Sparkasse Köln-Bonn trennt sich von StandortenDiese 17 Filialen schließen im Dezember

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Sparkasse Köln-Bonn

Sparkasse Köln-Bonn am Rudolfplatz

Köln – Die Sparkasse Köln-Bonn wird in wenigen Wochen weitere Niederlassungen schließen. Am 11. Dezember trennt sich die öffentlich-rechtliche Bank von 17 Standorten. Welche das sind und wie sie ersetzt werden sollen – eine Analyse.

Ab dem 11. Dezember wird in den Filialen keine persönliche Beratung mehr stattfinden, sie werden in so genannte SB-Stellen umgewandelt, das heißt, dass es dort nur noch Selbstbedienungsterminals und Geldautomaten gibt, aber keine Mitarbeiter mehr. Letzter Tag dieser Filialen ist also der 10. Dezember.

Begründet wird der Schritt damit, dass die Kunden der Sparkasse die bemannten Filialen immer seltener genutzt haben. Während die Nutzungsrate von Selbstbedienungs- und Geldautomaten in den vergangenen Jahren um 50 Prozent gestiegen ist, sanken nach Sparkassenangaben im Gegensatz dazu die Filialbesuche mit echtem Mitarbeiterkontakt um mehr als 40 Prozent – und das bereits vor Corona. Die Pandemie hat diesen Effekt weiter verstärkt.

Das sind die betroffenen Filialen

„All diese Entwicklungen führen dazu, dass wir unsere Beratungskapazitäten konzentrieren, anstatt für Kundschaft und Mitarbeiter Leerlauf bei der Beratung entstehen zu lassen“, begründet Volker Schramm, Vorstandsmitglied der Sparkasse Köln-Bonn und zuständig für das Privatkundengeschäft. Geschlossen werden in Köln die Filialen Dom, Kaiser-Wilhelm-Ring, Severinstraße, Ensen-Westhoven, Zündorf, Ostheim, Brück, Junkersdorf, Gartenstadt/Longerich, Weidenpesch und Bilderstöckchen.

In Bonn sind die Standorte Bertha-von-Suttner-Platz, Brüser Berg, Friesdorf, Lannesdorf, Röttgen und Holzlar betroffen. Die Filialschließungen – die Bank selbst spricht von Zusammenlegungen – waren schon kurz vor der Corona-Krise im Dezember 2019 angekündigt worden. Neu ist das konkrete Datum . Alle 17 Filialen schließen am selben Tag. Die persönliche Beratung soll zum Teil von Nachbarfilialen übernommen werden.

Allerdings ist zur Aufrechterhaltung von Serviceleistungen auch ein neuer Filialtypus in Planung, die mobile Filiale. Dazu hat die Sparkasse zwei leichte Lkw angeschafft, die als mobile Filiale im Einsatz sein werden. Im Kölner Gebiet ist dies ein 7,5 Tonnen schwerer Diesel-Laster, in Bonn wird das gleiche Fahrzeug der Marke Fiat mit elektrischem Antrieb zu Einsatz kommen. Während der Bonner Wagen noch ausgerüstet wird, ist das Kölner Pendant bereits vor Ort und wird zurzeit ausgiebig getestet.

Geldautomat im Heck

Einer der Sparkassen-Mitarbeiter, der das Fahrzeug fahren wird, ist Joseph Adolph. „Neben einem Geldautomaten im Heck verfügt die mobile Filiale über ein richtiges Besprechungszimmer für Beratungen“, sagt Adolph. Das ist ein Novum, denn die meisten mobilen Sparkassen-Filialen in Deutschland sind eher auf Dienstleistungen wie Geldabheben und Überweisungen ausgelegt. Die fahrende Geschäftsstelle ist mit zwei Mitarbeitern besetzt. Sie hält an allen oben genannten ehemaligen Filialen in Köln und Bonn, außerdem an den bereits länger bestehenden SB-Filialen der Kölner Stadtteile Langel und Ossendorf, sowie der Bonner Ortsteile Buschdorf Lengsdorf und Heiderhof.

Mobile Filiale Sparkasse Köln Bonn

So sehen die neuen mobilen Filialen aus.

Mit dem neuen fahrbaren Filialtyp will die Bank aber auch neue Geschäftsfelder erschließen. Wie Vorstand Schramm mitteilt, sollen die beiden Bank-Lkw auch weiße Flecken abdecken, also in solchen Gebieten halten, in denen es bislang gar keine Niederlassungen der Sparkasse gab. In Köln betrifft das die Stadtteile Gremberghoven, Lindweiler, Volkhoven, Roggendorf und Fühlingen, in Bonn die Siedlung Geislar. Beide mobilen Filialen sollen ihren Betrieb im Januar 2021 aufnehmen.

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An mehreren Standorten will die Sparkasse zudem einen neuen, nach eigenen Angaben „innovativen“ Filialtyp testen. Sie sollen Anlage- und Kreditberatung per Videochat ermöglichen. Als erste Niederlassung dieses Typs startet am 14. Dezember die Filiale Bonn Poppelsdorf, in Köln folgt dann der Standort Chlodwigplatz im Frühjahr 2021, im Herbst nächsten Jahres sollen Dünnwald, Neubrück, Poll und Worringen folgen. Darüber hinaus wird die so genannte Direktfiliale ausgebaut. Dort sollen ab Mitte Dezember dieses Jahres 100 Bankmitarbeiter für Telefon- und Videoberatung zur Verfügung stehen.

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