ToilettenbetreiberSanifair eröffnet erste Anlage in einer Innenstadt

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Sanifair in Bonn

Der Umbau des leerstehenden Ladenlokals dauerte rund drei Monate.

Die Tank&Rast-Tochter will in deutsche Innenstädte expandieren. Erste Gespräche laufen auch bereits in Köln. 

Mitten im Herzen der Bonner Innenstadt, in einer denkmalgeschützten Häuserreihe nahe dem Marktplatz kann man derzeit beobachten, wie der Toilettenbetreiber Sanifair sein Geschäftsmodell erweitert. Bislang ist die Tochter der Tank & Rast-Gruppe, neben ihren Anlagen an Autobahn-Tankstellen und Raststätten vor allem in Bahnhöfen oder Shopping-Zentren vertreten. Seit der Gründung 2004 betreibt Sanifair mittlerweile 550 Standorte europaweit im Franchise-System. Nun will das Bonner Unternehmen auch in Innenstadtlagen expandieren.

Umfangreicher Umbau

„Wir wollen Sanifair an stark frequentierten Standorten in Deutschland weiter etablieren, dazu zählen auch Citylagen. Die neue Anlage in Bonn ist hierfür ein Pilotstandort“, sagt Geschäftsführer Thomas Klaffke. Das Ladenlokal - Sternstraße 34 - stand einige Zeit leer und musste für die Nutzung als öffentliche Sanitäranlage umfangreich umgebaut werden. Hinzu kommt, dass das gesamte Gebäude unter Denkmalschutz steht. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn besteht seit Anfang 2023 und ist sehr kooperativ“, sagt Sanifair-Chef Klaffke.

Sanifair in Bonn

Anlage mit Bonner Motiven im Hintergrund.

Bereits Anfang Mai wurde die Baugenehmigung nach Abstimmung mit dem Denkmalamt erteilt. Insgesamt dreieinhalb Monate dauerte dann der Umbau. Vom ersten Antrag bis zur Fertigstellung vergingen nur knapp ein halbes Jahr. Wie viel für den Umbau investiert wurde, dazu macht das Unternehmen keine Angaben, ebenso wie zu den wirtschaftlichen Erwartungen an den neuen Standort. „Wir rechnen täglich mit mehreren hundert Kunden“, so Geschäftsführer Thomas Klaffke.

Eröffnet werden soll die Anlage, die Sanifair zunächst selbst betreibt und später an einen Franchisenehmer übergeben will, am 12. September. Auf 110 Quadratmetern gibt es künftig sechs Unisex-WC-Kabinen, vier Urinale mit Sichtschutz und vier Waschbecken, ein behindertengerechtes WC, das mit Euroschlüssel kostenfrei nutzbar sein soll sowie eine Babywickelkabine mit Stillecke. Kinder, die den Geldschlitz nicht erreichen, haben kostenfreien Zugang.

Geöffnet sein wird die Anlage mit Service-Personal vor Ort nur tagsüber von 9 bis 21 Uhr. Für den Besuch zahlen die Kunden einen Euro und erhalten einen Wert-Bon in Höhe von 50 Cent, den sie bei den bislang knapp 20 teilnehmenden Geschäften und Restaurants in der Bonner Innenstadt einlösen können. Weitere Kooperationspartner sollen demnächst folgen.

Erste Gespräche auch in Köln

In welchem Umfang Sanifair künftig auch in weitere Städte expandieren möchte, dazu möchte sich die Tank&Rast-Tochter noch nicht öffentlich äußern. Man werde auch künftig Optionen zur Expansion prüfen und dies nicht nur in Innenstädten, teilt das Unternehmen mit. Aus Wettbewerbsgründen könne man noch keine konkreten Standorte nennen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt es aber bereits erste Gespräche mit Immobilienentwicklern, die gerade in der Kölner City bauen. Dem Vernehmen nach sollen auch andere Städte aus dem Rheinland bereits Interesse angemeldet haben, bei der Vermittlung von leerstehenden Ladenlokalen im Zentrum zu unterstützen.

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