MediengruppeDuMont kann Zahlen im Corona-Jahr 2020 steigern

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NDH Heinekamp

Das Neven-DuMont-Haus in Köln

Köln – Die Kölner Mediengruppe DuMont hat im Corona-Jahr 2020 trotz geringerer Werbeerlöse ihren Gesamtumsatz steigern können. Auf vergleichbarer Basis zum Jahr 2019 seien insgesamt rund 430 Millionen Euro eingenommen worden – das entspreche einem Plus von zwei Prozent, sagte DuMont-Chef Christoph Bauer der Deutschen Presse-Agentur.

Rechne man auch beim Ergebnis Sondereffekte wie die Verkäufe von Regionalzeitungen heraus, sei dieses um 15 Prozent gestiegen. „Das liegt vor allem daran, dass wir im Daten- und im Marketing-Technology-Bereich deutlich zulegen konnten. Die Digitalisierung bekommt ihren Schub“, erläuterte Bauer. DuMont erwirtschaftet den Angaben zufolge inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes und zwei Drittel des Ergebnisses mit digitalen Geschäftsmodellen.

„Das Print-Produkt generiert mehr Vertriebserlöse“

Das Geschäftsjahr 2021 sei noch schwer einzuschätzen, weil es erneut negative Effekte auf den Werbemarkt gebe. „Wir gehen davon aus, Umsatz und Ergebnis von 2020 zu halten.“ Man erhoffe sich im zweiten Halbjahr einen Nachholeffekt bei den Werbeerlösen.

Zugleich betonte Bauer, der Bereich Regionalmedien der Mediengruppe liege mittlerweile bei weniger als der Hälfte des Gruppenumsatzes, so dass der Ausgleich auch in anderen Bereichen geschaffen werden könne. Mit Blick auf den Werbemarkt sagte Bauer: „Wir haben weniger konjunkturabhängige Modelle.“

Im Regionalmedienbereich sieht der DuMont-Chef auch einige positive Entwicklungen. Zum „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte er: „Das Print-Produkt generiert mehr Vertriebserlöse.“ Mit der Auflösung des Zeitungsverbunds und der Konzentration auf die Kölner Blätter habe man sich am Hauptstandort zudem neu aufstellen können und sich zugleich „fokussiert“.

Eigenständigkeit beim „Express“ 

Beim Boulevardblatt „Express“ setze man schon länger auf unterschiedliche Inhalte bei Print und Online. „Wir haben bewusst im letzten Mai „express.de“ als Internetprofit-Center mit eigener Digitalredaktion aufgesetzt. Diese Redaktion ist komplett eigenständig.“ Die große Mehrheit der „Express“-Mitarbeiter sei im digitalen Bereich der Zeitung tätig. „Hier setzen wir bewusst auf Eigenständigkeit.“

DuMont hatte 2019 sein Portfolio der Regionalmedien überprüft und sich dann nach und nach von vier Regionaltiteln getrennt: „Berliner Zeitung“, „Berliner Kurier“, „Mitteldeutsche Zeitung“ und „Hamburger Morgenpost“.

Die Mediengruppe kündigte im vergangenen Frühjahr dann an, einen Millionenbetrag in die verbliebenen beiden journalistischen Marken „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ zu investieren. Die verkaufte Auflage der Titel (mit „Kölnische Rundschau“) lag im ersten Quartal nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 272 760 Exemplaren.

Zeitungen, Business Inforamtion, Marketing Technology

Das Kölner Medienhaus konzentriert sich auf drei Bereiche: Regionalzeitungen, Business Information - hier werden etwa Daten für Unternehmen und Institutionen aufbereitet - und Marketing Technology mit Marketing-Software für Vertrieb und Kommunikation.

Die Geschichte des Medienhauses reicht sehr weit zurück. 2020 jährte sich das Bestehen zum 400. Mal - wegen der Pandemie konnte nicht gefeiert werden. Das Unternehmen schob stattdessen die Initiative #401 an, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung hieß. Im Fokus stehen dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie können sich mit Ideen einbringen. Auch Promis werden in die Initiative eingebunden. Im Oktober soll es eine große Jubiläumsfeier geben.

„#401 ist ein Projekt, das einerseits die 400 Jahre unternehmerischen Erfolg würdigt, aber vor allem einen Blick in die Zukunft werfen soll, welche Themen uns umtreiben und wie wir künftig zusammenarbeiten wollen. Dafür steht symbolisch die '1' im Namen der Initiative“, sagte die Herausgeberin und Aufsichtsratsvorsitzende von DuMont, Isabella Neven DuMont. „Deshalb soll nicht nur ein Jubiläum gefeiert, sondern auch klar aufgezeigt werden, wie sich DuMont schon heute auf die Zukunft ausgerichtet hat.“ (dpa)

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