Covestro leidet unter der schwachen Wirtschaft und schraubt die Erwartungen herunter. Schon das erste Quartal lief nicht berauschend.
Leverkusener KonzernGewinn von Covestro halbiert sich – Übernahme durch Adnoc rückt näher

Die Covestro-Zentrale in Leverkusen.
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Der Kunststoffkonzern Covestro rechnet nicht damit, dass sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr deutlich erholen dürfte. Deshalb korrigieren die Leverkusener ihre Gewinnprognose nach unten: Aufgrund geopolitischer Unsicherheiten und der handelspolitischen Spannungen durch die Zollpolitik der US-Regierung geht das Dax-Unternehmen für dieses Jahr von einem operativen Gewinn zwischen 1,0 und 1,4 Milliarden Euro aus. Zuvor hatte Covestro mit maximal 1,6 Milliarden Euro gerechnet. Das teilte Covestro bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mit.
Während der Umsatz in den ersten drei Monaten 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht um 0,9 Prozent auf 3,48 Milliarden Euro zurückging, halbierte sich der operative Gewinn nahezu auf 137 Millionen Euro. Unter dem Strich verloren die Leverkusener im ersten Quartal gar 160 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust noch 35 Millionen Euro betragen.
Covestro nannte am Dienstag einen Einmaleffekt als wesentlichen Treiber für die Zahlen: Die geplante Schließung einer mit Lyondell-Basell betriebenen Anlage im niederländischen Maasvlakte schlägt demnach mit 88 Millionen Euro zu Buche.
Adnoc erhält wohl Genehmigung für Übernahme
Darüber hinaus erhält der arabische Ölkonzern Adnoc von den EU-Wettbewerbsbehörden offenbar eine bedingungslose Genehmigung, Covestro übernehmen zu dürfen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Das Unternehmen aus Abu Dhabi will für Covestro inklusive Schulden etwa 16 Milliarden Euro zahlen. Ein Sprecher von Covestro sagte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ lediglich, das Unternehmen gehe nach wie vor von einem Abschluss der Übernahme in der zweiten Jahreshälfte aus.