Nach dem Ausstand haben die Verhandlungsteams das Wort. Hinter verschlossenen Türen suchen sie nach Kompromissen gegen weitere Streiks.
Nach mehr als 1000 ausgefallenen FlügenTarif-Verhandlungen bei Lufthansa starten nach Warnstreik
Nach dem Warnstreik des Bodenpersonals wird bei der Lufthansa wieder verhandelt. Vertreter des Unternehmens und der Gewerkschaft Verdi sind am Mittwochmittag in der Frankfurter Lufthansa-Zentrale zusammengekommen, um nach einem Kompromiss in dem Tarifkonflikt zu suchen. Über mögliche Ergebnisse oder Zwischenschritte bewahrten die Verhandlungspartner Stillschweigen.
Am Vormittag waren zunächst noch Starts und Landungen ausgefallen, bevor sich der Betrieb im Laufe des Tages normalisierte. Seit Montagabend waren bei der größten deutschen Fluggesellschaft mehr als 1000 Flüge wegen des zweiten Verdi-Warnstreiks innerhalb von nur wenigen Tagen ausgefallen.
In Berlin verhandelte die Gewerkschaft seit Mittwochvormittag parallel mit den privaten Sicherheitsunternehmen, die an den Flughäfen im Auftrag der Bundespolizei die Passagier- und Gepäckkontrollen übernehmen. Hier geht es um die Gehälter und Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten. Anders als bei der Lufthansa waren hier die Gespräche von vorneherein über zwei Tage geplant, sodass Ergebnisse frühestens am Donnerstag zu erwarten waren.
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Warnstreiks bei Lufthansa: Streikaktionen an vielen Standorten führen zu tausenden Flugausfällen
Vor den beiden Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals hatte Verdi am 1. Februar einen bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitsleute organisiert, der ebenfalls zu rund 1100 Flugausfällen geführt hatte. Bei der Lufthansa war der zweite Ausstand von Technikern, Logistikern und Schalterpersonal besonders an den Drehkreuzen München und Frankfurt zu spüren. Streikaktionen gab es auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart.
Verdi verlangt für die mehr als 20.000 Bodenbeschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hat die Prämie in gestückelter Form sowie rund 10 Prozent mehr Gehalt angeboten, allerdings mehrere Monate später und auf eine mehr als doppelt so lange Laufzeit gerechnet. Es scheint nur um Zahlpunkte und Laufzeit zu gehen, aber ein Lufthansa-Sprecher ließ offen, ob das Unternehmen das Angebot erhöht.
Ähnlich stellt sich die Lage in der Luftsicherheit nach bislang fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden dar. Die Tarifpartner haben sich für die sechste Runde von vornherein auf zwei Tage verabredet. Für die Passagier- und Gepäckkontrolleure fordert Verdi pauschal 2,80 Euro mehr Stundenlohn. Zusammen mit weiteren Forderungen ergebe das ein Volumen zwischen 13,6 und 20,25 Prozent, haben die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen errechnet und abgelehnt. (dpa)