Lockdown bereitet SorgenDeiters kämpft mit dem Sessions-Ausfall

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Deiters-Inhaber Herbert Geiss

Köln – Rote Pappnasen, falsche Ohren, plüschige Overalls – all das wird zur Zeit nicht gebraucht. Der Karneval muss wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Und das hat bei Deiters zu massiven Einbußen geführt.

90 bis 95 Prozent Umsatzeinbruch – damit rechnet Firmenchef Herbert Geiss für das laufende Geschäftsjahr. Er spricht von einer „Katastrophe“. Ein weiterer Knackpunkt: Nach dem Ablauf des Geschäftsjahres 2019/2020 am 31. März sei voll produziert und eingekauft worden, da die Dimension der Pandemie nicht absehbar war. In der Folge waren die Filialen bis nach den Sommerferien 2020 geschlossen.

Dass die Karnevalssession 2020/21 nicht stattfinden kann, ist allerdings nicht das einzige Problem des Unternehmens. „Es gab die letzten zwölf Monate keinen Anlass, der zu Verkleidung aufruft. Das macht es für uns enorm schwierig“, betonte Geiss. Zwar habe Deiters Ende des vergangenen Jahres im Bereich Trachten und Halloween vereinzelt Umsatz gemacht, „aber eben nicht so, wie wir das gewohnt sind“.

Öffnungen im Einzelhandel würden nicht helfen

Das Unternehmen habe „alles unternommen“, um Kosten zu reduzieren und durch die Corona-Krise zu kommen, sagt Geiss. Dazu gehört auch, dass der Großteil der in der Spitze 700 Mitarbeiter in Kurzarbeit ist. Mit einigen Angestellten gebe es Individuallösungen bezüglich der Auffüllung von Gehältern.

Nicht einmal mögliche Öffnungen des Einzelhandels würden Deiters in der jetzigen Situation spontan helfen. „Selbst wenn wir den Lockdown nicht hätten, wäre der Umsatz, den wir zu unseren Hochzeiten gewohnt sind, nicht realisierbar, weil die Leute am Schluss keinen Anlass haben zu feiern“, betont Geiss. Und auch, wenn die Pandemie Rosenmontag plötzlich vorbei wäre, wäre das nicht genug. „Am Montag ist Rosenmontag. Der Tag würde uns selbst bei Öffnung nicht den Umsatz bringen, den wir in den letzten zwölf Monaten verloren haben“, sagt Geiss.

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Der Blick im Unternehmen ist also mehrere Monate nach vorne gerichtet. Das Ziel: Der 11.11.2021 und die damit verbundene Karnevalssession 2021/22. „Wir versuchen, aufs nächste Jahr zu blicken. Dass wir irgendwann wieder dem nachgehen können, was wir normalerweise tun. Wo aber auch Veranstaltungen für nötig sind, um Leute zu verkleiden“, betonte der Firmenchef.

Deutschlandweit gibt es 31 Deiters-Filialen. Diese befinden sich nicht nur um Rheinland. Auch fernab der Karnevalshochburgen gibt es Stores.

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