf die Appelrath Cüpper GmbH fort. Graf ist unter anderem Miteigentümer der österreichischen Ketten Kleider Bauer und Hämmerle.
Der bisherige Finanzvorstand Heinrich Ollendiek wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Lothar Schäfer bleibt als Geschäftsführer erhalten. Er betonte am Montag in der Mitteilung, der Abschluss des Insolvenzverfahrens habe einen „bedeutenden Beitrag“ aller Beteiligten – so auch Vermietern und Lieferanten – erfordert. „Wir sind dankbar, dass dies von allen so mitgetragen wurde.“
Filialen im Umland
Appelrath Cüpper hat im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 110 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Unternehmen betreibt zum Beispiel Filialen in Köln, Aachen, Bonn, Hamburg und Frankfurt. Als die Krise kam, steckte Appelrath gerade mitten in einer Restrukturierung. Die Umsatzeinbrüche infolge der Pandemie verstärkten die Probleme dann so stark, dass das Unternehmen schließlich im Frühjahr Insolvenz anmeldete.
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Der Textilhandel ist derzeit besonders stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Die Saisonware verliert drastisch an Wert, wenn sie nicht verkauft werden kann, was zuletzt viele große Händler in Existenznöte gebracht hat. Neben Appelrath Cüpper meldeten im Frühjahr auch Sinn (ehemals Sinn Leffers) und Esprit-Tochtergesellschaften Insolvenz an. Gläubiger von Gerry Weber ermöglichten Teilstundungen, um dem Unternehmen Luft zu verschaffen.