Kommentar zum FlughafenchaosDie langen Wartezeiten sind vermeidbar

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Fluggäste in der Warteschlange, die bis vor das Flughafengebäude reicht.

Köln – Die langen Warteschlangen in den Sommerferien am Flughafen Köln/Bonn sind eine Zumutung, die die zahlenden Reisenden nicht verdient haben. Die Akteure schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Die nun bekannt gewordenen Vertragsdetails offenbaren, was schief gelaufen ist.

Der Dienstleister, der für die Sicherheitskontrollen am Airport in Wahn verantwortlich ist, wird nach der Anzahl der Passagiere bezahlt, die er kontrolliert. Das ist eine neue Regelung, die die Bundespolizei als Auftraggeber mit dem neuen Dienstleister Securitas vor einem Jahr neu vereinbart hat. Und diese Regelung ist zum großen Teil Ursache des Problems.

Denn der Vertrag sieht für das private Unternehmen offenbar überhaupt keinen Anreiz vor, Warteschlangen zu reduzieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn egal wie lang die Passagiere warten – Securitas erhält sein Geld. Ja sogar umgekehrt: Der Dienstleister hat ein ökonomisches Interesse, möglichst wenig Personal einzusetzen, egal wie lange die Reisenden warten.

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In Düsseldorf ist das cleverer gelöst. Dort wird nach Kontrollstunden und nicht nach Passagieren abgerechnet. So erhält der dortige Dienstleister weniger Geld, wenn er das geforderte Personal nicht bereitstellen kann. Kurzfristig bringt das auch nichts, auch dort gibt es lange Wartezeiten. Die aber kommen die Kontrollfirma teuer zu stehen, weshalb sie einen Anreiz hat, das Problem abzustellen. Solche Sanktionsmechanismen braucht auch Köln/Bonn.

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